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Home/Newscenter/„Mit Pokalsieg hätten wir weniger Playoff-Druck“ - Bambergs Nationalspieler Patrick Heckmann im BIG-Interview

BIG - Basketball in Deutschland„Mit Pokalsieg hätten wir weniger Playoff-Druck“ - Bambergs Nationalspieler Patrick Heckmann im BIG-Interview

14. Februar 2019
Patrick Heckmann über die Entlassung von Headcoach Ainars Bagatskis bei Brose Bamberg, den neuen Trainer Federico Perego und den Weg, um diese Saison noch zu retten

– Alexander Büge

Patrick Heckmann über die Entlassung von Headcoach Ainars Bagatskis bei Brose Bamberg, den neuen Trainer Federico Perego und den Weg, um diese Saison noch zu retten

Patrick, nur eine Woche vor dem Pokal-Halbfinale gegen Bonn wurde Trainer Ainars Bagatskis entlassen und Federico Perego übernahm. Wie schwer war es, sich vor so einem wichtigen Spiel auf einen neuen Headcoach einzustellen?

Es war nicht schwer. In einem solchen Spiel geht es nicht darum, eine großartige taktische Meisterleistung zu vollbringen. Es geht vielmehr um Kampf, um Einstellung, um Energie, um Physis. Es zählen die kleinen Dinge, ein Offensivrebound oder ein angenommenes Charge. Wir mussten einfach die richtige Einstellung finden. Die haben wir in dieser Saison in einigen Spielen nicht an den Tag gelegt. Entsprechend hat uns unser neuer Coach in dieser kurzen Zeit präpariert. Wir haben härter trainiert und die Sachen angesprochen, die wir brauchen.

Es heißt, die Spieler wollten nach dem Vechta-Spiel eine Veränderung auf der Trainerbank.

Ich glaube nicht, dass nach der Partie ein Spieler zum Vorstand gegangen ist und gesagt hat: Wir wollen jetzt einen Trainerwechsel. Das hat der Vorstand in der Nacht schon allein entschieden.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Michael Stoschek sagte, dass die Spieler unter Bagatskis nicht fit genug waren. Die Athletiktrainer hätten nicht so oft mit den Spielern arbeiten können wie gewünscht. Habt ihr in den vergangenen Jahren tatsächlich härter trainiert?

Das stimmt, wir haben in den vergangenen Jahren auf jeden Fall mehr mit unseren Athletiktrainern gearbeitet. Das hat sich jetzt auch schon wieder geändert. Es wird wieder ein größerer Wert darauf gelegt, dass wir physisch besser dastehen.

Gab es unter Bagatskis auch zu wenig Struktur?

Dass es unter Andrea Trinchieri unheimlich strukturiert zuging, ist kein Geheimnis. Damals war alles sehr detailliert, jeder Spieler musste sich genau auskennen und entsprechend laufen. Das war schon ein großer Unterschied zu dem, was wir zuletzt gespielt haben. Coach Bagatskis hat uns viel freier spielen lassen, was aber prinzipiell nichts Schlechtes sein muss. Wir haben uns mehr auf die individuellen Fähigkeiten der Spieler verlassen und mehr eins gegen eins gespielt. So ein Stil kann erfolgreich sein, aber auch nach hinten losgehen, wenn das Eins-gegen-eins gut verteidigt wird. Wenn wir den Ball laufen lassen und Teambasketball spielen, können wir unsere Stärken besser nutzen. Deshalb werden wir dazu zukünftig auch zurückfinden.

Was wird sich unter Perego noch ändern?

Wir werden wieder mehr auf die Details achten und schauen, dass wir die Sachen richtig machen, als sie einfach nur durchzugehen. Systeme werden genauer und dadurch auch schneller gelaufen werden können. Zudem werden wir ein klareres Konzept in der Verteidigung haben. Es wird hinter allem auch ein bisschen mehr Zug sein.

Der Trainerwechsel war also die richtige Entscheidung?

Wir wären auch so gut durch die Saison gekommen, da wir große individuelle Klasse im Team haben. Aber natürlich ist es nicht unser Ziel, einfach nur gut zu spielen. Wir wollen alles aus uns rausholen, weshalb der Trainerwechsel die richtige Entscheidung war. Federico wird uns helfen und als Team voranbringen.  

Ist der Bamberger Kader stärker als der in der vorigen Saison?

