Müder Favorit empfängt geschwächten Außenseiter
Status quo: Selten passte der verzweifelte Spruch „Wir haben keine Chance, also nutzen wir sie“ so gut auf ein Spiel wie bei dieser letzten Paarung des 14. Spieltags. „Ohne drei“ (nach Zach Smith und Justin Sears fällt bei s.Oliver nun auch Brekkott Chapman verletzt aus) und mit nur einem Center (dem 22-jährigen Jonas Weitzel) hat s.Oliver Würzburg (5:7 Siege) beim Titelverteidiger Berlin (9:1 Siege) denkbar schlechte Karten – selbst, wenn man in Betracht zieht, dass die erst am Samstag vom schwer erkämpften EuroLeague-Sieg in Vitoria heimgekehrten Hauptstädter im dritten Spiel innerhalb von fünf Tagen nicht mehr hundert Prozent aufs Parkett bringen.
Duell im Fokus: Florian Koch feiert am Sonntag in der Mercedes-Benz Arena ein Jubiläum. Der „Bonner Jung“, der im Würzburger Trikot seinen Durchbruch in der easyCredit BBL geschafft hat, bestreitet seine 250. Partie. Angesichts der vielen verletzten Big Men wird der Forward sich dabei wohl oder übel auf der Position vier mit Luke Sikma duellieren müssen, der in der easyCredit BBL erst bei 125 Spielen steht. Alex King wird ihm dabei kaum helfen. Der ehemalige ALBA-Kapitän wird bei der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte als zweitgrößter Spieler als Center gegen Johannes Thiemann und Ben Lammers aushelfen müssen.
Zahlen, bitte: Auch wenn in dieser Corona-Saison der Heimvorteil offenbar nicht mehr so bedeutend ist wie in normalen Zeiten, ist die Würzburger Bilanz verrückt. s.Oliver hat noch kein Heimspiel gewonnen (0:5), steht auswärts aber bei 5:2 Siegen (zuletzt – bereits ersatzgeschwächt - in Bonn und Frankfurt). ALBA steht zu Hause bei 6:0 und auswärts bei 3:1 Siegen.
Die ewige Bilanz: In der seit der Saison 1998/99 geführten digitalen Datenbank führt Berlin mit 15:6 Siegen. Gleich in der Aufstiegssaison 2011/12 gelang den Oberfranken mit dem 3:1 im Playoff-Viertelfinale gegen ALBA eine legendäre Sensation. Seit 2016 hatte aber ALBA – mittlerweile achtmal in Folge – gegen Würzburg stets die Nase vorne.
Im Blick des Bundestrainers: Zumindest drei erfolgreiche U20-Nationalspieler feiern am Sonntag in der Mercedes-Benz Arena ein Wiedersehen. Jonas Mattisseck, Nils Haßfurther und Joshua Obiesie gewannen 2019 bei der U20-Europameisterschaft in Tel Aviv (zusammen mit Lorenz Brenneke) mit der deutschen U20-Auswahl die Bronzemedaille.
Weise Worte: "Nun, nach auch noch Chapmans Verletzung, haben wir mit diesem Kader nur wenig Chancen, noch viele Spiele in der Bundesliga zu gewinnen,“ stellt Trainer Dennis Wucherer in der Main Post klar, dass er jetzt Nachverpflichtungen sucht: "Wir suchen Spieler, die im Saft stehen und nicht zuletzt im März gespielt haben oder frisch vom College kommen. Sie sollten europäischen Basketball kennen und in einer mit der Bundesliga vergleichbaren Klasse, also in Spanien, Italien, Frankreich, Griechenland, der Türkei und nicht in Finnland oder in Katar gespielt haben."
Am Rande der Bande: Aufgrund der Beschlüsse der Bundesregierung und der Ministerpräsidenten zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie sind im Profisport in Arenen und Stadien Zuschauer aktuell nicht erlaubt.
Fernsehen / Livestream: Bei MAGENTA SPORT kommentiert Arne Malsch das Spiel ab 20:15 Uhr. Es gibt alle Partien in HD - live und on demand hier bei MAGENTA SPORT.
Aktuelle Wettquoten: ALBA BERLIN vs. s.Oliver Würzburg hier auf sportwetten.de.
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