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Home/Newscenter/Lesebefehl zu Ostern: Deutschland für eine Saison - Die wahre Geschichte des Wilbert Olinde

NewsLesebefehl zu Ostern: Deutschland für eine Saison - Die wahre Geschichte des Wilbert Olinde

31. März 2018
Dass hier ein Buch empfohlen wird, passiert nur sehr selten. Aber in diesem Fall hier sind wir uns absolut sicher, dass Ihr die Geschichte über das bewegte Leben von Wilbert Olinde unbedingt lesen müsst, besonders auch wegen der Art, wie Christoph Ribbat sie erzählt.

Dass hier ein Buch empfohlen wird, passiert nur sehr selten. Aber in diesem Fall hier sind wir uns absolut sicher, dass Ihr die Geschichte über das bewegte Leben von Wilbert Olinde unbedingt lesen müsst, besonders auch wegen der Art, wie Christoph Ribbat sie erzählt.

Wilbert Olinde war Anfang der achtziger Jahre einer der ersten Stars unserer Liga, viel wichtiger aber ist, dass er einer der großartigsten Menschen in der Geschichte unserer Liga ist.

Da Sportler vor allem nach ihren Erfolgen bewertet werden, sei hier der Vollständigkeit halber erwähnt, dass der Small Forward die kleine Universitätsstadt Göttingen als Kapitän zu drei Meisterschaften (1980, 1983, 1984) und zwei Pokalsiegen (1984, 1985) führte, aber das ist eigentlich zweitrangig bei einem Menschen wie Wilbert. Ja, Wilbert und nicht Olinde, denn niemand aus der Basketball-Gemeinde nennt ihn beim Nachnamen, er würde das auch gar nicht wollen.

Es könnte jetzt darüber geschrieben werden, wie Wilbert Menschen begeistern kann, wie er reinkommt und da ist, im Mittelpunkt steht, obwohl er so gar nichts von einer Rampensau hat, eigentlich eher bescheiden ist, wie ansteckend sein Lachen trotzdem ist … eigentlich aber reicht es, sich bei Youtube anzuschauen, wie er nach der Göttinger Meisterschaft 1983 in der Halle die Menge beim Feiern und Singen dirigiert und wie selbstverständlich er anschließend mit seiner Bierflasche durch die Reihen der Fans streunt und mit jedem anstößt. Das muss man einfach gesehen haben.

Zur Person:

Wilbert Olinde lebt heute in Hamburg, arbeitet als Motivationstrainer und hat seine Agentur „Black Pearl“ benannt nach seinem damaligen Spitznamen, denn er habe nachgeschaut, sagt er, und eine schwarze Perle sei besonders selten und besonders wertvoll und das fände er nett und passend.

Man ist einfach gerne in seiner Nähe, und auch heute noch: Wilbert erzählt und man möchte einfach immer weiter zuhören, wie hier im Video rechts bei seinem Besuch neulich im NDR-Sportclub:

Vom College-Rekordmeister UCLA, wo er unter der Trainer-Legende John Wooden und mit Hall of Famer Bill Walton spielt, kommt Wilbert 1977 nach Göttingen und möchte eigentlich nur ein Jahr in Deutschland bleiben. Heute, mehr als 40 Jahre später, ist er immer noch hier. Zwischendurch wird er deutscher Nationalspieler, besiegt den Krebs und erlebt gerade, wie sich sein Sohn Louis als Juniorennationalspieler beim Deutschen Meister Bamberg in die feste Rotation kämpft.

In seiner Biographie ist davon zu lesen, wie Wilberts Leben, das von damals oder später berühmten Menschen streift: Helmut Kohl, Boris Becker, Volker Lechtenbrink, Bettina Wulff, Dieter Bohlen, Ursula von der Leyen …

Es wird erzählt von Briefumschlägen mit Geld, die es beim Training am Ende eines jeden Monats aus dem Koffer des Herrn Ernst von der Volksbank gibt, aber auch wie er nach seinem ersten mäßigen Jahr in Göttingen hört, dass „der Neger“ weg müsse, von tollem Mannschaftsgeist und Mitspielern, die Roth-Händle und Gras im Teambus rauchen, von Bällen aus Gummi, kurzen Hosen aus Frottee und Bacardi mit Bananensaft und wie er den Profis der Seattle Supersonics das Göttinger Nachtleben zeigt, weil diese unbedingt deutsches Bier trinken wollen. Der TV-Beitrag aus den Achtzigern, der hier im Youtube-Video zu sehen ist, vermittelt ein Bild, wie es damals in Göttingen war.

Aber diese Anekdoten sind nur ein Aspekt dieses Buches, denn das Besondere an Wilberts Biographie ist, wie Autor Christoph Ribbat dieses eh schon interessante Leben auf bewegende Weise verknüpft mit amerikanischer und deutscher Zeitgeschichte.

Ribbat verfolgt die Vorfahren Wilberts bis Mitte des 18. Jahrhunderts zurück, berichtet von Pfählen mit abgetrennten Köpfen von Sklaven im vom Rassismus geprägten Süden der USA, von Blutkonserven in den Versionen „coloured“ und „white“ im Krankenhaus bei Wilberts Geburt am 23. Juli 1955 in New Orleans, Louisiana bis hin zur Black-Panther-Bewegung und dem Aufstieg von Donald Trump.

