– Horst Schneider
Die vierte Europapokalwoche des neuen Jahres hat am Dienstag fünf Spiele mit deutscher Beteiligung auf dem Programm – zwei im 7DAYS EuroCup und drei in der Basketball Champions League:
Diese Woche in Europa:
Dienstag, 20:00: Berlin – Rytas Vilnius (EC)
Dienstag, 20:00: Ludwigsburg – BC Ventspils (BCL)
Dienstag, 20:30: Filou Oostende – Bayreuth (BCL)
Dienstag, 20:30: Reyer Venedig – Bonn (BCL)
Dienstag, 21:00: ASVEL Lyon-V’banne – Frankfurt (EC)
Mittwoch, 18:00: Loko-Kuban Krasnodar – Ulm (EC)
Mittwoch, 19:00: Z Mobile Pristina – Würzburg (FEC)
Mittwoch, 20:00: Bamberg – Giants Antwerpen (BCL)
Freitag, 18:00: Khimki Moskau – München (EL)
Während die FRAPORT SKYLINERS im EuroCup und die Telekom Baskets Bonn in der Champions League nur noch theoretische Chancen aufs Weiterkommen haben, kämpfen die MHP RIESEN Ludwigsburg (gegen Ventspils) und medi bayreuth (in Oostende) in der Champions League um ihre letzten Chancen. In einer besseren Ausgangsposition befindet sich ALBA BERLIN im EuroCup. Die Berliner können am Dienstag mit einem Heimsieg über Rytas Vilnius die Tür zum Playoff-Viertelfinale aufstoßen.
EuroCup: ALBA BERLIN –Rytas Vilnius (Di, 20:00 Uhr)
Status quo: In der Gruppe D haben sich Monaco und ALBA durch ihre Auswärtssiege un Belgrad bzw. Vilnius in die Pole Position gebracht (die ersten beiden aus der Gruppe kommen weiter). Für die Berliner gilt es jetzt, im Heimspiel nachzulegen. Der litauische Vizemeister steht hingegen bei 1:2 Siegen (und nur noch einem Heimspiel) schon mächtig unter Zugzwang.
Hinspiel: Obwohl Luke Sikma mit 19 Punkten, 12 Rebounds und 6 Assists glänzte und Rokas Giedraitis seinem Ex-Klub 23 Punkte einschenkte, konnte ALBA am Ende nur mit einem Kunstwurf von Niels Giffey die Verlängerung erzwingen, in der die Berliner dann aber den 94:86-Sieg klar machten. Auf Seiten der Litauer überzeugte Center Artsiom Parakhouski mit 16 Punkten und zehn Rebounds.
Stars: Chris Kramer feierte im Hinspiel nach langer Verletzung sein Comeback. Der Kapitän hatte im Hinspiel in der ersten Fünf D. J. Seeley (11.3 PPG und 3.4 APG), den jungen Deividas Sirvydis (Dreierquote 45 Prozent), den für die TOP16 nachverpflichteten Center Artsiom Parakhouski (12.7 PPG und 8.3 RPG) sowie Dominique Sutton (11.3 PPG) an seiner Seite. Letzterer wurde allerdings am Montag nach öffentlicher Kritik an Trainer Dainius Adomaitis ("Coach or me") suspendiert. Eimantas Bendzius (9.0 PPG) dürfte für ihn in die Startformation rücken. Weitere wichtige Bankspieler sind der kroatische Point Guard Rok Stipcevic (8.9 PPG) sowie die Nationalspieler Mindaugas Girdziunas (8.2 PPG mit 46-prozentiger Dreierquote), Arnas Butkevicius und Martynas Echodas (10.7 PPG).
Alte Bekannte: Neben Chris Kramer, den John Patrick 2011 nach Würzburg holte und der von 2012 bis 2017 für Oldenburg spielte, haben auch D.J Seeley (2013 in Bayreuth) und Dominique Sutton (Ulm 2016/17 / Video rechts) eine Bundesliga-Vergangenheit.
Aktuelle Form: In der litauischen Liga ist Rytas nach zuletzt fünf Siegen in Folge am Samstag trotz 15 Punkten von Chris Kramer und 14 von D.J. Seeley überraschend deutlich in eigener Halle 75:96 gegen Lietkabelis Panecvezys verloren und ist mit nunmehr 14:5 Siegen auf den dritten Tabellenplatz zurückgefallen.
Livestream / TV: Bei MagentaSport kommentiert Alexander Frisch das Spiel ab 19:45. Es gibt alle Euro-Cup-Partien mit deutscher Beteiligung in HD - live und on demand hier bei MagentaSport.
Champions League: MHP RIESEN Ludwigsburg – BC Ventspils (Di, 20:00 Uhr)
Status quo: Obwohl Ludwigsburg mit 3:8 Siegen Letzter der Gruppe A ist, zieren, lebt die Hoffnung auf die Playoffs, solange der Vierte Nizhni Novgorod (5:6 Siege, kommt noch nach Ludwigsburg) in Reichweite bleibt. Ein Heimsieg gegen den lettischen Meister Ventspils (4:7 Siege) ist in dieser Kalkulation natürlich Pflicht – auch um die Chance auf den sechsten Platz (und damit das Achtelfinale im FIBA Europe Cup) zu wahren.
