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Home/Newscenter/Die Matchups im Pokalfinale: Direktes Duell der Schlüsselspieler Luke Sikma und Rasid Mahalbasic?

Kochs NachschlagDie Matchups im Pokalfinale: Direktes Duell der Schlüsselspieler Luke Sikma und Rasid Mahalbasic?

12. Februar 2020
Welche direkten Duelle fielen bei der Generalprobe zwischen Oldenburg und Berlin Anfang Februar auf? Auf welcher Position gab es einen Vorteil für einen Klub? Wer wird es mit wem zu tun bekommen? Welche taktischen Veränderungen sind denkbar?

– Stefan Koch

Welche direkten Duelle fielen bei der Generalprobe zwischen Oldenburg und Berlin Anfang Februar auf? Auf welcher Position gab es einen Vorteil für einen Klub? Wer wird es mit wem zu tun bekommen? Welche taktischen Veränderungen sind denkbar?

Im Theater- und Opernbetrieb gilt das abergläubische Motto, dass eine misslungene Generalprobe eine gute Aufführung bedingt. Überträgt man dieses Denken auf den Sport, hätte ALBA BERLIN neben dem Heimrecht einen weiteren Vorteil im Finale gegen die EWE Baskets Oldenburg, denn als die beiden Mannschaften Anfang Februar in Oldenburg zum Ligarückspiel aufeinandertrafen, verloren die Hauptstädter mit 88:93. Und mit den Eindrücken aus eben dieser Partie möchte ich nun die Konstellationen auf den verschiedenen Positionen beleuchten.

Pokalfinale live und free:

Das Finale des MagentaSport BBL Pokals zwischen Berlin und Oldenburg gibt es am Sonntag, den 16. Februar ab 20:15 Uhr live und free bei MagentaSport. Einfach hier klicken – dann geht es ohne weitere Registrierung zum Livestream.

Die Guards: Mehr Scoring bei Berlin

Die Oldenburger Startformation ist mit Braydon Hobbs, Karsten Tadda, Rickey Paulding, Philipp Schwethelm und Rasid Mahalbasic fast schon in Stein gemeißelt, während Coach Aito auf Berliner Seite häufiger variiert. Beim Ligarückspiel in Oldenburg starteten Peyton Siva und Jonas Mattiseck im Backcourt. Das führte dazu, dass die Shooting Guards Tadda und Mattiseck als defensive Kettenhunde die Aufgabe erhielten, sich der kreativen Köpfe Hobbs und Siva anzunehmen, wobei Sivas Geschwindigkeit ein echtes Problem für die Oldenburger darstellte (Er lieferte 18 Punkte und sieben Assists). Da neben dem Amerikaner bei Berlin auch noch die „Wikinger“ Martin Hermannsson und Marcus Eriksson über hohes Scoring-Potenzial verfügen und auch Makai Mason mittlerweile einige selbstbewusst-freche Auftritte als Punktesammler hatte, sehe ich trotz der starken Vorstellung von Tyler Larson im zweiten Bundesligaduell (19 Punkte) einen Vorteil bei den Albatrossen.

Die Small Forwards: Giedraitis muss Paulding beschäftigen

Rickey Paulding ist ein Phänomen. In seinem 500. Spiel ging er über die volle Distanz und erzielte 28 Punkte. Berlin startete mit Niels Giffey in die Begegnung, aber der offensiv aktivere Rokas Giedraitis sollte für das Pokalfinale erste Wahl sein, nicht zuletzt auch deshalb, weil er die Oldenburger Gallionsfigur zu einem höheren defensiven Aufwand zwingt. Robin Amaize spielte im Rückspiel überhaupt keine Rolle und könnte deshalb ein X-Faktor für die Norddeutschen werden.

Die Power Forwards: Shooter oder Kraftpaket bei Oldenburg?

Gegen Luke Sikma startete mit Philipp Schwethelm ein gelernter Außenspieler und starker Werfer, der erst in Oldenburg zum Power Forward umfunktioniert wurde. Entsprechend müssen die Baskets die Berliner Schlüsselfigur im Low Post doppeln. Das gelang ihnen in Oldenburg über weite Strecken sehr gut, weil Rasid Mahalbasics Hilfen ausgesprochen schnell und genau kamen. Mit dem Kraftpaket Armani Moore besteht eher die Möglichkeit, das Duell im 1-1 zu belassen. Grundsätzlich könnten die Berliner auch mit Giffey auf der Vier agieren. Das würde ALBA eine Option eröffnen, die ich für durchaus bedenkenswert erachte: Sikma gegen Mahalbasic auf der Centerposition.

Die Center: Ist Sikma die Lösung gegen Mahalbasic?

15 Punkte, zehn Assists und neun Rebounds, dazu eine defensive Agilität, die ihm oft nicht zugetraut wird: Rasid Mahalbasic unterstrich in der Partie vor zwei Wochen seine Ansprüche auf die Auszeichnung als wertvollster Spieler der Liga. Er gewann das Duell mit dem an diesem Tag indisponierten Landry Nnoko eindeutig. Berlin konnte den Österreicher im Low Post nicht 1-1 verteidigen, und gegen das Doppeln der Berliner Außenspieler fand Mahalbasic seine freien Teamkollegen. In der zweiten Halbzeit war Aitos Team stärker bemüht, den 2,10- Meter-Mann von vorne zu verteidigen. Das bedeutet, dass die Low-Post-Varianten mit Sikma genauso möglich sind wie mit Nnoko und Johannes Thiemann, die aber beide Probleme mit Mahalbasics Face-Up-Spiel hatten, bei dem der 29-Jährige mittlerweile auch hier und da einen Dreier einstreut oder per Catch and Go zum Korb zieht. Dies sollte Sikma keine Schwierigkeiten bereiten, während die Mobilität des Amerikaners auf der anderen Seite unangenehm werden könnte. Ein Mahalbasic in Foulproblemen wäre für Oldenburg ein Albtraumszenario – und eine große Herausforderung für Justin Sears und Marcel Keßen.

Zur Person

Stefan Koch war zwei Jahrzehnte lang Headcoach in der ersten Liga und wurde 2000 und 2005 als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Er erreichte mit seinen Teams regelmäßig die Playoffs und trat sieben Mal im Europapokal an. Sechs Mal nahm er am TOP FOUR teil und gewann 2000 mit Frankfurt den Pokal. Zudem war der Hesse drei Mal Headcoach des All-Star-Games.

Koch arbeitet aktuell als Kommentator bei MagentaSport, war früher auch als Experte und Kommentator für SPORT1, Premiere und Sportdigital tätig, sowie als Scout für die NBA. Seine Kolumne „Kochs Nachschlag“ erscheint regelmäßig auf der Homepage der easyCredit BBL.