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Home/Newscenter/„Wir wissen, wie man knappe Spiele gewinnt“ – Finals-MVP Danilo Barthel im BIG-Interview zum Playoffstart

BIG - Basketball in Deutschland„Wir wissen, wie man knappe Spiele gewinnt“ – Finals-MVP Danilo Barthel im BIG-Interview zum Playoffstart

18. Mai 2019
Danilo Barthel ist der beste deutsche Spieler in der easyCredit BBL und zentrale Stütze des FC Bayern München. In BIG spricht der Nationalspieler über die anstehenden Playoffs, seine konstante Entwicklung und seine Pläne für die Zukunft

– Robert Heusel

Danilo Barthel ist der beste deutsche Spieler in der easyCredit BBL und zentrale Stütze des FC Bayern München. In BIG spricht der Nationalspieler über die anstehenden Playoffs, seine konstante Entwicklung und seine Pläne für die Zukunft

Danilo, inwiefern können die Erfahrungen der bisherigen Saison in den Playoffs der Bundesliga eine Hilfe sein?

Die Qualität der Spiele, die wir in dieser Saison bislang hatten, hat uns geholfen, als Team zu wachsen und besser zu werden. Vor allem im physischen Bereich haben wir einiges dazugelernt. Außerdem wissen wir, wie man knappe Spiele gegen hochkarätige Teams gewinnen kann. Das haben die Spiele zu Hause gegen Fenerbahce, Kaunas oder Barcelona bewiesen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir in den Playoffs den richtigen Ton finden werden.

Wen siehst du als größten Konkurrenten an? Berlin war im EuroCup-Finale, Oldenburg steht ohne internationale Belastung sehr gut da, und auch Vechta und Bamberg werden bestimmt nicht zu unterschätzen sein.

Ich sehe momentan fünf Teams oben stehen, wobei jeder jeden schlagen kann. Das hat die Saison ja schon gezeigt. Die Liga wirkt auf mich noch ausgeglichener als im vergangenen Jahr. Berlin ist gewohnt stark, auch mit Bamberg ist immer zu rechnen. Vechta hat als Aufsteiger seinen ganz eigenen Stil gefunden und die perfekt passenden Spieler dafür. Als Überraschungsmannschaft darf man sie auf keinen Fall mehr abstempeln. Sie haben sich oben in der Tabelle etabliert. Oldenburg hat viel weniger Spiele gespielt als wir, allerdings weiß ich nicht, wie eine Trainingswoche dort aussieht. Die Argumente diesbezüglich sind im Allgemeinen ja bekannt. Die einen sagen, dass man aufgrund des europäischen Wettbewerbs den Rhythmus der Playoffs bereits kennt. Die anderen behaupten, dass man vielleicht noch mehr Energie im Tank hat, weil man weniger Partien bestritten hat. Am Ende muss jede Mannschaft ihren eigenen Weg finden. Ich bin zuversichtlich, dass wir in einer Serie gegen jeden Gegner ganz gut aussehen können.

Ein Aspekt, der sich durch die ganze Saison zieht und auch in den Playoffs wichtig werden kann, ist das Rebounding. In der EuroLeague war Bayern das schwächste Rebound-Team, aber auch in der Bundesliga liegt ihr diesbezüglich nur auf Platz 17.

Unsere Rebound-Zahlen sind uns nicht verborgen geblieben. Dennoch sehe ich die Sache von zwei Seiten. Klar machen wir hier und da individuelle Fehler, aber generell sehe ich auch einen Bezug zu unserem Spielsystem. Wir versuchen, den Gegner ins Halbfeldspiel zu zwingen und uns dabei hochprozentige Würfe herauszuarbeiten. Zudem sichern wir nach hinten intensiv ab, sodass auch mal ein möglicher Offensivrebound auf der Strecke bleibt. Am defensiven Brett geben wir zwar auch hin und wieder zu viele Rebounds ab, aber ich glaube, dass wir uns die wichtigen Rebounds sichern werden. Wir arbeiten weiter hart in diesem Bereich, denn Luft nach oben gibt es auf jeden Fall.

