Bayreuth gewinnt ein ausgeglichenes Spiel, das in der ersten Halbzeit vor allem zähflüssig ist. Sacar Anim bringt Bayreuth nach der Pause besser ins Spiel, Braunschweig aus dem Rhythmus und ist am Ende auch der Mann für die entscheidenden Punkte.
Spielverlauf: So richtiger Spielfluss kam erstmal nicht auf: Bayreuth hielt sich vor allem dank Marcus Thornton (13 Punkte im ersten Viertel), die Braunschweiger verdienten sich Punkte an der Linie (sechs von sieben Freiwürfen). Tookie Brown versenkte kurz vor der Sirene noch einen Dreier und stellte auf 24:19 nach zehn Minuten. Das zweite Viertel blieb ähnlich zäh. Zwar wirkte Braunschweig streckenweise optisch überlegen, doch erst zweieinhalb Minuten vor der Pause schlug sich das im Ergebnis nieder: Mit einem 6:0-Lauf erhöhten die Löwen ihren Vorsprung auf neun Punkte, 39:48 (19. Minute). Der Top Ten-würdige Dunk von Sacar Anim rüttelte die Oberfranken vor der Halbzeit auch nicht mehr auf - es ging mit 43:52 in die Pause.
Aber in der Kabine hatte Anim seine Mannschaftskollegen wohl wachgerüttelt. Er führte mit zwei Assists und einem Dreier einen 7:0-Lauf an und Bayreuth verkürzte auf 53:58 (24.). Das Spiel Braunschweiger kam ins Stocken trotz Auszeit. Bayreuth kämpfte sich weiter ran, das höchste Gefühl aber war Gleichstand bei 64:64 und 66:66 (29.). Den letzten Korb des Viertels netzte David Krämer von der Dreierlinie zum 68:72.
Doch Bayreuth beharrte und in der 34. Minute war es soweit: Kay Bruhnke klaute den Ball und stopfte sein Team zur 77:76-Führung, Braunschweig nahm erneut die Auszeit.
Kurz vor Schluss ließen dann beide Teams ein paar Körbe liegen, doch Tookie Brown brachte Braunschweig mit 91:92 in Front. Die Antwort lieferte erneut Sakar Anim! Er machte den Korbleger mit Foul, netzte knapp sieben Sekunden vor Schluss den Bonusfreiwurf zum 94:92 und die Löwen verpassten ihren letzten Wurf.
Spieler der Partie: Sakar Anim hatte zwar nicht die höchste Punktzahl, aber den größten Einfluss aufs Bayreuther Spiel. Ein starker Dunk vor der Halbzeit, Anführer der Aufholjagd im dritten Viertel und der Mann mit dem entscheidenden Korb am Ende. 17 Punkte sammelte er, traf alle seiner sechs Versuche aus dem Zweierbereich.
Auf dem Weg zum Spieler der Partie schien Marcus Thornton. Er hatte bereits 23 Punkte zur Pause (fünf von sechs Dreier), blieb allerdings foulbelastet das komplette dritte Viertel auf der Bank. Letztlich sind 27 Punkte trotzdem neue persönliche Bestleistung in der Bundesliga.
Zahlen, bitte: Der fehlende Spielfluss zeigt sich auch in der Statistik: 52 Fouls verbuchten die Teams in Summe (Braunschweig 28, Bayreuth 24). Dazu foulten sich bei Braunschweig mit Owen Klassen und Nicholas Tischler zwei Spieler aus.
Die Deutschen: Nicholas Tischler legte eine neue persönliche Bestleistung auf. Zehn Punkte machte der Braunschweiger, sammelte dazu vier Rebounds.
Am Rande der Bande: Keine Zuschauer in Bayern. Sehr wohl zuschauen mussten aber auf Seiten der Bayreuther die beiden Nationalspieler Basti Doreth und Andreas Seiferth, bei Braunschweig fehlt der vormalige Bayreuther Robin Amaize für den Rest der Saison.
Wie geht's weiter: Bayreuth hat zwei Auftritte im FIBA Europe Cup: aufgrund eines Nachholspiels am Sonntag gegen Legia Warschau und kommenden Mittwoch bei ZZ Leiden in den Niederlanden. Anschließend geht es in der Liga nach München. Die Braunschweiger haben am Dienstag ein Nachholspiel gegen Oldenburg und packen dann den Mannschaftsbus für die Fahrt nach Gießen.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es hier oben rechts unter dem Punkt „Video“ oder hier bei MAGENTA SPORT.
