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Home/Newscenter/Das dritte Halbfinale gegen München: Schafft Ulm zu Hause per Sweep die zweite Sensation in Folge?

VorberichteDas dritte Halbfinale gegen München: Schafft Ulm zu Hause per Sweep die zweite Sensation in Folge?

31. Mai 2023
Mit einem Sieg am Freitag könnte ratiopharm ulm in die Finals einziehen, was angesichts des siebten Platzes nach der Hauptrunde ein großer Erfolg wäre. Allerdings gelang Ulm dies schon zwei Mal: 1998 und 2016. Mit Frankfurt 2010, Bonn 2008, Bonn 1997 und Köln 1986 schafften es vier weitere Teams ebenfalls als Hauptrundensiebter in die Finals, Quakenbrück 2007 sogar als Achter.

Stand: FC Bayern München (3) - ratiopharm ulm (7) 0-2

Die besondere Brisanz: Mit einem Sieg am Freitag könnte ratiopharm ulm in die Finals einziehen, was angesichts des siebten Platzes nach der Hauptrunde ein großer Erfolg wäre. Allerdings gelang Ulm dies schon zwei Mal: 1998 und 2016. Mit Frankfurt 2010, Bonn 2008, Bonn 1997 und Köln 1986 schafften es vier weitere Teams ebenfalls als Hauptrundensiebter in die Finals, Quakenbrück 2007 sogar als Achter.

Vor welch einer großen Aufgabe der FC Bayern München steht, zeigt die Historie der Liga: Seit der digitalen Erfassung der Ergebnisse ab der Saison 1998/99 lag in den Playoffs in 86 Serien ein Team mit 2-0 in Führung – und in 83 Fällen gewann dieses auch die Serie. Dazu kommt, dass sich in den vergangenen 61 Playoff-Duellen, in denen es 2-0 stand, immer der in Führung liegende Club durchgesetzt hat. Lediglich diese Mannschaften konnten eine Serie nach einem Rückstand von 0-2 noch drehen:

Halbfinale 1999/00: Leverkusen – Frankfurt 3-2
Viertelfinale 2001/02: Bonn – Bamberg 3-2
Viertelfinale 2002/03: Bonn – Leverkusen 3-2

Dazu gelang es einmal in den Finals, die seit 1988 nach dem Modus best-of-five ausgetragen werden, einen Rückstand von 0-2 aufzuholen: 1989 verlor Bayreuth gegen Leverkusen die ersten beiden Finalspiele, gewann aber noch mit 3-2.

Mehr zur historischen Einordnung gibt es hier nachzulesen.

Was wir bisher gelernt haben: Dass ratiopharm ulm ungemein gefestigt auftritt. Ein 14:3-Lauf der Bayern im zweiten, ein 10:1-Lauf im vierten Viertel des zweiten Duells? Das Team von Anton Gavel behielt letztlich die Ruhe und schlug zurück. Wobei die Ulmer in der Schlussphase durch die aggressive Münchener Verteidigung über das ganze Feld doch kurzzeitig wackelten. Da hatte man das Gefühl, dass die Bayern eine solche Intensität auf das Parkett bringen können, wie es die Ulmer schon die ganzen Playoffs über tun. Nun ist die Mannschaft von Andrea Trinchieri gefordert, diese Intensität über die vollen 40 Minuten abzurufen.

Status quo: Wenn wir schon über Veränderungen sprechen ... Die Bayern gingen in der Schlussphase des vierten Viertels klein und stellten neben Center Elias Harris Isaac Bonga auf die Vier, gepaart mit drei Guards. Lässt Trinchieri auch in der dritten Partie mehr Smallball spielen? So können die Münchener auch eine höhere Gefahr von außen ausstrahlen, dementsprechend hochprozentiger fiel der Dreier (38,5 3P% statt 31,3 3P%). Stefan Koch hat sich in seiner aktuellen Kolumne mit dem Smallball der Münchener beschäftigt und möglichen Antworten der Ulmer darauf.

Die Ulmer beweisen auch in dieser Serie, warum sie in der Hauptrunde im Vergleich aller Teams am häufigsten von außen Maß nahmen. Von 32,3 auf 37,5 Versuche von Downtown haben sie sich gesteigert. Doch wenn der Dreier mal nicht fällt, sammeln sie eben die Offensiv-Rebounds ein und erzielen mehr Punkte nach zweiten Wurfchancen (siehe "Zahlen, bitte"), wie es in der bisherigen Halbfinalserie der Fall ist.

Der Blick zurück: Die Bayern mögen im zweiten Spiel zwar häufiger klein gespielt haben, nutzten aber auch ihre Größenvorteile aus. Klingt komisch? Große Guards und Flügelspieler wie Isaac Bonga, D.J. Seeley oder Nick Weiler-Babb suchten immer wieder das Matchup gegen Yago dos Santos, um den 1,75 Meter kleinen Ulmer Point Guard aufzuposten. Beim 93:88-Erfolg der Ulmer bewies dos Santos aber erneut, wie unverzichtbar er ist: Auf 18 Punkte (6/8 FG) und fünf Assists im ersten Spiel ließ der Brasilianer 21 Zähler (5/8 FG) und fünf Assists folgen. Einziger Makel: drei Ballverluste in den letzten fünf Minuten.