Nach dem Ende der EuroLeague-Saison Anfang April gab es einige Wochen eine Art Leerlaufphase, in der nur BBL-Spiele auf dem Programm standen. Ist es fast schon ungewohnt, zwischen den Spielen so viel Zeit zum Trainieren zu haben?

Es ist nach den vielen intensiven Monaten tatsächlich etwas ungewohnt. Wir trainieren derzeit sehr hart, um uns auf die Playoffs vorzubereiten. Da sind die Beine dann schon einmal schwer. Ich persönlich mag es aber, viel zu trainieren, denn es hilft mir, in einen guten Rhythmus zu kommen. Außerdem kann man in den Trainingseinheiten sehr gut an speziellen Aspekten des Spiels arbeiten, sei es individuell oder als Team. In den ersten Monaten der Saison war so etwas kaum möglich.

Durch die Verletzung von Devin Booker musstest du viele Minuten auf der Center-Position aushelfen.

Diese Situation war prinzipiell nicht neu für mich. Ich habe in meiner Karriere immer wieder auf der Fünf gespielt. Allerdings ist das in der EuroLeague schon anders als zum Beispiel in der Bundesliga. In der EuroLeague spielt man oft gegen sehr große und dennoch athletische Spieler. Ante Tomic oder Vincent Poirier von Baskonia haben uns schon große Probleme bereitet. Generell sahen wir in der EuroLeague gegen die gegnerischen Center oft schlecht aus, haben nicht gut genug rotiert, worauf unsere Rebound-Schwäche zum Teil auch zurückzuführen ist. In der BBL sind die Center meistens nicht ganz so groß, sodass wir da in der Regel sehr gut zurechtkommen. Am Rebounding haben wir zuletzt verstärkt gearbeitet, sodass ich uns auch hier für die Playoffs gut gewappnet sehe.

Danilo Barthel gegen Braunschweigs Shaquille Hines.

Unabhängig von der Position musstest du in den Wintermonaten sehr viele Minuten spielen. Wie blickst du auf diese Saisonphase zurück?

Das war schon tough. Gefühlt habe ich von Dezember bis Februar in BBL und EuroLeague sehr oft 30 Minuten oder mehr gespielt. Speziell im Januar bin ich wirklich auf dem Zahnfleisch gekrochen. Wenn man morgens aufsteht, die Muskulatur schmerzt und einem die ersten Schritte wirklich schwerfallen, merkt man erst, wie groß die Belastung tatsächlich ist. Auch auf dem Feld merkt man, dass man nicht mehr immer Vollgas geben und seine beste Leistung abrufen kann. Andererseits habe ich mich von Beginn der Saisonvorbereitung an sehr gut um meinen Körper gekümmert, sodass ich auch diese intensive Phase ohne größere Blessuren überstanden habe. Was aber außerdem dazukommt, ist die mentale Belastung. Wenn der Körper müde wird, wird automatisch auch der Kopf etwas müde. Als Team sind wir in dieser Phase wirklich eng zusammengerückt und haben sie gut bewältigt.

Hat dich der Einsatz auf beiden großen Positionen in deinem Spiel noch variabler gemacht?

Gänzlich neu war die Situation für mich ja nicht. Vor allem wenn der Gegner mit einer kleinen Aufstellung agiert, habe ich in der Vergangenheit immer wieder auf der Fünf gespielt. Auf beiden Positionen versuche ich, meine Vorteile zu nutzen: Sei es durch das Post-up-Spiel oder durch den Dreier auf der Power-Forward-Position. Die Gegenspieler in der EuroLeague haben mir – unabhängig von der Position – sehr geholfen, mich weiterzuentwickeln. Ich denke da an unsere Spiele gegen Real Madrid mit Edy Tavares, der mit seiner Größe von 2,20 Metern und seiner Masse schon ein ziemliches Kaliber ist. Da haben wir oft ein Pick’n’Pop gegen ihn gespielt, und ich konnte ihn an der Dreierlinie attackieren. Dieses Duell ist mir wirklich im Kopf geblieben, weil ich dort eine große Portion Selbstvertrauen gefunden habe.

