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Home/Newscenter/"Sasa hat mich zum Nationalspieler gemacht" - Berlins Nationalspieler Akeem Vargas im Interview

Gesichter der Liga"Sasa hat mich zum Nationalspieler gemacht" - Berlins Nationalspieler Akeem Vargas im Interview

05. Dezember 2017
Akeem Vargas ist seit 2013 ein Albatros und in seiner fünften Saison der dienstälteste Spieler im Team. Seine ersten drei ALBA-Jahre spielte er unter Trainer Sasa Obradovic, der am Dienstag Lokomotiv Kuban anführt. Im Interview vor dem Gastspiel von Sasas neuem Team dreht sich entsprechend viel um den ehemaligen ALBA-Trainer.

– Jan Buchholz, ALBA BERLIN

Akeem Vargas ist seit 2013 ein Albatros und in seiner fünften Saison der dienstälteste Spieler im Team. Seine ersten drei ALBA-Jahre spielte er unter Trainer Sasa Obradovic, der am Dienstag Lokomotiv Kuban anführt. Im Interview vor dem Gastspiel von Sasas neuem Team dreht sich entsprechend viel um den ehemaligen ALBA-Trainer.

Akeem, war es nach der zweiwöchigen Spielpause am Freitag schwer, gegen Gießen den Rhythmus wieder aufzunehmen? 

AV: Wir waren sehr ausgeruht und konnten mit unserer Energie dem Spiel früh unseren Stempel aufdrücken. Das ist etwas, was wir diese Saison sehr gut hinkriegen mit unserem tiefen Kader. Man muss aber auch sagen, dass das gegen doch etwas schwache Gießen 46ers nicht ganz so schwer war. 

In der zweiten Halbzeit ließ die Intensität dann etwas nach?

AV: Immerhin haben wir auch das dritte Viertel, in dem wir in den letzten Spielen immer etwas Probleme hatten, gewonnen. Wenn man mit zwanzig Punkten führt, plätschert das Spiel eben manchmal so vor sich hin. Die Wunschvorstellung der Medien und der Fans, dass dann aus zwanzig noch dreißig oder vierzig Punkte werden, ist nicht ganz so einfach umzusetzen.

Der nächste Gegner ist ein ganz besonderer. Auch für dich? 

AV: Natürlich freue ich mich auf Sasa und auch auf die anderen Trainer „Mikica“ und „Duci“. Schon im Hinspiel in Krasnodar war es sehr schön, die alle wiederzusehen. Sasa hat mich damals als Zweitligaspieler nach Berlin geholt, wo sich viele gefragt haben, warum ein Akeem Vargas bei ALBA unterschreibt. Heute bin ich immer noch da. An dieser Erfolgsgeschichte, die der Verein mit mir zusammen geschrieben hat, hat Sasa einen ganz großen Anteil. Er hat mich zum Nationalspieler gemacht und mir die ersten beiden Titel meiner Karriere beschert. Von daher weiß ich, was ich Sasa zu verdanken habe. Aber ich weiß auch, dass Sasa von mir erwarten wird, dass ich am Dienstag alles tue, was meiner Mannschaft zum Sieg verhilft. 

Im Hinspiel in Krasnodar habt ihr keine gute Leistung gezeigt. War es vielleicht sogar euer schwächstes Spiel im EuroCup? 

AV: Wir sind da gegen die Physis, die Sasas Teams nun mal  immer wieder zeigen, richtig unter die Räder gekommen. Ich weiß aber auch, dass wir momentan sehr gut spielen und dass wir verstanden haben, dass wir in jedem Spiel von der ersten Minute an da sein müssen – so wie wir das gegen Gießen getan haben. Ich hoffe, dass wir das am Dienstag gegen einen sicher viel stärkeren Gegner genauso umsetzen können und besser aussehen als im Hinspiel.

Kommen dir manche Systeme von Krasnodar noch aus Sasas Zeit in Berlin bekannt vor? 

AV: Ich kenne noch alle Plays und teilweise nennt er sie in Krasnodar noch genauso wie bei uns. Ich weiß gar nicht, ob das für mich so gut ist, weil man sich als Spieler dann manchmal zu sehr auf die erwarteten Laufwege verlässt. Aber ich freue mich wie die Fans auf das Spiel. Sasa ist eine ALBA-Legende, die viel für den Verein getan hat.