Duell im Fokus: Andreas Obst gegen Thomas Klepeisz, oder: Shooters gonna shoot. Nachdem Münchens EM-Bronze-Held im Auftaktspiel noch nicht seinen Rhythmus gefunden hatte (2/7 3P), lief Obst im zweiten Spiel heiß, netzte acht seiner 14 Dreier ein und stellte mit 34 Punkten einen persönlichen Karrierebestwert auf. Der letzte deutsche Spieler, der in einem Playoff-Spiel auf eine höhere Ausbeute kam? Ulms Legende Per Günther, als er 2016 mit 35 Zählern sein Team zum Sieg im zweiten Viertelfinalspiel gegen Oldenburg führte. Derweil konnte Klepeisz sowohl im ersten (3 PTS, 1/5 3P) als auch im zweiten Spiel (6 PTS, 2/8 3P) nicht an seine starke Hauptrundenleistung (41,2 3P%) anknüpfen, schon im Viertelfinale gegen Berlin wollte der Dreier des österreichischen Nationalspielers nicht fallen (28,0 3P%). Aber: Shooters gonna shoot ...

Zahlen, bitte: Die Ulmer bestimmen bisher das Geschehen am Ring: Im Schnitt haben sie in der Zone 9,0 Punkte mehr erzielt, nach zweiten Wurfchancen sind es 7,5 Zähler mehr als die Bayern. Bemerkenswert zudem: Die Ulmer verlieren bislang seltener den Ball als München, in der Hauptrunde waren die Bayern (13,0 TPG, sechstbester Wert) in dieser Kategorie noch besser als Ulm (13,8 TPG, 12.).

Die Saisonduelle ... aus der Hauptrunde könnten den Bayern Hoffnung geben, denn die gewannen sie beide. Am ersten Spieltag setzte sich die Trinchieri-Truppe mit 87:80 durch (Highlights). Cassius Winston legte 25 Punkte, sechs Rebounds und fünf Assists auf. Das Rückspiel Anfang April in Ulm war mit 77:59 eine eindeutigere Angelegenheit, unter anderem weil Nationalspieler Isaac Bonga (18 Punkte und 14 Rebounds) ein beachtliches Double-Double beisteuerte:

Die ewige Bilanz: Durch die bisherigen beiden Siege verbesserten die Ulmer ihre Bilanz gegen München auf 12-20 seit der Saison 1988/89. Nun steht für die Schwaben das erste Heimspiel in der Serie an – doch die Bayern entführten bei ihren vergangenen sieben Gastauftritten immer einen Sieg aus der Münsterstadt. Der letzte Ulmer Heimerfolg gegen München datiert vom 7. Februar 2016.

Im Blick des Bundestrainers: 61,8 Prozent ihrer Punkte haben die Bayern durch deutsche Spieler generiert. Vor allem Andi Obst hatte mit seinen 34 Zählern im zweiten Spiel daran einen gehörigen Anteil – und wird Gordon Herbert damit erneut bewiesen haben, für den WM-Kader gesetzt zu sein.

Karim Jallow lässt es über Freddie Gillespie scheppern. (Foto: Steffen Eirich)

Alte Bekannte: Der gebürtige Münchener Karim Jallow wurde bei den Bayern groß, wo er von 2015 bis 2018 seine ersten 39 BBL-Einsätze an der Seite seines heutigen Trainers Anton Gavel spielte. 2018 trennten sich die Wege: Gavel beendete seine aktive Karriere, Jallow wurde von den Bayern nach Ludwigsburg ausgeliehen. Seit 2021 spielt der Nationalspieler für Ulm. Andreas Obst kehrte 2019 nach einer Saison für den spanischen Erstligisten Obradoiro in die easyCredit BBL zurück und empfahl sich von 2019 bis 2021 mit starken Leistungen in Ulm für einen Wechsel zum Münchener Europaligisten.

Am Rande der Bande: Die Ulmer müssen weiterhin auf den langzeitverletzten Center Sagaba Konate, die Bayern auf ihre große Riege Vladimir Lucic, Augustine Rubit und Othello Hunter verzichten.

Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Freitag ab 18:45 Uhr live bei SPORT1 und MAGENTA SPORT übertragen. Sebastian Ulrich kommentiert an der Seite des Experten Denis Wucherer, Jan Lüdeke führt die Field-Interviews. Es gibt alle Partien in HD - live und on demand hier bei MAGENTA SPORT.

Aktuelle Wettquoten: ratiopharm ulm vs. FC Bayern München hier auf sportwetten.de.