Das Selbstvertrauen merkt man dir auch an. Du hast dich in der Bundesliga als effektivster deutscher Spieler etabliert, wenn man vom eingebürgerten John Bryant absieht. Und auch in der EuroLeague war die Premierensaison wirklich überzeugend.

Ich habe mich von Jahr zu Jahr weiterentwickelt und mir diesen Willen, jedes Jahr besser zu werden, von Anfang an auf die Fahne geschrieben. Meine Entwicklung sehe ich als das Resultat harter Arbeit an. Natürlich kommt mir meine Rolle beim FC Bayern auch zugute, denn ich darf auf dem Feld regelmäßig Verantwortung übernehmen, was einen als Spieler richtig weiterbringt.

Zudem bist du zu einem Aushängeschild des FC Bayern Basketball geworden.

Das macht mich schon stolz. Es ist nicht unbedingt üblich, dass man als deutscher Spieler bei der aktuell besten deutschen Mannschaft so eine tragende Rolle spielt, auch in der EuroLeague. Meine Entwicklung bestätigt mir, dass meine Entscheidung im vergangenen Sommer, mit dem FC Bayern in die EuroLeague zu gehen, die richtige war.

Dein Vertrag gilt auch noch für die nächste Saison. Welche Perspektive siehst du für dich persönlich in den nächsten Jahren?

Über meine Zukunft mache ich mir keine großen Gedanken. Mit dem Ansatz, sich durch harte Arbeit stetig zu verbessern, bin ich in den vergangenen Jahren sehr gut gefahren. Daran werde ich auch festhalten, der Rest ergibt sich dann von alleine. Wenn man alles gibt, stehen einem auch alle Türen offen. Wir werden sehen, wo die Reise hingeht.

Vielleicht auch mal ins Ausland oder die NBA?

Ach, wieso nicht? Ob es jetzt die NBA, das Ausland oder Deutschland ist, ist für mich aber nicht so wichtig. Was für mich zählt, ist die Gesamtsituation. Die muss passen und es mir ermöglichen, mich weiterzuentwickeln. Jetzt habe ich erst mal noch Vertrag beim FC Bayern, und ich fühle mich hier wirklich sehr wohl. Es gibt auch wirklich Schlimmeres, als bei einem Verein wie Bayern München in der EuroLeague zu spielen und dabei eine tragende Rolle zu haben, oder? (lacht) Ich bin derzeit sehr zufrieden. Außerdem beeinträchtigen solche Gedanken die eigene Leistung, weshalb ich mich wirklich nur auf die Situation hier konzentriere. Wenn die Zeit kommt, werde ich mir Gedanken machen, aber das liegt alles noch so weit in der Ferne. Denkt man zu weit voraus, kommt der Schlendrian rein, und das möchte ich nicht.

Das komplette Interview gibt es in der neuen BIG und da spricht Danilo noch über seine erste Saison in der Euroleague und die Ziele und möglichen Probleme bei der WM im Sommer in China. Die neue Ausgabe der BIG ist ab sofort im Handel erhältlich! Abonnenten haben sie bereits eine Woche früher im Briefkasten! Außerdem gibt es im Heft noch folgende Themen:

Inhalt:

Der große BIG Playoff-Check. Thema des Monats: Alle Teams, alle Kandidaten. Stärken, Schwächen, Key-Player und die Chancen im Titelkampf

Danilo Barthel. Bayerns Nationalspieler spricht im Interview über die EuroLeague-Saison, die Titel-Chancen und die WM

Franz Wagner. College oder Profivertrag? Das Talent von ALBA BERLIN steht vor einer schweren Entscheidung

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