Buch jetzt bestellen:

Gekauft werden kann „Deutschland für eine Saison - Die wahre Geschichte des Wilbert Olinde jr.“ direkt hier beim Suhrkamp-Verlag oder auch hier bei Amazon (Lieferung innerhalb von 24 Stunden) oder natürlich am besten in Eurem Lieblingsbuchladen.

Über Wilberts Zeit in Deutschland spannt Ribbat einen ähnlich großen Bogen: Von der RAF-Sympathisantenszene in Göttingen, den Anti-Amerikanismus der Friedensbewegung wegen der Atomwaffen und die sprichwörtliche deutsche Angst bis hin zur Diskriminierung schwarzer deutscher Fußballer wie Jimmy Hartwig und Erwin Kostedde und die ausländerfeindlichen Krawalle in Rostock im August 1992.

Ribbat beschließt die Geschichte über Wilberts Zeit in Deutschland mit dem Gewinn des Albert-Schweitzer-Turniers 2016 durch die U18-Nationalmannschaft des DBB. Er beschreibt wie Wilberts Sohn Louis und dessen deutsche Teamkollegen, deren Vorfahren aus den verschiedensten Gegenden kommen, zusammen schunkelnd die Nationalhymne singen und Wilbert mit Tränen in den Augen auf der Tribüne steht.

"Deutschland für eine Saison - Die wahre Geschichte des Wilbert Olinde jr." ist ein Buch, nicht nur für Basketballer, aber jeder Basketball-Liebhaber sollte es definitiv gelesen haben!

Wer Basketball spielt, bleibt nicht lange allein!

Der schönste Satz des Buches, Seite 167

Pressestimmen:

Das Buch stieg vor Weihnachten auf der Sachbuch-Bestenliste von ZDF, Zeit und Deutschlandfunk von Null auf Platz 8 ein.

Das NDR-Kulturjournal lobt das Buch hier im TV-Beitrag in den höchsten Tönen.

Weitere als Rezensionen verkleidete Lobhudeleien gibt es hier: Süddeutsche / Die Zeit / Perlentaucher / Hessische/Niedersächsische Allgemeine / Göttinger Tageblatt / Deutschlandfunk.

„Es ist diese Verknüpfung von Sport und Zeitgeschichte, die Deutschland für eine Saison zu einem großen Wurf macht. Was Ribbat aus der Biografie des erfolgreichen, aber außerhalb von Göttingen nicht gerade weltberühmten Sportlers Wilbert Olinde herauskitzelt, ist schlicht phänomenal.“ Moritz Behrendt, Süddeutsche Zeitung

„Aufgeschrieben hat das Leben [von Olinde] der Paderborner Anglistik-Professor Christoph Ribbat, und zwar nicht als Biografie, nicht als Roman, sondern eher als eine Art historischer Rekonstruktion, die den Leser fast schon riechen, schmecken, fühlen lässt.“ Martin Eimermacher, Die Zeit

„Eines der besten Sachbücher, die ich im gesamten letzten halben Jahr gelesen habe. Nicht zuletzt auch deshalb, weil Christoph Ribbat auch eine literarische Form gefunden hat. Er erzählt die Geschichte wie einen Roman. Das Buch ist ein richtiger Pageturner.“ Thorsten Jantschek, Deutschlandfunk Kultur

„Ribbat schreibt die Lebensgeschichte, zu der auch die Erfahrungen der Vorfahren Olindes als Schwarze in den Südstaaten der USA gehören, derart eindrucksvoll, dass beim Lesen der Eindruck aufkommt, man sei in einem Roman gelandet.“ Andreas Rüttenauer, taz. die tageszeitung

Der Pressetext zum Buch:

Nur ein »Ausländer« pro Mannschaft: Das ist 1977 die Obergrenze in der deutschen Basketball-Bundesliga. Der Ausländer in Göttingen heißt Wilbert Olinde und ist gerade aus Los Angeles gekommen. Die Deutschen wundern sich über ihn. Er wundert sich über die Deutschen. Nur ein Jahr will er bleiben. Doch dann kommt alles anders.

Deutschland für eine Saison erzählt von deutscher und amerikanischer Zeitgeschichte. Es führt in den Alltag Roth-Händle rauchender Basketballprofis, sektbeschwipster Damenmannschaften und im Kraftwerk-Sound singender Fans. Und es erkundet präzise den Rassismus auf beiden Seiten des Atlantiks. Vor diesem Panorama entsteht das Porträt des Wilbert Olinde: eines nachdenklichen amerikanischen Sportlers, aus dem ein deutscher Inspirationscoach, Vater und Nachbar wird.

Christoph Ribbat nimmt den Leser mit in die Sonne Südkaliforniens, in bundesrepublikanische Sporthallen und in die von Gewalt geprägte Geschichte Louisianas. Er berichtet von einer ganz besonderen Familie: von Krisen und Neuanfängen, von Diskriminierung und von Courage. Wilbert Olinde, so zeigt dieses Buch, ist ein Held der Migrationsgesellschaft.

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Erschienen: 11.09.2017 / Gebunden / 272 Seiten / 24 Euro / ISBN: 978-3-518-42772-9