– Alexander Büge
Nationalspieler Andreas Seiferth von medi bayreuth sprach vor dem Hinspiel des Viertelfinales in der Champions League mit BIG über das Duell gegen Ludwigsburg, die Ziele in der Liga und seine mögliche Rückkehr in seine Heimatstadt Berlin in der kommenden Saison.
Andreas Seiferth, gegen Ludwigsburg spielt ihr um den Halbfinaleinzug. Was ist für medi bayreuth in der Champions League drin?
Für den Bayreuther Basketball ist es ja das erste Mal seit langer Zeit, dass man wieder international vertreten ist. Der größere Fokus liegt bei uns aber auf der BBL. Umso schöner ist es jetzt natürlich, dass wir im Viertelfinale stehen. Dadurch werden auch die Ambitionen größer, noch weiter zu kommen. Das erste Ziel haben wir mit dem Einzug ins Pokal-TOP-FOUR schon erreicht. Allerdings haben wir uns dort nicht so präsentiert, wie wir uns das vorgestellt hatten. Wenn es jetzt mit der Final-Four-Teilnahme klappen würde, hätten wir auch hier wieder die Chance, es besser zu machen. Doch jetzt müssen wir zunächst gegen die Ludwigsburger bestehen, die in dieser Saison noch unangenehmer zu spielen sind als sonst.
Das erste Ligaduell mit Ludwigsburg in dieser Saison ging mit 31 Punkten Unterschied verloren.
Ja, mit Ludwigsburg haben wir noch eine Rechnung offen. Dort haben wir überhaupt nicht gut ausgesehen. Auch bei diesem Match-up geht es für uns wieder darum, Wiedergutmachung zu betreiben. Dass wir im zweiten Viertelfinalspiel Heimrecht haben, ist für uns natürlich ein Vorteil.
Ein Champions-League-Erfolg gegen die MHP RIESEN könnte auch für die Liga wertvoll sein, um ein Zeichen zu setzen, da diese in der Tabelle auf Platz drei unmittelbar vor euch stehen. Ist das Erreichen von Platz drei in der Saisonschlussphase euer Ziel?
Unser Hauptziel ist es zunächst, das Heimrecht für die erste Playoffrunde zu sichern. Wenn es am Ende Platz drei werden würde, wäre das umso besser. Da wir aber einige Spiele Rückstand auf Ludwigsburg haben und den direkten Vergleich nicht mehr gewinnen werden, sieht es eher danach aus, dass wir die reguläre Saison auf Platz vier abschließen werden.
Das kann in Bayreuth als Erfolg angesehen werden. Auch für dich persönlich, da du in der letzten Saison aufgrund einer Ellbogenverletzung nicht an den Playoffs teilnehmen konntest und deshalb immer noch auf dein erstes Playoffspiel wartest. Fieberst du der Postseason deshalb in diesem Jahr noch mehr entgegen?
Auf jeden Fall! Playoffspiele, wie auch die Partien beim TOP FOUR, sind etwas ganz Besonderes. Auch deshalb, weil man sich diese zusätzlichen Spiele über die gesamte Saison hart erarbeitet hat. Entsprechend bitter war es in der letzten Saison, dass ich mich ausgerechnet zwei Spieltage vor den Playoffs verletzt habe. Gerade weil ich vorher noch nie in der Postseason aufgelaufen bin. Dann mit dieser Verletzung draußen sitzen zu müssen und nicht aktiv ins Geschehen eingreifen zu können, war keine einfache Situation. Aber ich habe zumindest versucht, von der Bank aus für gute Stimmung zu sorgen und den einen oder anderen Ratschlag zu geben. In diesem Jahr kann ich dann hoffentlich zum ersten Mal dabei sein und vielleicht dabei helfen, dass wir über die erste Runde hinauskommen. Dass wir das im letzten Jahr nicht geschafft haben, war schon ärgerlich.
