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Home/Newscenter/„Den NBA-Traum gibt man nie auf“ – Münchens Nationalspieler Maxi Kleber im BIG-Interview

BIG - Basketball in Deutschland„Den NBA-Traum gibt man nie auf“ – Münchens Nationalspieler Maxi Kleber im BIG-Interview

11. Mai 2017
In seiner zweiten Saison ist Maximilian Kleber in München endgültig angekommen. Auch weil er gesund ist. Im großen BIG-Interview erzählt der 25-Jährige, warum er nach Niederlagen Zeit für sich selbst braucht und welcher Nationalmannschaftskollege dann per Whatsapp stichelt.

– Florian Schmidt-Sommerfeld

In seiner zweiten Saison ist Maximilian Kleber in München endgültig angekommen. Auch weil er gesund ist. Im großen BIG-Interview erzählt der 25-Jährige, warum er nach Niederlagen Zeit für sich selbst braucht und welcher Nationalmannschaftskollege dann per Whatsapp stichelt.

Maxi Kleber, Dein Zweijahresvertrag läuft Ende der Saison aus, es gibt aber eine beidseitige Option auf ein weiteres Jahr. Bleibst du noch ein Jahr in München?

Für mich passt hier alles. Wir haben ein sehr gutes Team, sind gewachsen, haben einen sehr guten Trainer, der mir viel beibringen kann, und auch die Stadt gefällt mir. Von daher spricht eigentlich nichts dagegen.

Für deinen Wechsel nach München vor zwei Jahren war, wie du selbst gesagt hast, die EuroLeague ein großer Faktor. Durch die Verkleinerung auf 16 Teams ist der Weg dorthin jetzt deutlich schwieriger. Wie wichtig ist es für dich, nächstes Jahr EuroLeague zu spielen?

Dadurch, dass die EuroLeague kleiner geworden ist, sind ein paar Teams jetzt im EuroCup. Man hat dieses Jahr gesehen, dass das Niveau im EuroCup wirklich sehr hoch war. In der spanischen Liga sind viele Spitzenteams im EuroCup dabei, das Niveau ist schon angestiegen. Für mich war der EuroCup eine tolle Erfahrung, es sind meiner Meinung nach extrem gute Spiele. Natürlich ist der Wunsch als Sportler immer, in der höchsten Liga zu spielen, und das ist nun mal die EuroLeague, aber ich glaube, man könnte notfalls auch den EuroCup verkraften. Da wir noch nicht am Ende der Saison sind, möchten wir aber weiter von der EuroLeague träumen.

Im Vertrag steht eine NBA-Ausstiegsklausel. Ist der Sprung in die NBA immer noch der große Wunsch?

Diesen Traum gibt man nie so wirklich auf. Es ist immer noch die Liga schlechthin für den Sport. Deswegen hat jeder diesen Traum. Allein miterleben zu dürfen, wie eine Saison dort abläuft, das alles zu erfahren, wäre es auch schon wert. Ich bin mit Paul Zipser in gutem Austausch und er sagt auch, es sei alles super da drüben und ihm gefällt es echt gut. Wenn man so was hört, ist der Traum natürlich vorhanden, aber ich sage auch immer dazu, dass man realistisch sein muss. Für mich ist es wichtiger, dass ich mich aufs Spielen konzentriere und nicht auf irgendwelche Träume. Alles andere muss man abwarten. Ich bin nicht darauf fixiert, dass ich rübergehen muss, nur damit ich rübergehe. Ich schaue, dass ich hier gut spiele, und wenn sich dann eine gute Option für mich ergibt, dann würde ich das natürlich in Betracht ziehen.

Hat dein Agent schon mal signalisiert, dass es von einem Team Interesse gibt, sie dich beobachtet haben?

Bei vielen Spielen sind Scouts da, die schauen sich natürlich an, was Sache ist. Interesse ist natürlich immer da, aber bis es etwas Festes wäre, da gehört noch mehr dazu. Nur weil Scouts da sind, heißt das noch lange nichts. Aber es ist schön, zu wissen, dass man beobachtet wird.

