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Home/Newscenter/„Ich kann Franz keinen Rat geben“ – Berlins Kapitän Niels Giffey im großen BIG-Interview

BIG - Basketball in Deutschland„Ich kann Franz keinen Rat geben“ – Berlins Kapitän Niels Giffey im großen BIG-Interview

06. Dezember 2018
Niels Giffey spielt in seiner fünften Saison für ALBA BERLIN. Im BIG-Interview spricht der Kapitän über seine guten Leistungen unter Trainer Aito und den Umgang mit Talenten. Außerdem erklärt er, warum er den Klub damals Richtung College verließ.

– Frank Weiss

Niels Giffey spielt in seiner fünften Saison für ALBA BERLIN. Im BIG-Interview spricht der Kapitän über seine guten Leistungen unter Trainer Aito und den Umgang mit Talenten. Außerdem erklärt er, warum er den Klub damals Richtung College verließ.

Niels, du hast an deine starken Auftritte in den Playoffs der vergangenen Saison angeknüpft. Hast du unter Coach Aito noch mal einen Schritt nach vorn gemacht?

Ich glaube schon. Es hat mir auch geholfen, dass ich im Sommer wenig freihatte, mit der Nationalmannschaft unterwegs war und dort viel gearbeitet habe. Aito gibt den Spielern ja viele Freiheiten, die muss man sich aber auch nehmen. Daher bin ich mit einem ganz anderen Selbstbewusstsein in die Saison gegangen.

Liegt dir das System mit mehr Freiheiten?

Auf jeden Fall. Man denkt weniger über Fehler nach; ich denke, dass macht für jeden von uns einen großen Unterschied.

War das vorher anders, hast du über Fehler mehr nachgedacht?

Sicher. Unter Obradovic war man nach zwei Fehlern wieder runter vom Feld. Das war bei mir am College in den ersten zwei Jahren auch so. Da hatten wir einen Trainer, der das ebenfalls so gehandhabt hat. Da ist man einfach ein anderer Spieler, einer, der wenig Risiko geht.

Ist es ein Prozess, sich in dem System von Aito zurechtzufinden?

Ja. Anfangs probiert man noch aus: Wie viel kann ich mir nehmen? Es kann natürlich nicht jeder alles tun. Man muss als Spieler innerhalb des Systems seine Lücken für seine Stärken finden. Da nehme ich mir dann meine Freiheiten. Ich werde weniger Pick’n’Roll spielen und mehr im Low Post agieren. Natürlich auch weiter von draußen werfen und defensiv mein Ding machen. Man merkt, dass wir als Team von Himar (Sportdirektor Ojeda, d. Red.) gut rekrutiert wurden. Es gibt keine Jungs, die nur für sich spielen. Das ist sehr angenehm. 

Was ist notwendig, um in Aitos System erfolgreich zu sein?

Man muss kreativ sein, eine kreative Auffassungsgabe haben. Er fordert schon mehr als nur Erfolg. Wir sollen die Sachen durchdenken und verstehen. Man soll auch nicht immer volles Tempo gehen. Natürlich sollen wir immer mit Energie spielen, aber auch smart. Es gibt Spieler, die spielen immer am Anschlag. Die würden bei ihm aber auch nicht so reinpassen.

Das heißt, man soll sich auch mal zurücknehmen?

Genau. Das haben wir in Vechta zum Beispiel nicht gemacht. Wir haben die Hektik angenommen, unseren Rhythmus aber nicht reingebracht, sondern sind volles Tempo nach vorn gegangen. Wir hätten das Spiel lieber mal langsamer machen sollen. Vechta war unter dem Korb zum Beispiel nicht so stark. Das haben wir nicht genutzt. Wir hätten Luke, Clint, JT oder vielleicht mal Dennis und mich im Low Post einsetzen sollen. Doch das liegt sicher auch an den vielen Verletzten. Stefan (Peno, d. Red.) ist mit 21 Jahren gerade der Veteran im Aufbau. Das macht schon einen Unterschied. Da muss man sich erst neu finden.

Wie motiviert Aito das Team mit seiner ruhigen Art?

Er überlässt die Motivation den Spielern. Wir haben Spieler wie Luke oder Dennis, die einfach voll aus sich rausgehen und sehr extrovertiert sind. Da baut sich genug Motivation auf.

Welche Rolle nimmt die Spielfreude im Team ein?

Wir haben Jungs, die alle Spaß an schnellem Basketball haben und gern viel rennen. Gerade wenn Peyton auf dem Court ist. Dann ist unser Spiel noch ein Level schneller. Der hat einfach noch mal zwei, drei Gänge, die andere nicht haben. Wir können Fast Breaks laufen. Wir haben ja auch auf den großen Positionen Leute dafür – wie Luke, Dennis, aber auch mich. Dann geht es schon schnell up and down.