Im Falle einer Halbfinalteilnahme würde medi bayreuth wohl in jedem Fall wieder in einem internationalen Wettbewerb spielen. Für dich ein Grund, um deinen Vertrag in Bayreuth nochmals zu verlängern?
Ich bin hier in einer sehr guten Situation, mit einer guten Rolle. Auch der Klub hat sich in den letzten zwei Jahren enorm entwickelt, damit hätte ich nicht gerechnet, als ich im Januar 2016 hierher gewechselt bin.
Warum kam es dann noch nicht zu einer Verlängerung?
(lacht) In dieser Saison geht alles Schlag auf Schlag. Wir spielen zweimal in der Woche, dann kamen das TOP FOUR und das Nationalmannschaftsfenster. Da blieb mir bisher kaum Zeit, mir Gedanken über dieses Thema zu machen. Denn ich will meine Energie zu 100 Prozent den anstehenden Aufgaben widmen. Was ich aber sagen kann: Ich fühle mich hier wohl und könnte mir vorstellen, dass wir erneut zusammenkommen.
Welche Alternativen gibt es?
Darüber muss ich mir erst noch intensiver Gedanken machen. Es ist ja erst Ende März. Beschlossene Sache ist jedenfalls noch nichts und es gibt auch noch keine eindeutigen Tendenzen.
Denkst du über eine Rückkehr zu ALBA nach?
Man kann schnell den Schluss ziehen, dass ich zu ALBA zurückkehren will, weil ich aus Berlin komme. Aber so ist es nicht unbedingt. Bei einer Entscheidung spielen viele andere Faktoren eine Rolle, nicht nur die Herkunft.
Wann triffst du deine Entscheidung?
Man ist als Spieler immer gut beraten, wenn man sich während der Saison in einen Tunnelblick begibt und sich nicht zu früh ablenken lässt. Solange wir in beiden Wettbewerben unseren ambitionierten Zielen nachgehen, wird es also keine Entscheidung geben.
Das komplette Interview mit Andi Seiferth gibt es in der neuen BIG, die ab sofort im Handel erhältlich ist! Abonnenten haben sie bereits eine Woche früher im Briefkasten! Außerdem gibt es im Heft noch folgende Themen:
Man kann schnell den Schluss ziehen, dass ich zu ALBA zurückkehren will, weil ich aus Berlin komme. Aber so ist es nicht unbedingt.
Andreas Seiferth
Inhalt der Ausgabe:
BIG Ranking. Deutschlands beste Guards und Small Forwards. Stärken, Schwächen, Stats und Prognosen
Stefan Holz. Der Geschäftsführer der BBL spricht im großen BIG-Interview über die Lage der Liga, das Ziel 2020, den Vergleich mit anderen Sportarten und neue Visionen
Dirk Bauermann. Knall in Würzburg: Der erfahrene Coach geht am Saisonende. Wer sein Nachfolger werden könnte
Stefan Jovic. Der Favorit: Der Point Guard der Bayern entwickelt sich nach Verletzung zum Anführer
Jared Cunningham. Der Favorit: Der athletische Guard könnte der X-Faktor der Münchner im Titelkampf sein
Peyton Siva. Der Verfolger: ALBAs Aufbau spricht über ein mögliches Finalduell mit dem FC Bayern
Thomas Walkup. Die Überraschung: Der Allrounder will mit Ludwigsburg das Double gewinnen
Andreas Seiferth. Die Jäger: Der Center über die Ziele von Bayreuth und harte Kritik von Trainer Korner
Luca Banchi. Der Gigant aus der Tiefe: Bambergs neuer Trainer spricht im Interview über eine mögliche Aufholjagd des Meisters
Die Außenseiter. Welche Chancen haben Oldenburg, Frankfurt, Bonn und Ulm im Playoffrennen?
Benjamin Lischka. Der Forward spricht im Interview über Gießens starke Saison und die Playoffchancen
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Lindsay Sherbert. Die US-Amerikanerin von Bad Aibling über ihre ungewöhnliche Doppelfunktion: Spielerin und Geschäftsführerin der DBA
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