Auch mit neuem Headcoach hat Brose Bamberg nicht in die Erfolgsspur zurückgefunden: Beim Einstand von Oren Amiel verlieren die Bamberger das Franken-Derby gegen medi bayreuth mit 84:87, um die dritte Niederlage in Folge zu kassieren. Bayreuth feiert hingegen den dritten Sieg nacheinander.
Spielverlauf und Wendepunkt: Beim Debüt des neuen Trainers Oren Amiel starteten die Bamberger nervös. Nach 6:13 Minuten musste Amiel die erste Auszeit nehmen – denn zu diesem Zeitpunkt hatten die Hausherren jeden ihrer acht Würfe aus dem Feld vergeben und fünf Ballverluste begangen. Ein 2:13-Fehlstart war die Folge.
Shannon Scott versuchte, die Hausherren heranzuführen – der Point Guard markierte innerhalb von 138 Sekunden zehn Bamberger Punkte in Folge. So verkürzten Scott und Co. zur Viertelpause auf 15:20, um sich im zweiten Durchgang auf Augenhöhe mit dem Gästen zu begegnen. Dennoch gingen die Bayreuther mit einer 41:40-Führung in die Kabine, weil Marcus Thornton mit bis dahin 16 Punkten (4/5 3P) nicht zu stoppen war. Das gleiche traf im zweiten Durchgang auf Bambergs Trevis Simpson zu, der dort 14 Zähler (4/6 3P) markierte.
Die zweite Hälfte begann so wie die erste: Bamberg tat sich offensiv schwer, erst nach dreieinhalb Minuten punkteten die Gastgeber zum ersten Mal. So behaupteten die Bayreuther vor dem vierten Durchgang eine Sieben-Punkte-Führung. Per Dreier sorgte Terry Allen kurz danach für die erste zweistellige Führung seit dem ersten Viertel, wenig später erhöhte Allen ebenfalls von Downtown auf 74:61.
Justin Robinson und Trevis Simpson brachten die Bamberger immer wieder zurück, Simpson bei 31 Sekunden auf der Uhr auf 79:82. Doch Bayreuths Nationalspieler Bastian Doreth zeigte sich an der Freiwurflinie nervenstark, in den Schlusssekunden klaute Doreth bei einem Drei-Punkte-Führung den Bamberger zudem noch den Ball.
Duell im Fokus: Christian Sengfelder gegen Terry Allen, die beiden teaminternen Topscorer. Das bewies im direkten Duell der beiden Power Forwards aber nur Allen. Vor allem im vierten Viertel schulterte der US-Amerikaner sein Team, zehn seiner ingesamt 20 Punkte legte Allen dort auf. Sechs Rebounds, fünf Steals und drei Blocks rund eine starke Vorstellung. Liga-Topscrer Sengfelder blieb mit 13 Zählern unter seinem Schnitt, dafür war der Bamberger bester Rebounder der Partie (14 REB).
Zahlen, bitte: Ersatzgeschwächt unter dem Korb? Die Bayreuther punkteten nach zweiten Wurfchancen mit 32:22 dennoch besser als Bamberg.
Spieler der Partie: Neben Allen legte bei Bayreuth auch Marcus Thornton 20 Punkte auf. Sehr effektiv präsentierte sich Martynas Sajus (15 PTS, 5/5 FG, 8 REB, 3 AST). Bamberger Topscorer war Trevis Simpson (21 PTS, 5/9 3P), der Flügelspieler musste mit fünf Fouls die Partie in der Crunchtime aber vorzeitig beenden.
Die Deutschen: Bayreuths Kevin Wohlrath bestätigte mit zwölf Punkten seine zuletzt guten Vorstellungen, damit stellte der Flügelspieler seinen Karrierebestwert ein. Bastian Doreth zeigte sich mit sieben Zählern, fünf Rebounds, acht Assists und drei Steals vielseitig. Bei Bamberg punktete Nationalspieler Patrick Heckmann (11 PTS) zweistellig.
Am Rande der Bande: Die Bayreuther mussten weiterhin auf Janari Joesaar, Andreas Seiferth und Cameron Wells verzichten. Seiferth musste verletzungsbedingt auch seine Teilnahme an den WM-Qualifikationsspielen absagen. Dafür kehrte Philip Jalalpoor nach zweimonatiger Pause zurück.
Nach den jüngsten Beschlüssen der bayerischen Landesregierung zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie fand die Partie in Bamberg ohne Zuschauer statt.
Wie geht’s weiter: Während die Bamberger am kommenden Wochenende spielfrei haben, geht es für Bayreuth am Samstag mit einem Heimspiel gegen Frankfurt weiter.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es hier oben rechts unter dem Punkt „Video“ oder hier bei Magenta Sport.