Welches ist dein Highlight aus den drei Jahren mit Sasa Obradovic? 

AV: Das waren schon sehr prägende Jahre. Wenn ich heute beispielsweise mit Ismet Akpinar telefoniere, landen wir immer noch bei „you know like“, „yes, but no“ oder anderen Wendungen, die Sasa gerne verwendet hat. Wenn ich ein sportliches Highlight nennen müsste, dann war es für mich der Pokalgewinn in Ulm. Das erste Mal im Herrenbereich einen Titel zu gewinnen, war für mich etwas ganz Besonderes. Ich bin immer noch stolz, wenn ich unter die Hallendecke gucke, wo ich zwei Banner selbst hochgehängt habe. 

Ist es jetzt eine große Umstellung auf Aito, der ein ganz anderer Trainer ist? 

AV: Wenn es direkt von Sasa auf Aito gegangen wäre, wäre das eine sehr große Umstellung gewesen. So hat das eine Jahr unter Ahmet Caki etwas geholfen, die festen Strukturen und die Fesseln, die damit manchmal verbunden sind, etwas zu lockern. Unter Aito ist es sehr schön, dass alle Spieler gleichgestellt sind, dass wir sehr smart und clever spielen und keine festen Systeme laufen. Er gibt uns da einen tollen Werkzeugkasten, mit dem wir hantieren dürfen wie wir möchten – je nachdem, wie wir die Verteidigung lesen. Das macht es den Gegnern schwer uns auszugucken, weil wir immer viele verschiedene Optionen haben.

Das ist ja für dich auch praktisch, wenn du gar nicht den Verein wechseln musst, um etwas Neues zu erleben … 

AV: Ich hatte in meinem ersten Jahr schon mal gescherzt, dass ich ein bisschen bin wie ein Virus. Man möchte mich im ersten Moment nicht haben und dann wird man mich schwer wieder los. Ich fühle mich hier in Berlin sehr wohl. Für ALBA und damit auch international zu spielen war schon als junger Spieler mein Traum und bin sehr dankbar, dass ich meinen Vertrag mit ALBA jetzt noch einmal verlängern konnte.

 

Die neue Saison ist sehr verheißungsvoll losgegangen. Die Amerikaner im Team rufen, wie sie es gewohnt sind, schon die Meisterschaft als Ziel aus. Wissen die gar nicht, wie schwer es ist, Deutscher Meister zu werden? 

AV: Ich weiß, dass Marco Baldi zuletzt immer das Halbfinale als Saisonziel ausgegeben hat. Aus Managersicht ist das auch nachvollziehbar. Auch wir Spieler wollen natürlich unter die ersten vier kommen, aber wenn ich mich in der Mannschaft umhöre, dann wäre niemand damit zufrieden. Wir alle spielen dieses Spiel, um zu gewinnen - auch um Titel zu gewinnen. Ich finde es schön, dass unsere amerikanischen Freunde hier ihren „American Mindset“ beibehalten und dass sie laut sagen, dass sie spielen, um Champion zu werden. Wenn auch alle anderen Spieler das sagen – und das tun sie – dann sind wir auf einem sehr guten Weg.

Lokomotiv Kuban ist mit 6:0 Siegen bereits fürs TOP16 qualifiziert. Macht das die Aufgabe am Dienstag vielleicht etwas einfacher? 

AV: Absolut nicht. Sasa will jedes Spiel gewinnen. Darüber hinaus gibt es aber noch Spiele, die er unbedingt gewinnen möchte. In seiner Berliner Zeit waren das immer die Spiele gegen Svetislav Pesic und auch die gegen Roter Stern Belgrad. Mit Krasnodar werden da jetzt noch die Spiele gegen ALBA hinzukommen. Sasa wird hier auf jeden Fall Feuer machen. Es kursieren Gerüchte, er sei in Russland ruhiger geworden. Aber ich gehe jede Wette ein, dass er an der Seitenlinie Vollgas geben wird. Ruhig zu sein, passt doch einfach nicht zu ihm. Er freut sich ja auch sehr auf dieses Spiel. Das wird für alle ein toller Abend.

Das Original-Interview findet ihr hier auf der Klubseite.

Wir alle spielen dieses Spiel, um zu gewinnen - auch um Titel zu gewinnen.