Oldenburg gegen Ulm schon unter Druck
Stand:
0 - EWE Baskets Oldenburg
1 - ratiopharm ulm
Status quo: Die EWE Baskets Oldenburg haben in der regulären easyCredit BBL-Saison nur fünf Heimspiele verloren. Von dieser Stärke auf eigenem Turf profitierten die Niedersachsen in der ersten Viertelfinalpartie nur bedingt, mussten sich ratiopharm ulm schlussendlich mit 88:93 geschlagen geben und stehen folgerichtig vor der schweren Aufgabe, die Serie unbedingt ausgleichen zu müssen - mit einer 0:2-Hypothek soll es keinenfalls nach Süden gehen (siehe auch „Die besondere Brisanz").
Was wir bisher gelernt haben: Ulm kann Defense! Die Schwaben hielten die bislang beste Offense der easyCredit BBL in der Auftaktbegegnung nach dem ersten Viertel bei mageren 56 Zählern, so dass Oldenburg bei Abpfiff „nur“ 88 Punkte auf dem Konto hatte - in der Hauptrunde wiesen die Nordlichter einen Schnitt von 92,6 Punkten vor.
Die besondere Brisanz: Der in diesem Jahr ausgetragene „Best-of-Five-Modus“, nach dem die in der Hauptrunde besser platzierte Mannschaft die ersten beiden Spiele in eigener Halle austrägt, dann doppelt „on the road“ ran muss und bei einer eventuellen fünften Begegnung wieder Heimrecht genösse, hat definitiv seine Tücken. Kann der vermeintliche Underdog früh eine Partie klauen, steht der Favorit entsprechend unter Zugzwang. Auf die aktuelle Situation umgemünzt bedeutet dies, dass Oldenburg seinerseits in Ulm mindestens einmal siegreich vom Parkett gehen muss, um die Halbfinal-Ambitionen am Leben zu erhalten.
Duell im Fokus: Rasid Mahalbasic vs. Dylan Osetkowski ... oder: Schwer zu verteidigen. Sowohl bei den Baskets als auch in Ulm laufen viele Angriffe über die lange Garde. Dabei werden Mahalbasic und Osetkowski allerdings taktisch unterschiedlich eingesetzt. Der neuerdings blond gefärbte „Mister Triple Double“ brilliert dabei im Low Post nicht nur mit seinen Bewegungen über die Grundlinie, sondern vor allem durch seine Passfähigkeiten - in Spiel eins bereitete der Center fünf Körbe seiner Nebenleute mit einem Pass vor.
Osetkowski ist im direkten Vergleich der beweglichere Big Man, der nach entlang der Dreierlinie gestellten Blöcken immer öfter jenseits des Perimeters stehen bleibt, um dort bedient zu werden und abzudrücken. Gleichzeitig gilt er als Verteilerstation für die in den Rücken der Verteidigung schneidenden Ulmer, welche er vorzugsweise per Bodenpass bedient. So kam Osetkowski beim Auftakt in die Playoffs aus insgesamt starke 14 Punkte sowie jeweils sechs Rebounds und Assists und drückte der Partie damit unverkennbar seinen Stempel auf.
Zahlen, bitte: 14 ... Offensiv-Rebounds sicherten die „Spatzen“ sich in der ersten Viertelfinalpartie, was rund zwei Fünftel aller am Oldenburger Brett abzugreifenden Bälle entsprach. Die vielen zweiten Chancen machten in der Endabrechnung (unter anderem) den Unterschied zugunsten der Mannen von Trainer Jaka Lakovic aus.
Die ewige Bilanz: In der seit 1998 geführten digitalen Statistik-Datenbank sind bis dato insgesamt 52 Partien verzeichnet, von denen Oldenburg deren 31 für sich entscheiden konnte.
Meilensteine: Sebastian Herrera (Oldenburg) fehlen noch vier erfolgreiche Dreier, um den persönlichen Meilenstein von 100 Treffern aus der Distanz zu erreichen.
Rickey Paulding (Oldenburg) fehlen noch zwei Steals, um in Laufe seiner illustren Karriere 500 Bälle geklaut zu haben. In der ewigen Bestenliste liegen nur noch Tyron McCoy (506) und Quantez Robertson (663) vor ihm.
Darüber hinaus kann Paulding durch sechs gesicherte Abpraller in der ewigen Bestenliste mit Aleksandar Nadjfeji (1.866 Rebounds, Platz 7) gleichziehen.
Per Günther (Ulm) fehlt nur noch ein Assist, dann hat der Ex-Nationalspieler beeindruckende 1.500 Körbe seiner Mannschaftskollegen durch einen Pass vorbereitet - eine Marke, die bislang nur Immanuel McElroy (1.572), Dru Joyce (1.714) und Jared Jordan (1.895) geknackt haben.
Gleichzeitig lohnt es sich Günthers Scoring im Blick zu behalten: Dem Aufbau fehlen nur noch sieben Zähler, um in der ewigen Bestenliste mit Pascal Roller (4.312 Punkte, Platz 11) gleich zu ziehen.
Im Blick des Bundestrainers: Bei den Nordlichtern stehen mit Karsten Tadda (89 Länderspiele) und Philipp Schwethelm (49 Länderspiele) zwei DBB-Veteranen im Kader. Zudem sicherte Oldenburg sich im Sommer die Dienste von Sebastian Herrera (Jahrgang 1997), der fester Bestandteil der Nationalmannschaft Chiles ist.
Bei den „Spatzen“ kommen gleich mehrere Generationen an Adlerträgern zusammen: Von den Routiniers Per Günther und Patrick Heckmann über Andreas Obst bis hin zu Nachwuchsmann Nat Diallo. Hinzu kommen die eingebürgerten Thomas Klepeisz (verletzt) sowie Dylan Osetkowski.
Alte Bekannte: Mit Philipp Schwethelm, Karsten Tadda und Braydon Hobbs haben gleich drei Oldenburger Akteure eine Ulmer Vergangenheit. Auf Seiten der „Spatzen“ ist es Co-Trainer Tyron McCoy, dessen Trikot aus aktiven Baskets-Zeiten (2001 bis 2007) an der Hunte gar unter der Hallendecke hängt.
Weise Worte: „Wir sind nicht allein nur wegen der Niederlage an sich enttäuscht sondern über die Art, wie sie zustande kam“, urteilte Baskets-Coach Mladen Drijencic nach der Auftaktpleite. „Dafür hat man nicht zehn Monate hart gearbeitet. Man kann einem Gegner, der so viele Waffen hat, nicht so viele einfache Punkte in der Zone und so viele Offensiv-Rebounds erlauben."
Am Rande der Bande: Aufgrund der Beschlüsse der Bundesregierung und der Ministerpräsidenten zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie sind im Profisport in Arenen und Stadien Zuschauer aktuell nicht erlaubt.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird ab 17:45 Uhr live bei MAGENTA SPORT übertragen. Kommentiert wird das Spiel von Stefan Koch, dem Arne Malsch als Moderator zur Seite steht.
Es gibt alle Partien in HD - live und on demand hier bei MAGENTA SPORT.
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