Vor 1.860 Fans zurück in der MHP Arena gewannen die MHP RIESEN Ludwigsburg hauchdünn gegen die Hamburg Towers mit 88:87. Die Gäste hatten den letzten Wurf zum Sieg in der Hand, Jaylon Brown vergab jedoch seinen Dreierversuch.
Spielverlauf: Die Gäste, beziehungsweise allen voran Caleb Homesley, erwischten einen starken Start in die Partie. Der Hamburger Neuzugang hatte nach gerade einmal 99 Sekunden bereits zwei Dreier eingenetzt, kurze Zeit später standen für Homesley schon zehn Punkte auf dem Statistikbogen und Hamburg führte zweistellig (3:13, 3. Minute). Auch im weiteren Verlauf des Viertels kontrollierten die Gäste das Spiel, was Ludwigsburgs Trainer John Patrick schon früh zur zweiten Auszeit zwang (11:21, 7.). Die dort erfolgte Ansage zeigte Wirkung und die Hausherren fanden nun auf beiden Seiten des Feldes besser ins Spiel. So konnte der Rückstand bis zum Ende des ersten Spielabschnitts auf drei Punkte reduziert werden (24:27, 10.). Einen großen Anteil daran hatte Veteran Tremmel Darden, der nach zehn Minuten bereits zehn Punkte erzielt hatte.
Mit einem 12:2-Start nahm Ludwigsburg den Schwung mit ins zweite Viertel und übernahm erstmals die Führung (36:29, 15.). Mit einem 9:0-Lauf kämpfte sich Hamburg wieder ins Spiel. In der Folge wechselte die Führung mehrmals, oft war ein erfolgreicher Dreipunktewurf Teil des Führungswechsels. Sowohl Ludwigsburg als auch Hamburg trafen gut von außen und spielten die komplette erste Halbzeit mit sehr hohem Tempo. Mit 48:47 für die Gastgeber ging es in die Kabine.
Das Spieltempo blieb auch nach dem Seitenwechsel auf hohem Niveau. Nach nicht einmal zwei Minuten in der zweiten Halbzeit hatten beide Mannschaften schon jeweils sechs schnelle Punkte erzielt (54:53, 22.). Dann bekamen für wenige Minuten die beiden so defensivstarken Teams ihr Verteidigung etwas besser in den Griff, bevor eine starke Hamburger Angriffssequenz den Schlusspunkt im dritten Viertel setzte. Ein von Pedro Calles aufgezeichnetes Einwurfplay wurde in Perfektion ausgeführt und Jaylon Brown traf den Distanzwurf kurz vor der Pausensirene, sodass Hamburg mit einem Punkt Vorsprung ins Schlussviertel ging (68:69, 30.).
Dort sah es zunächst danch aus, als könnte Hamburg sich leicht vorentscheidend absetzen. Doch der 39-jährige Spieler dieses Spiels, Tremmel Darden, gab mit fünf Punkten in Folge den Startschuss zu einem Ludwigsburger 12:2-Lauf (85:80, 36.). Mit einem starken Block gegen Hamburgs Eddy Edigin sorgte Darden dann auch noch in der Verteidigung für eine der Schlüsselszenen in der Crunchtime. 15,2 Sekunden vor Schluss führte Ludwigsburg mit 88:87 und die Gäste bekamen den Ball. Hamburgs Topscorer Jaylon Brown (24 Punkte) sollte den entscheidenden Wurf nehmen, sein Dreier verfehlte jedoch das Ziel und so konnte der letztjährige Hauptrundenmeister seine diesjährige Hauptrunde mit einem knappen Sieg eröffnen.
Duell im Fokus: Jonah Radebaugh gegen Jaylon Brown. Die beiden Aufbauspieler waren wirksame Waffen für ihre Teams. Während Brown mit 24 Punkten der Topscorer des Spiels wurde, legte Radebaugh neben 18 Punkten auch noch jeweils fünf Rebounds und Assists auf. Radebaugh und Brown waren die einzigen beiden Spieler, die in den letzten zwei Minuten punkteten, jeweils aber auch nur von der Freiwurflinie.
Spieler der Partie: Tremmel Darden ist ein Jahr älter geworden? Das merkt man dem 39-Jährigen noch immer nicht an. Punkte, Verteidigung, Leadership. Der Veteran brachte wieder alle seine Fähigkeiten auf das Parkett. Mit 21 Punkten, 7 Rebounds, einem Monsterblock und dem besten Effektivitätswert von 29 ist Darden unser Spieler der Partie.
Zahlen, bitte: Auch im fünften Anlauf gelang es Hamburg nicht, den ersten Bundesliga-Sieg gegen Ludwigsburg einzufahren.
Die Deutschen: Justus Hollatz zeigte mit acht Punkten und acht Assists eine starke Partie.
Am Rande der Bande: 1.860 Fans kamen erstmals wieder für ein Bundesliga-Spiel in die MHP Arena und feierten mit ihrer Mannschaft den ersten Ludwigsburger Saisonsieg.
Wie geht's weiter: Ludwigsburg muss nach seiner Heimpremiere nun zweimal auswärts ran. Zunächst beim Aufsteiger Heidelberg (29.09.), dann im Pokal in Crailsheim (02.10.). Hamburg tritt am 2. Spieltag erstmals vor heimischen Fans an, wenn Chemnitz zu Gast ist (29.09.). Im Pokal muss die Mannschaft von Trainer Pedro Calles ebenfalls auswärts antreten. Im Achtelfinale geht es gegen Bayreuth (05.10.).