Hinspiel: Nach einer Berg- und Talfahrt lagen die von Malcolm Hill (19) und Adam Waleskowski (17) angeführten Ludwigsburger 21 Sekunden vor Schluss der regulären Spielzeut schon mit fünf Punkten in Führung, verspielten den Vorsprung jedoch noch und mussten in die Verlängerung, wo der letzte Wurf von Lamont Jones sein Ziel verfehlte – Ventspils siegte mit 19 Punkten von Maris Gulbis, 18 von Jonathan Srledge und 17 Zählern sowie 13 Assists von Aaron Johnson 93:92.
Aktuelle Form: Ventspils hat in der für diese Saison zum ersten Mal zusammengelegten lettisch-estländischen Basketball-Liga zwar das feierliche Eröffnungsspiel gegen den estländischen Meister Kalev Tallinn verloren, hat aber alle folgenden Spiele gewonnen und führt die Tabelle mit 17:1 Siegen souverän an. Am Samstag wurde der Fünfte Taltech Tallinn mit 19 Punkten von Rihards Lomazs 88:67 abgefertigt.
Stars: Trainer Roberts Stelmahers hat mit den Guards Rihards Lomazc (16.5 PPG mit 54-prozentiger Dreierquote) und Ingus Jakovics (9.4 PPG), den Forwards Maris Gulbis (11.3 PPG) und Janis Berzins (Video rechts) sowie Center Rolands Zakis fünf Nationalspieler aus seinem letztjährigen Meisterteam behalten. Neu im Team sind die US-Guards Aaron Johnson (10.8 PPG und 7.5 APG) und Anthony Beane sowie US-Power Forward Jonathan Arledge (12.1 PPG) und US-Center Ousmane Drame (8.2 PPG und 7.7 RPG).
Livestream / TV: Livestream und Wiederholung auf Abruf gibt es (kostenpflichtig) hier bei DAZN.
Champions League: Filou Oostende – medi bayreuth (Di, 20:30 Uhr)
Status quo: Für Bayreuth, das mit 4:7 Siegen Siebter der Gruppe D ist, ist dieses Spiel im 4.800 Zuschauer fassenden Versluys Dome von Oostende beim Fünften (6:5 Siege) Oostende schon die letzte Chance, noch im Playoff-Rennen zu bleiben. Bei einer Niederlage würde es für medi auch im Kampf um den sechsten Platz (und das Achtelfinale im FIBA Europe Cup) eng.
Hinspiel: Nach vier Auftaktniederlagen gelang Bayreuth mit 87:71 gegen Oostende der erste Sieg in der Gruppe D. Der Knoten platzte mit 20 Punkten von David Stockton sowie 14 Punkten und 10 Rebounds von De’Mon Brooks aber erst nach dem Seitenwechsel. Chase Fieler (14) führte bei Oostende fünf zweistellige Scorer an.
Stars: Dario Gjergia, der in Personalunion auch das belgische Nationalteam trainiert, setzt in der achten Saison auf seinen bewährten serbischen Spielmacher Dusan Djordjevic (3.6 APG APG). Der talentierte Elias Lasisi (45 Prozent Dreier), die Forwards Vincent Kesteloot und Chase Fieler (9.4 PPG) und Center Marin Maric (7.5 PPG) sind die anderen Starter. Oostendes größte Stärke ist aber die tiefe Bank mit US-Guard T.J. Williams (12.0 PPG) und dem montenegrinischen Forward Nemanja Djurisic (13.1 PPG und 5.2 RPG).
Alte Bekannte: Der in der vergangenen Saison für Bonn in der easyCredit BBL aktive Nemanja Djurisic (Video rechts) kommt in Oostende von der Bank, was den montenegrinischen Nationalspieler aber nicht davon abhält, in der Champions League Oostendes Topscorer und Top-Rebounder zu sein.
Aktuelle Form: Oostende ist in Belgien mit 11:3 Siegen souveräner Tabellenführer, musste am Samstag aber mit 80:82 eine überraschende Heimniederlage gegen den Siebten Mechelen hinnehmen, der 15/34 Dreier (inklusive dem Buzzer-Dreier zum Sieg) traf. Das von T.J. Williams (14) angeführte Oostende traf aus der Distanz nur 5/20.
Livestream / TV: Livestream und Wiederholung auf Abruf gibt es (kostenpflichtig) hier bei DAZN.
Champions League: Umana Reyer Venedig – Telekom Baskets Bonn (Di, 20:30 Uhr)
Status quo: Bonn hat mit 4:7 Siegen als Sechster der Gruppe B nur noch theoretische Playoff-Chancen. Ein Sieg im 3.500 Zuschauer fassenden Talierco von Marghera (auf dem der Lagunenstadt vorgelagerten Festland) würde aber helfen, den sechsten Platz und die Teilnahme am Achtelfinale des FIBA Europe Cups zu verteidigen. Venedig (mit 8:3 Siegen Zweiter) würde sich mit einem Sieg endgültig für die Playoffs qualifizieren.