Paul ist ja das beste Beispiel, wie schnell es gehen kann. Viele meinten, er hätte noch ein Jahr bleiben sollen, dann gab’s einen Aufschrei, als er kurz in die D-League ging, jetzt ist er auf dem besten Weg zum gestandenen NBA-Profi.

Zuletzt hat er sehr viel gespielt, auch sehr viel Verantwortung bekommen. Vorher weiß man nie, was passiert, und es kann immer sein, dass man in die D-League geschickt wird, aber selbst das gehört dazu. Auf jeden Fall hat sich Paul für diese Saison durchgesetzt. Ich hoffe, dass er so weitermacht, weil er es auch kann. Er muss sich auch nicht verstecken und das wird er auch nicht machen, weil er selbst weiß, was er kann.

Du sagst, ihr seid im Austausch. Um was geht’s da?

Ich habe mit Tono (Anm. d. Red: Spitzname von Anton Gavel) und ihm eine kleine Gruppe.

Eine Whatsapp-Gruppe?

Genau. Da wird ein bisschen gestichelt, was man eben so macht, und eben ein paar Glückwünsche, wenn es eine gute Partie war. Ansonsten wird ein Update geschrieben, was gerade so Sache ist, was gemacht wird, wo sie gerade sind oder auch, was er überhaupt tagsüber so machen kann. Insgesamt ist es ein angenehmes Leben für ihn dort, es macht ihm sehr viel Spaß. Dass er sich direkt so durchgesetzt hat, ist, denke ich, der ausschlaggebende Punkt, dass er sich so wohlfühlt.

Ich bin mit Paul Zipser in gutem Austausch und er sagt, es sei alles super da drüben. Wenn man so was hört, ist der Traum natürlich vorhanden.

Maxi Kleber über die NBA

Lass uns über deine individuelle Saison sprechen. In den vergangenen Jahren haben dich, wenn überhaupt, nur Verletzungen aufgehalten. Diese Saison war weitestgehend verletzungsfrei. Konntest du richtig aufspielen und die nächsten Schritte machen?

Ja, das merkt man schon, wenn man die Möglichkeit hat, 30 Spiele am Stück zu spielen. Man kommt in einen ganz anderen Rhythmus und körperlich in eine andere Form. Man kann trainieren, was man will, die wahre Form kriegst du nur auf dem Spielfeld. Im Training kannst dich zwar total ausreizen, aber es ist immer etwas anderes, wenn du spielst. Es ist eine andere Belastung, die physische neben der psychischen. Du merkst, dass du routinierter wirst. Dieses Jahr konnte ich drei Spiele nicht spielen: Eins, weil ich einfach krank war, einmal wegen meiner Wade und zuletzt wegen des kleinen Fingers. Sonst habe ich mich wirklich immer gut gefühlt und das war für mich das Wichtigste.

Zur Ernährung: Du hast abgenommen, weil du deinem Körper gar nicht so viel zuführen konntest, wie du verbrannt hast?

Sozusagen, ja. Ich verbrenne sehr viel, habe ich irgendwann mal festgestellt. Im Sommer versuche ich immer, Masse draufzupacken, weil ich weiß, dass ich es für die Saison brauche. Aber dieses Jahr lief es eigentlich echt gut. Vielleicht hat mein Stoffwechsel mal ein bisschen nachgelassen. Ich habe mein Gewicht gut gehalten, aber ich muss eben sehr viel essen. (lacht)

Für das Spiel mit dem Rücken zum Korb könntest du sicher noch ein paar Kilo mehr gebrauchen, andererseits könntest du dann vielleicht nicht mehr wie neulich fast von der Freiwurflinie dunken.

Wenn es nach mir ginge, hätte ich schon gern noch zwei, drei Kilo mehr. Aber während der Saison, gerade mit der Doppelbelastung, ist es schwer, das draufzupacken. Das ist dann eine Aufgabe für den Sommer, das kann ich jetzt nicht machen. Diese zwei, drei Kilo machen wirklich viel aus, das unterschätzt man. Da braucht man im Kampf weniger Kraft; und die braucht man wirklich, wenn man gegen die Fünfer spielt, die vielleicht zehn bis fünfzehn Kilo mehr wiegen. Deswegen würde ich mir wünschen, dass ich selbst ein paar Kilo mehr habe. Wenn man das mit aktiver Masse und Krafttraining macht, werde ich meine Sprungkraft beibehalten.

