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Home/Newscenter/Positionsvergleich: Das Halbfinale zwischen Berlin und Ulm von den Point Guards bis zu den Centern

Kochs NachschlagPositionsvergleich: Das Halbfinale zwischen Berlin und Ulm von den Point Guards bis zu den Centern

29. Mai 2021
Nach meiner gestrigen Einschätzung der Ludwigsburger und Münchener folgt nun die der Berliner und Ulmer. Hier habe ich mich entschieden, die Mannschaften aufgrund ihres Personals auf den jeweiligen Positionen zu evaluieren.

– Stefan Koch

Nach meiner gestrigen Einschätzung der Ludwigsburger und Münchener folgt nun die der Berliner und Ulmer. Hier habe ich mich entschieden, die Mannschaften aufgrund ihres Personals auf den jeweiligen Positionen zu evaluieren.

Die Point Guards

Wer ist der Starter auf der Königsposition? Diese Frage kann man bei den Ulmern klar beantworten: Troy Caupain. Bei den Albatrossen sieht das anders aus: In 16 Spielen zählte Jayson Granger zu den ersten Fünf, Peyton Siva begann nur einmal weniger. Egal, wen wir nun als Starter ansetzen, beide Spieler sind auf jeden Fall der BBL-Extraklasse zuzuordnen. Umso wertvoller ist es für die Schützlinge von Jaka Lakovic, dass Per Günther nach seiner Verletzung wieder in Fahrt kommt. Sein Auftritt im dritten Viertel der entscheidenden Partie gegen Oldenburg bewies, dass der Kapitän wieder in einen Rhythmus kommt. Caupain hat in den letzten Wochen wie ein MVP gespielt, dennoch würde ich auf dieser Position den Berlinern einen kleinen Vorteil attestieren.

Die Shooting Guards

Im Starterduell treffen zwei der besten Werfer der Liga aufeinander. Markus Eriksson versenkt 47 Prozent seiner Dreipunktewürfe (6,1 Versuche pro Partie) und Andreas Obst sogar 50,3 Prozent (5,4 Versuche). Auf der Back-up-Position muss ratiopharm ulm mit Thomas Klepeisz auf einen ganz wichtigen Spieler verletzungsbedingt verzichten. Entsprechend verorte ich hier, sofern er nach seiner Verletzung im vierten Viertelfinale nicht auch ausfällt, John Petrucelli. Der Amerikaner ist defensiv der beste Ulmer auf den Außenpositionen. Dafür hat der Titelverteidiger mit Maodo Lo noch einen starken 1-1- und Kreativspieler zu bieten – sowie mit Jonas Mattiseck ein Extra, das Ulm fehlt. Der 21-Jährige kann als Klette auf die offensivstarken Guards des Kontrahenten angesetzt werden. Summa summarum: Vorteil ALBA.

Die Small Forwards

Demetrius Conger zeigte gegen Oldenburg starke Leistungen. Der Amerikaner, der vor wenigen Wochen kaum Spielzeit erhalten hatte, setzte seine Physis ein und traf seine Würfe hochprozentig. Patrick Heckmann kann nur bedingt Akzente setzen, bringt aber zumindest beachtliche Playoff-Erfahrung ein. Christoph Philipps befindet sich aufgrund seiner Adduktorenprobleme weiterhin in Rekonvaleszenz. Die Berliner schicken Simone Fontecchio, ihren zweitbesten BBL-Scorer, ins Rennen und können auch Niels Giffey auf dieser Position bringen, insbesondere dann, wenn Louis Olinde gar nicht oder nur bedingt einsatzfähig sein sollte. Auch hier geht der Vergleich an die Berliner. Allerdings erwarte ich, dass die Duelle auf dieser Position einen eher untergeordneten Einfluss auf den Ausgang der Serie haben werden.

Die Power Forwards

Luke Sikma ist seit seiner Premierensaison in der BBL der beste Spieler auf dieser Position. Seine Vielseitigkeit kann kein Ulmer matchen. Mit Cameron Clark (Halbdistanz) und Aric Holman (Dreier) führt Ulm zwei Werfer ins Feld. Allerdings verfügt Berlin mit Niels Giffey und Tim Schneider gleich über zwei herausragende Schützen von jenseits des 6,75-Meter-Halbkreises. Entsprechend sehe ich auch auf dieser Position Berlin stärker aufgestellt. Um eine echte Chance in der Serie zu haben, muss für Ulm in jeder Partie Clark oder Holman – oder noch besser dieses Duo – am oberen Level der Leistungsfähigkeit agieren.

Die Center

Ben Lammers hat sich im Laufe der Saison zu einer Maschine aus der Halbdistanz entwickelt. Damit schafft er Platz für die Post-ups der Außenspieler, die Coach Aito gerne etabliert. Sein Ulmer Pendant Dylan Osetkowski ist für mich aber im Gesamtkontext der wichtigere Spieler. Er hat den Dreier verlässlich im Repertoire und sich deutlich darin gesteigert, den Rhythmus seiner Mannschaft zu antizipieren und mitzugestalten. Gegen Oldenburg führte das so weit, dass der Deutsch-Amerikaner sogar zum Overpassing tendierte. Sein Back-up Isaiah Wilkins kennt seine offensiven Limitationen und konzentriert sich auf seine Kernkompetenzen Verteidigung und Rebounding. Sollte Johannes Thiemann bei den Albatrossen ausfallen, bestünde immer noch die Möglichkeit einen Ausländer auf den Außenpositionen pausieren zu lassen und dafür Christ Koumadje samt seinen 2,21 Metern in die Aufstellung zu nehmen. Da die personellen Konstellationen nicht ganz klar sind, formuliere ich ein Unentschieden.

Kochs Nachschlag

Berlin ist sowohl in der Spitze als auch in der Breite besser aufgestellt als Ulm. Deshalb geht der Titelverteidiger auch als Favorit in diese Serie, obwohl die Ulmer aktuell die formstärkste Mannschaft stellen und es den Albatrossen richtig schwermachen sollten.

Zur Person

Stefan Koch war zwei Jahrzehnte lang Headcoach in der ersten Liga und wurde 2000 und 2005 als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Er erreichte mit seinen Teams regelmäßig die Playoffs und trat sieben Mal im Europapokal an. Sechs Mal nahm er am TOP FOUR teil und gewann 2000 mit Frankfurt den Pokal. Zudem war der Hesse drei Mal Headcoach des All-Star-Games.

Koch arbeitet aktuell als Kommentator bei MagentaSport, war früher auch als Experte und Kommentator für SPORT1, Premiere und Sportdigital tätig, sowie als Scout für die NBA. Seine Kolumne „Kochs Nachschlag“ erscheint regelmäßig auf der Homepage der easyCredit BBL. Außerdem produziert er gemeinsam mit Oliver Dütschke im Zweiwochentakt den Podcast „Talkin‘ Basketball“, der auf allen gängigen Plattformen abrufbar ist.