Hinspiel: Die von Josh Mayo mit 26 Punkten und sechs Assists angeführten Bonner lieferten dem letztjährigen Gewinner des FIBA Europe Cups bis in die Schlussphase hinein einen großen Kampf, mussten sich aber am Ende den abgeklärteren Italienern um Austin Daye (21), Gasper Vidnar (18) und Michael Bramos (16) mit 84:94 beugen.
Stars: Trainer Walter DeRaffaele hat in den US-Guards MarQuez Haynes (15.8 PPG mit 42-prozentiger Dreierquote) und Julyan Stone (5.9 RPG und 3.4 APG), Michael Bramos (8.9 PPG mit 45-prozentiger Dreierquote), Power Forward Austin Daye (13.4 PPG und 5.1 RPG) sowie Center Gasper Vidmar (7.1 PPG) seine erste Fünf gefunden. Auf der Bank finden sich mit Stefano Tonut (9.3 PPG mit 46 Prozent Dreiern), Deron Washington (9.5 PPG) und Mitchell Watt (11.2 PPG) vor allem im Frontcourt starke Alternativen.
Alte Bekannte: MarQuez Haynes (Video rechts) spielte 2012/13 eine starke Saison für die Artland Dragons in der Bundesliga. Mitchell Watt war 2015/16 in Berlin nicht so erfolgreich und wurde im März fortgeschickt.
Aktuelle Form: Venedig ist mit 11:5 Siegen zwar weiter Zweiter der italienischen Liga, hat zuletzt aber mit nur zwei Siegen aus dem letzten fünf Spielen den Kontakt zum Tabellenführer Mailand verloren. Am Sonntag heilt man sich mit einem 73:66-Sieg beim Vorletzten Turin schadlos. MarQuez Haynes und Mitchell Watt waren mit je 17 Zählern die Topscorer.
Livestream / TV: Livestream und Wiederholung auf Abruf gibt es (kostenpflichtig) hier bei DAZN.
EuroCup: ASVEL Lyon-Villeurbanne – FRAPORT SKYLINERS (Di, 19:30 Uhr)
Status quo: Für die mit einer 0:3-Bilanz noch sieglosen Frankfurter ist der Playoff-Zug in der Gruppe F schon so gut wie abgefahren. Trainer Gordon Herbert wird das Gastspiel im 5.000 Zuschauer fassenden Astroballe von Vileurbanne deshalb nutzen, um die neuen US-Guards Tyler Larsen und Tra Holder einzuspielen. ASVEL (3:0 Siege) könnte mit einem vierten Sieg schon das Playoff-Ticket lösen (wenn Ulm am Mittwoch verliert).
Hinspiel: Die Frankfurter hielten in einer auf beiden Seiten defensiv geprägten Begegnung lange mit und gerieten erst im Schlussviertel auf die Verliererstraße. Neben dem mit 17 Punkten starken Jonas Wohlfarth-Bottermann punktete für die Skyliners beim 58:70 auch Jason Clark (13) zweistellig. Für die Franzosen war der junge Theo Maledon mit 15 Zählern (alle in der ersten Halbzeit) der Topscorer, gefolgt von Mantas Kalnietis (12).
Aktuelle Form: ASVEL hat am Samstag in der französischen Liga mit 68:76 gegen Cholet schon sein zweites Spiel in Folge verloren, bleibt aber trotz dieser ersten Heimniederlage der Saison mit 13:4 Siegen Tabellenführer. ASVEL haderte nicht nur bei den Dreiern (29 Prozent), sondern auch bei den Zweiern (36 Prozent) und an der Linie (62 Prozent) mit seinen Würfen. Einzig die Innenspieler Miro Bilan (21) und Amine Noua (12) punkteten zweistellig. Neuzugang Alexis Ajinca debütierte mit zwei Punkten in vier Minuten.
Stars: Trainer Zvezdan Mitrovic startet gewöhnlich mit dem litauischen Nationalspieler Mantas Kalnietis (11.2 PPG mit 43 Prozent Dreiern und 6.1 APG), A.J. Slaughter (8.8 PPG / Video rechts), David Lighty (8.8 PPG), dem im Hinspiel angeschlagen pausierenden Amine Noua (11.8 PPG) und dem langen kroatischen Nationalcenter Miro Bilan (10.5 PPG und 6.3 RPG). Von der Bank kommen die 18-jährige Aufbauhoffnung Theo Maledon, die defensivstarken Routiniers DeMarcus Nelson (8.0 PPG) und Charles Kahudi (10.9 PPG) sowie der athletische Power Forward Alpha Kaba (9.4 PPG und 7.8 RPG).
Livestream / TV: Bei MagentaSport kommentiert Alex Vogel das Spiel ab 20:50 Uhr. Es gibt alle Euro-Cup-Partien mit deutscher Beteiligung in HD - live und on demand hier bei MagentaSport.
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