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Home/Newscenter/Die Albatrosse vor dem Pokalfinale: Spagat zwischen Erfolgsdenken und Nachwuchsförderung

BBL PokalDie Albatrosse vor dem Pokalfinale: Spagat zwischen Erfolgsdenken und Nachwuchsförderung

15. Februar 2019
„Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust.“ – Mit Goethes Faust wird sich ALBA BERLIN kaum identifizieren können, nicht nur wegen des Vereinsslogans „mit Leib und Seele“, sondern auch weil keiner Mannschaft der Spagat zwischen Nachwuchsförderung und Erfolgsdenken so gut gelingt wie den Albatrossen.

– Manuel Baraniak

„Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust.“ – Mit Goethes Faust wird sich ALBA BERLIN kaum identifizieren können, nicht nur wegen des Vereinsslogans „mit Leib und Seele“, sondern auch weil keiner Mannschaft der Spagat zwischen Nachwuchsförderung und Erfolgsdenken so gut gelingt wie den Albatrossen.

Mit fünf gebürtigen Berlinern und Joshiko Saibou (der in Köln geboren wurde, aber in Berlin aufwuchs) stehen sechs Spieler in der Rotation, die alle bei den Albatrossen ausgebildet wurden. Die Philosophie wird ergänzt durch Spielfreude in der Offensive und Spielverderberei in der Defensive, womit die Berliner auch Mitte Februar auf drei Hochzeiten tanzen.

Stärken: 24,3 Assists pro Partie – soll die mannschaftliche Geschlossenheit Berlins mit einer Statistik unterstrichen werden, bitte sehr. Seit der digitalen Datenerfassung 1998/99 hat noch keine Mannschaft einen solchen hohen Wert markiert! Ein weiteres Indiz für die Offensivstärke: In sieben Pflichtspielen dieser Saison knackten die Berliner die 100-Punkte-Marke. Setzen sie einen Wurf daneben, kompensieren die Hauptstädter dies dadurch, dass sie beim Offensiv-Rebound das stärkstes Team der Liga sind. Hier hat sich die Verpflichtung von Landry Nnoko bezahlt gemacht.

Schwächen: Wie fit – und eingespielt – sind die Berliner? Vor allem um den Backcourt gab es immer wieder Verletzungssorgen, jüngst erwischte es Stefano Peno. Besitzen die Albatrosse den „Killer-Instinkt”? Niederlagen in Vechta, Braunschweig und Göttingen sprechen dagegen – gut, dass das Pokalfinale nicht in Niedersachsen stattfindet.

Go-to-Guy: Bei der mannschaftlichen Geschlossenheit sticht nicht ein Spieler heraus, dennoch können vor allem drei Akteure ein Spiel an sich reißen: Luka Sikma als Point Forward, Rokas Giedraitis als Berliner Topscorer und Martin Hermannsson als Scharfschütze.

X-Faktor: Mit seiner Geschwindigkeit könnte Peyton Siva die Bamberger Defense vor Probleme stellen, doch ist der US-Aufbau bereits wieder fit? Ansonsten hat der 19-jährige Jonas Mattisseck als Matchwinner gegen den FC Bayern München bereits bewiesen, dass er nicht zurückscheut vor großen Momenten.

Headcoach: Aíto Garcia Reneses könnte der Vater manch anderen Cheftrainers der easyCredit BBL sein – was für die Erfahrung und den Legendenstatus der spanischen Trainerikone spricht. Als der 72-Jährige im Sommer 2017 nach Berlin kam, brachte Aíto frischen Wind mit aus Spanien: vorbei die Zeiten des defensivgeprägten Arbeiterbasketballs unter Sasa Obradovic, der Offensivbasketball bereichert die deutsche Beletage. Aíto zwingt sein Personal nicht in ein taktisches Korsett, sondern gibt Freiheiten – und legt Wert auf eigene Entscheidungsfindung.

Nationalspieler: Niels Giffey (59 Länderspiele) hat seine starken Leistungen aus den Playoffs 2018 mit in die aktuelle Saison genommen und absolviert die beste Spielzeit seiner Karriere. Mit seiner Vielseitigkeit dürfte Giffey – der beide Forward-Positionen bekleiden kann – bei der WM gesetzt sein. Joshiko Saibou (sechs Länderspiele) hat Swag, doch der Combo-Guard wird 2018/19 arg von Verletzungen gebeutelt. Auch Johannes Thiemann (31 Länderspiele) blieb nicht von Blessuren verschont, dabei ist es seine Physis, mit der der Center besticht. Tim Schneider hat bisher zwei A-Länderspiele absolviert; die Zeit des 21-Jährigen dürfte erst noch kommen.

Pokal-Historie: Der Pokal schreibt seine eigenen Gesetze, und die Albatrosse sind die ausführende Gewalt. So könnte man die sportliche Binsenweisheit mit Blick auf die jüngere Pokal-Historie weiterführen, denn die Berliner gewannen drei der vergangenen sechs Pokaltitel. Insgesamt holten die Albatrosse schon neunmal den Pokal in die Hauptstadt, darunter auch 2006 als das einzige Pokalfinale gegen Bamberg mit 85:73 gewonnen wurde – und zwar in Bamberg.

Der Weg ins Finale:

Achtelfinale: 88:68 gegen medi bayreuth

Viertelfinale: 78:70 beim FC Bayern München

Halbfinale: 105:70 bei FRAPORT SKYLINERS