Status Quo: Die Telekom Baskets Bonn schauen nach drei Erfolgen in Serie mit einer Bilanz von 6-3 Siegen nach oben zur Tabellenspitze, die Basketball Löwen Braunschweig mit der umgedrehten Bilanz von 3-6 Siegen und zuletzt drei Niederlagen in Serie nach unten auf die ungemütlich nahen Abstiegsränge.
Die besondere Brisanz: Braunschweig trifft jetzt innerhalb von zehn Tagen zwei Mal auf den Vizemeister aus Bonn – zuerst zu Hause, dann am 13. Dezember im Rheinland. Zwei schwere Spiele gegen einen starken Gegner, wonach die Niederlagenserie auf fünf Spiele angewachsen sein könnte. Ein kleiner Vorteil könnte für die Löwen sein, dass Bonn zwischendurch in der Champions League gegen Hapoel Holon und im Pokal-Viertelfinale gegen den FC Bayern spielt.

Duell im Fokus: Auf der Fünf könnte es vom ersten Sprungball an heiß hergehen, weil Jilson Bango auf Benedikt Turudic trifft: Vergangene Saison teilten sie sich bei den Löwen noch die Zeit auf der Centerposition und kennen sich demnach auch aus vielen Trainingsduellen. Da ist die Motivation immer besonders hoch, es dem Gegenüber noch mal zu zeigen. Die nackten Zahlen sprechen für den Braunschweiger: Bango kommt im Schnitt fast auf ein Double-Double pro Spiel (12,0 PpS, 9,7 RpS), seine Feldwurfquote liegt fast bei überragenden 70 Prozent (69,8). Bango holt pro Spiel fast vier Offensivrebounds (3,8). Turudic hat in Bonn eine kleinere Rolle als sein Pendant in Braunschweig, weiß jedoch auch zu produzieren. Er kommt in knapp 15 Minuten Spielzeit auf 3,9 PpS und 3,1 RpS. Seine Feldwurfquote liegt bei 66,7 Prozent. Einen Dreierversuch hat bisher übrigens keiner der beiden unternommen…
Alte Bekannte: EM-Bronzegewinner Christian Sengfelder hat seine BBL-Karriere 2018/19 in Braunschweig begonnen, Benedikt Turudic spielte die vergangenen zwei Saisons bei den Löwen und kehrt nun erstmals im Bonner Trikot zurück.
Zahlen, bitte: Bonn blockt 1,3 Würfe im Schnitt pro Spiel. Wie das einzuordnen ist? Nun ja, nicht nur, dass ligaweit kein Team weniger Würfe blockt, Löwen-Center Jilson Bango kommt alleine auf 1,1 Blocks pro Spiel!
Vom Rande der Bande: Bonns Topscorer Brian Fobbs (14,0 PPG) kam in sieben seiner neun Spiele von der Bank, und mit einem Team-Topscorer, der von der Bank kommt, haben die Löwen zuletzt gegen die Bamberg Baskets schlechte Erfahrungen gemacht, da deren Topscorer Zach Copeland ihnen von der kommend 27 Punkte in 24 Minuten einschenkte.
Am Rande der Bande: …werden wieder viele Zuschauer sitzen. Aufgrund des weiterhin hohen Zuschauerzuspruchs in Braunschweig haben die Löwen erneut die Südkurve für Fans geöffnet. Zum Hinspiel gegen Aufsteiger Tigers Tübingen vor zwei Wochen kamen über 4.500 Zuschauer, gegen den FC Bayern München Anfang November war die Volkswagen Halle mit über 6.000 Fans ausverkauft.
Hinter die Bande: …wurde Ike Udanoh von den Telekom Baskets geschickt, und zwar endgültig. Der Drei-Monats-Vertrag des 34-Jährigen wurde nicht verlängert. Udanoh war als Ersatz für Center Thomas Kennedy, der sich in der Saisonvorbereitung am Knie verletzte und mehrere Wochen pausieren musste, geholt worden. In neun easyCredit BBL-Einsätzen kam der Routinier auf 3,3 Punkte, 4,4 Rebounds, 2,1 Assists und 1,6 Steals in rund 18 Minuten Einsatzzeit pro Partie. Im BBL-Pokal steuerte der 2,03 Meter große Center 15 Punkte, sieben Rebounds und drei Steals zum Achtelfinalsieg gegen Ludwigsburg bei. In der Basketball Champions League trug er vier Mal das Baskets-Trikot.
Im Blick des Bundestrainers: Am 21.02.2019 lief Christian Sengfelder erstmals für das deutsche Nationalteam auf, wurde also genau in der Saison zum Nationalspieler, in der er das Braunschweiger Trikot trug.
Ewige Bilanz: Seit 1997 gab es 56 Duelle, von denen Bonn 38 gewann. 2012 standen sich beide Teams im Pokalhalbfinale gegenüber, Bonn gewann 77:64 gegen ein Braunschweiger Team, bei dem damals auch die jungen Dennis Schröder und Daniel Theis aufliefen.
Weise Worte: Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge gibt Löwen-Headcoach Jesús Ramírez folgende Parole aus: „Wir müssen unsere Identität einfach mehr zeigen und insgesamt härter spielen. Wir brauchen gegen Bonn die höchstmögliche Intensität. Sicherlich werden auch taktische Elemente eine Rolle spielen. Aber das Wesentliche werden die Grundlagen unserer Verteidigung sein“, wird Ramírez im Vorbericht der Braunschweiger zitiert.
Es ist alles Gold, was glänzt: So wie nun Braunschweig und Bonn in der Hauptrunde einer Liga innerhalb kurzer Zeit zwei Mal gegeneinander anzutreten, ist eher ungewöhnlich. So etwas ist eigentlich vor allem in den Playoffs der Regelfall. Außerdem kann es passieren, dass zwei Teams sich in verschiedenen Wettbewerben zeitnahe mehrfach über den Weg laufen. Ein Beispiel dafür wären ALBA und Bayern, die vergangene Saison am 18.02. im Pokal-Halbfinale, am 04.03. in der nationalen Liga und am 17.03. in der Euroleague aufeinandertrafen. Als drittes kann es immer mal wieder den Fall geben, dass in der Vorbereitung auf ein großes Turnier gegen einen Gegner getestet wird, auf den dann im Turnier überraschend auch getroffen wird. In solch einem Fall, so kam jedenfalls der Ratschlag von vier Nationalspielern der Klubs aus Berlin und München, wäre es am besten, das Testspiel lange zu dominieren, dann doch knapp zu verlieren – um dann im Turnier den Spieß umzudrehen, sensationell knapp zu gewinnen, danach noch einen weiteren Sieg einzufahren und … Weltmeister zu werden!
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Sonntag, 3. Dezember, ab 15.15 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator ist Arne Malsch, als Expertin fungiert Svenja Brunckhorst. Dyn ist das neue Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn Plattform und im Anschluss über die Dyn Social-Media-Kanäle frei empfangbar sein werden. Dyn ist seit Anfang August über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.