ALBA BERLIN gewinnt auch das dritte Spiel in dieser Woche und übernimmt vorerst wieder die Tabellenführung. Beim 83:77-Erfolg in Ludwigsburg machen die Hauptstädter wie im Hinspiel erst im letzten Viertel alles klar. Ausgerechnet Jaleen Smith dreht an alter Wirkungsstätte mit 28 Punkten auf.
Spielverlauf und Wendepunkte: Maodo Lo nahm seine aktuell herausragende Form mit ins Schwabenland und orchestrierte, unter anderem mit zwei Stepback-Dreiern, einen guten Berliner Start (3:11). Ludwigsburg begann unsauber im Angriff, passte nach den ersten Minuten aber besser auf den Ball auf und kam durch einen 7:0-Run bis zum Ende des ersten Viertels wieder auf 18:22 heran. Bei Berlin schlich sich in den zweiten zehn Minuten ebenfalls der Fehlerteufel ein, die Albatrosse standen Mitte des Viertels bereits bei zehn Turnovern. Jhonathan Dunn glich von „Downtown“ zum 30:30 aus, wonach sich beide Teams für einige Minuten mit dem Punkten abwechselten. Kurz vor der Pause ging Berlin erneut in Führung (38:41), vor allem weil Lo wieder auf Parkett zurückkehrte und dem Offensivspiel die nötige Kontrolle bescherte.
Das Spiel erinnerte stark an das Hinspiel, als sich beide Mannschaften lange egalisierten und die Hauptstädter den Heimsieg erst in den letzten Minuten eintüteten. Im dritten Viertel lag Berlin weiter vorne, konnte sich jedoch nicht auf mehr als zwei Scores absetzen, sodass es mit einer 61:58-Führung für die Gäste in den Schlussabschnitt ging. Dort setzte sich das Team von Israel Gonzalez erstmals auf ein paar mehr Zähler ab. Hier gab es die nächste Parallele zum Hinspiel, denn Jaleen Smith, der im Hinspiel den Dagger zum Sieg netzte, sorgte erneut für den Berliner Erfolg. Der US-Amerikaner war das ganze Viertel nicht zu stoppen und schmückte den Vorsprung in den zweistelligen Bereich aus. Um den Abend abzurunden, ließ Smith 60 Sekunden vor dem Buzzer natürlich auch den Sargnagel per anspruchsvollen Stepback folgen.
Duell im Fokus: Ludwigsburgs jüngste Neuverpflichtung Tommy Kuhse gab mit 18 Punkten, vier Assists sowie drei Steals ein vielversprechendes Debüt von der Bank. Maodo Lo schloss seine bockstarke Woche (Karrierebestleistung in Weißenfels, Matchwinner in München) mit einer weiteren sehenswerten Vorstellung von 17 Punkten ab.
Zahlen, bitte: An einem besonders fehleranfälligen Tag (beide Teams kombinierten für 31 Ballverluste) machte am Ende unter anderem die Dreierquote den Unterschied. Während Berlin elf von 23 (47,8 Prozent) traf, liefen die Schützen der Barockstädter nie wirklich heiß (7/31 3P; 22,6 Prozent).
Spieler der Partie: Jaleen Smith scheint die Korbanlagen der MHP Arena immer noch in guter Erinnerung zu haben … der MVP von 2021 krönte sich mit 28 Punkten zum Topscorer, wobei er 14 Zähler im vierten Durchgang erzielte. Smith verwandelte vier von sieben Dreiern und kam auf eine Trefferquote aus dem Feld von 71,4 Prozent.
Die Deutschen: Jonas Mattisseck markierte alle seine neun Punkte von „Downtown“. Eddy Edigin fügte bei den RIESEN sechs Zähler und vier Rebounds hinzu.
Meilenstein: Luke Sikma sammelte seinen 900. Defensiv-Rebound in der easyCredit BBL.
Am Rande der Bande: Israel Gonzalez setzte die angeschlagenen Johannes Thiemann und Yanni Wetzell nicht ein - dazu pausierte Tamir Blatt.
Wie geht’s weiter: Berlin hat am Donnerstag den amtierende EuroLeague-Champion Anadolou Efes Istanbul zu Gast. Ludwigsburg reist zwei Tage später zum Schwaben-Derby nach Ulm.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es hier oben rechts unter dem Punkt „Video“ oder hier bei Magenta Sport.