Das ist schwer zu sagen. Wir hatten vergangenes Jahr wirklich sehr viele gute Spieler. Aber wir haben es einfach nicht auf die Reihe bekommen, als Team zu spielen. In diesem Jahr fehlt uns noch die Konstanz. In einige Spiele müssen wir zudem schlichtweg anders starten. Wenn es gegen München, gegen ALBA oder gegen AEK Athen geht, bringt jeder Spieler automatisch die beste Leistung. Aber wir müssen sichergehen, dass wir alle Spiele mit vollem Einsatz angehen. Solche Patzer wie in Braunschweig und gegen Vechta dürfen wir uns einfach nicht leisten, auch wenn beide Teams bislang eine hervorragende Saison spielen. Daraus müssen wir lernen, und zwar sehr schnell. Weitere Niederlagen dieser Art könnten uns in der Endabrechnung sehr wehtun.

Nichts zu verlieren habt ihr hingegen im Pokalfinale. Dort wartet ALBA BERLIN. Was wird dabei entscheidend sein?

Wie auch im Halbfinale wird es um Wille, Kampf und harte Verteidigung gehen. Wir können jetzt schon auf einem guten Niveau verteidigen, aber nur phasenweise. Mit AEK Athen haben wir ein Top-Team zuletzt bei 73 Punkten gehalten. Wir können es also, müssen aber insgesamt einfach konstanter werden und in der Defensive noch intensiver arbeiten. Gerade wenn es im Pokalfinale gegen ALBA um alles geht. Denn wenn man so weit gekommen ist, will man die Saison natürlich mit dem ersten Titel krönen. Das würde uns guttun und als Team nochmals Aufschwung geben. Auch der weitere Verlauf des Jahres könnte dadurch stark beeinflusst werden. Mit einem Pokalsieg im Hinterkopf spielt sich der Rest der Saison auf jeden Fall noch ein bisschen lockerer. Zudem hätte man auch in den Playoffs ein bisschen weniger Druck.

Ist ALBA ein leichterer Gegner als die Bayern?

Auch ALBA ist in dieser Saison ein sehr starkes Team. Nicht umsonst haben sie München geschlagen. Für uns gab es zuletzt eine Saison ohne Titel, doch die erwarten die Fans von uns eben. Den Pokal zu holen, wäre für uns alle eine Genugtuung.

Einige Wochen nach der Saison beginnt schon die Zeit mit der Nationalmannschaft. Dort warst du seit der EM 2017 allerdings nicht mehr dabei. Warst du überrascht, dass Bundestrainer Henrik Rödl dich in den letzten beiden WM-Quali-Fenstern nicht nominiert hat?

Nein, im Sommer hätte ich Teil der Nationalmannschaft sein können. Aber ich habe mich dafür entschieden, nicht mit dabei zu sein, da ich gerade erst von einer Verletzung zurückgekommen war und die Saisonvorbereitung mit dem Verein mitmachen wollte. Im November hat Henrik Rödl dann andere Spieler nominiert.

Bist du Ende Februar wieder Teil der Nationalmannschaft?

Das steht noch in den Sternen. Es wäre aber auf jeden Fall schön, in Bamberg vor den heimischen Fans gegen Griechenland mein Comeback geben zu können.  

Ist deine zweijährige Abstinenz im Hinblick auf einen Platz im WM-Kader ein Nachteil?

Es kann schon sein, dass das ein Nachteil ist. Henrik kennt die anderen Spieler jetzt besser. Sie haben nun auch schon sehr oft zusammengespielt. Aber wenn Spieler während der Saison eine gute Leistung zeigen, sollten sie auch die Chance bekommen, im Sommer bei der WM dabei zu sein.

Ist ein Platz im WM-Team dein großes Ziel in diesem Jahr?

Auf jeden Fall eins der Ziele! Was die Jungs in der Quali geleistet haben, war klasse. Davor ziehe ich meinen Hut. Trotzdem wäre ich im Sommer gern Teil der Mannschaft, die in China für Deutschland die WM spielt.

Was ist für Deutschland bei der WM drin, wenn alle Top-Spieler dabei sind?

Einiges. Wir haben unser Potenzial bei der letzten EM schon gezeigt, als wir am Ende Sechster geworden sind. Da wir uns alle weiterentwickelt haben, können wir bei der WM noch weiter kommen als bei der EM vor zwei Jahren. Das wäre ein Traum, sollte aber auch unser Ziel sein. Gleichzeitig weiß ich, dass es bei einer WM noch mehr gute Teams gibt und Spieler, die deutlich mehr Erfahrung auf diesem Niveau haben.

Das komplette Interview gibt es in der neuen BIG. Die neue Ausgabe ist ab sofort im Handel erhältlich! Abonnenten haben sie bereits eine Woche früher im Briefkasten! Außerdem gibt es im Heft noch folgende Themen:

Inhalt:

Reform der BBL. Thema des Monats: Die Liga erhöht die Hürden für Wildcards. Kommt die 16er-Liga? Das sagt Geschäftsführer Stefan Holz

Derrick Williams. Bayerns Forward über das Niveau des Spiels in Europa und den Vergleich mit der NBA

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