Mit Devin Booker und Maik Zirbes hast du ja die zwei idealen Gegenspieler, um dich aufzuarbeiten.

Da prügeln wir uns schon manchmal gut im Training. (grinst) Es sind zwei sehr unterschiedliche Typen: Book ist undersized, aber superkräftig und trotzdem schnell. Das macht es sehr schwer, ihn zu verteidigen. Maik ist einfach ein Brocken unter dem Korb, da habe ich schon echt zu tun, um ihn im Training verteidigen zu können. Das ist schon immer witzig, wenn eine Situation entsteht, wo wir switchen und ich gegen Maik stehe. Das ist schon … sehr anstrengend. (lacht)

Book ist undersized, aber superkräftig und trotzdem schnell, Maik ist einfach ein Brocken unter dem Korb - da prügeln wir uns schon manchmal gut im Training

Paul Zipser und Maik Zirbes, über zwei Nationalmannschaftskollegen haben wir vorhin schon gesprochen. Wenn man die deutsche Mannschaft Name für Name durchgeht, kommt fast schon Euphorie auf. Hast du das Gefühl, da ist mehr Potenzial denn je?

Ich denke auch, dass wir sehr gut aufgestellt sind. Wenn man sich anschaut, wo sich die Spieler rumtreiben und was sie dort in ihren Teams leisten, glaube ich schon, dass wir eine sehr starke Mannschaft haben. Sofern jeder gesund ist und spielen kann, das ist ja auch immer die Frage. Einige vergessen, dass der eine oder andere mit Problemen durch die Saison geht. Wir sind auf der Guard-Position mit Dennis (Schröder) sehr stark aufgestellt. So einen Guard hatten wir einfach noch nicht in Deutschland. Das kann man schon so sagen. Das macht natürlich extrem viel aus, weil er unser Spiel lenken und extrem viel machen wird. Auf den großen Positionen sind wir sehr gut besetzt. Mit Paul und Niels (Giffey) auf der Flügelposition haben wir echt ein gutes Team, mit dem wir etwas erreichen können. Ich glaube schon, dass sich alle Beteiligten auf den Sommer freuen.

Schröder, Theis, Voigtmann, du – ihr seid alle in einem Alter, dass ihr ungefähr noch zehn Jahre zusammen spielen könnt. Gibt es in den nächsten zehn Jahren einen deutschen Titel?

(überlegt lange) Puh. Muss ich jetzt etwas vorhersagen? Ich würde es mir natürlich wünschen. Bei solchen Turnieren zählt die Tagesform, die Frage ist auch, wer bei uns und wer bei anderen Teams aufgestellt ist. In solchen Turnieren kann immer sehr viel passieren, man darf nicht unterschätzen, was alles zu so einem Titel dazugehört. Egal welcher Titel. Es muss eigentlich alles passen, damit man dann einen Titel holt. Aber das Schöne ist, das alles möglich ist. Ich glaube, mit dem Team, das wir haben, können wir für eine Überraschung sorgen.

Die Aussicht auf erfolgreichen deutschen Basketball in den nächsten zehn Jahren steht besser als in den letzten zehn Jahren. Können wir uns darauf einigen?

Ja, auf jeden Fall. Es ist wichtig für den Basketball, dass wir mit der Nationalmannschaft wieder auftreten, wie wir es können, und Deutschland würdig vertreten. Das ist das große Ziel. Ich fand auch damals bei der EM, als wir so eine schwierige Gruppe hatten und so viele Spiele bitter verloren haben, dass das sehr stark von uns war. Das einzig wirklich deutliche Spiel war das gegen die Türkei, aber ansonsten war das ein super Auftritt. Darauf können wir aufbauen. Wir haben gezeigt, dass mit der deutschen Nationalmannschaft etwas möglich ist.

Es ist wichtig für den Basketball, dass wir Deutschland würdig vertreten. Wir haben gezeigt, dass mit der Nationalmannschaft etwas möglich ist.

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