Die Neuen, Thiemann, Giedraitis, Hermannsson und Ogbe, haben alle eingeschlagen. Hat das auch euer Spiel verändert?

Ich glaube, es wurde auch darauf geschaut, dass wir noch etwas athletischer werden. Wie mit Kenny (Ogbe, d. Red.) oder Rokas (Giedraitis, d. Red.), der auch ein wirklich guter Verteidiger ist. Ich denke, in dieser Hinsicht sind wir besser geworden. Wir sind auch länger und in der Defense stabiler geworden.

Aito ist ja bekannt dafür, viele Nachwuchsspieler einzusetzen. Wie groß ist das Vertrauen im Team in die jungen Spieler, wenn mal gleich mehrere von ihnen auf dem Court sind?

Er macht das schon ziemlich gut. Die Jungs sind immer involviert, machen im Training jeden Drill mit. Dadurch vertrauen wir ihnen auch, da wir im Training genauso mit ihnen spielen. Durch die vielen Verletzten ist die Situation natürlich noch tougher. Klar, kann diese fehlende Erfahrung auch eine große Herausforderung werden. Doch da die Jungen in alles involviert sind, ist das Vertrauen da. Da kommt dann mal ein Bennet (Hundt, d. Red.) rein, der lange nicht für uns gespielt hat, und tritt mit viel Selbstvertrauen auf, weil er weiß, was der Coach von seinen Point Guards erwartet. Genauso Franz (Wagner, d.Red.) und Jonas (Mattisseck, d.Red.).

Rokas Giedraitis und Niels Giffey freuen sich über den Sieg in Ulm.

Hättest du dir das damals bei ALBA nach der NBBL auch gewünscht?

Auf jeden Fall. Da gab es auch noch keine vier oder fünf Talente, die beim Profitraining dabei waren. Da warst du allein. Auch das hat sich seitdem sehr zum Positiven verändert.

Hätte dir eine Situation wie heute die Entscheidung damals schwerer gemacht, ob du ans College gehst oder nicht?

Na klar. Ich sollte einen Dreijahresvertrag bekommen. Pavicevic hatte schon alles durchgeplant. Im ersten Jahr sollte ich so und so viele Krafttrainingseinheiten machen. Dazu sollten so und so viele Trainings- und Individualeinheiten kommen. Ich sehe nicht, dass du in den ersten zwei Jahren spielst, sagte er. Da dachte ich: Danke. Dann brauche ich hier auch nicht rumsitzen, wenn ich erst im dritten Jahr spiele. Aber wie gesagt, heute ist das alles ganz anders.

Vor der Entscheidung College oder ALBA steht jetzt auch Franz Wagner. Wirst du ihm einen Ratschlag geben?

Ich werde ihm keinen guten Ratschlag geben können, denn das ist schwer vergleichbar. Klar ist, dass meine Situation damals eine ganz andere war als jetzt. ALBA mit Aito, das ist schon eine ideale Situation für junge Talente.

Noch vor Weihnachten trefft ihr zweimal auf Bayern München. In der Liga und im Pokal. Mit welchen Erwartungen gehst du in die Spiele?

Ich bin gespannt, in welcher Verfassung Bayern sein wird. Sie werden dann schon einen ganzen Haufen EuroLeague-Spiele hinter sich haben. Ich hoffe, dann sieht es bei uns mit den Verletzten wieder besser aus. Wenn wir mit voller Manpower dort antreten können, werden das richtig gute Spiele. Sie haben sich auch noch einmal verstärkt, ein echtes EuroLeague-Team auf die Beine gestellt. Wir sind länger und defensiv stärker geworden. Ich bin sehr gespannt auf die Duelle.

Das komplette Interview gibt es in der neuen BIG. Die neue Ausgabe ist ab sofort im Handel erhältlich! Abonnenten haben sie bereits eine Woche früher im Briefkasten! Außerdem gibt es im Heft noch folgende Themen:

Inhalt:

Die Flucht der Top-Stars. Thema des Monats: Immer mehr Spieler wechseln von der BBL in die NBA oder die ACB. Was kann die Liga dagegen tun?

Nihad Djedovic. Der Guard der Bayern spricht über seine Top-Form, seinen Wurf und erklärt, warum er nicht für Deutschland spielt

Niels Giffey. ALBAs Kapitän erklärt, warum er unter Trainer Aito den nächsten Karriereschritt machte

Augustine Rubit. Bambergs Forward über die Champions League und seine neue Rolle im Team

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Niklas Kiel. Das Drama um den Frankfurter Forward nach einer Reihe von Gehirnerschütterungen

Allen – Jenkins – McElroy. Drei Spieler, drei Interviews: Wie die BBL-Legenden in Jena noch immer die Liga aufmischen

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Die Überraschungsteams. Die Gründe für den guten Saisonstart der GIESSEN 46ers und von RASTA Vechta

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