Heidelberg bleibt ungeschlagen. In einem hitzigen Duell in der Sporthalle Ost bringen die Schwaben sieben ihrer zwischenzeitlichen 18 Punkte-Führung über die Zeit. Gießen beißt sich in der zweiten Hälfte ins Spiel, doch Heidelberg zeigt, dass sie auch Kampf können.
Spielverlauf: Knapp vier Minuten dauerte es bis zum ersten Korb aus dem Feld für Gießen. Die drei Punkte zuvor erzielten sie von der Freiwurflinie, doch dann legte Brayon Blake auf seinen erfolgreichen Dreier direkt noch einen Jumper drauf und glich zum 8:8 aus (5. Minute). Der letzte 5:0-Lauf des Viertels gehörte dann Heidelberg und so ging das erste mit 24:17 an den Aufsteiger. Das zweite wäre dann mit zerfahren nett umschrieben; es erinnerte doch eher an Stau, da bis auf ein paar Einzelaktionen lange wenig vorwärts ging. Und für Gießen gab es dann sogar eine Vollsperrung. Von 22:31 (16.) zog Heidelberg auf 23:40 davon (20.), einen Freiwurf trafen die Hessen in gut drei Minuten nur und kurz danach war beim Stand von 26:42 Halbzeit.
Nach der Pause kämpfte sich Gießen Aktion um Aktion zurück ins Spiel und der Einsatz zeigte Erfolg: Die ersten fünf Minuten gab es einen klaren 12:6 Punktsieg, damit verkürzten sie auf 38:48 und Heidelberg ließ zur Auszeit pfeifen (25.). Die Sporthalle Ost trieb die Mannschaft danach weiterhin lautstark an und sie halbierte den Rückstand bis zum letzten Viertel (53:58). Der Beginn war dann hektisch, Ballverluste, Fehlwürfe und laute Fans. Das saugte Gießen besser auf und Mitte des Viertels waren es nur noch zwei Zähler bis zum Ausgleich (60:62). Bei Heidelberg blitzten die Nerven durch, doch auch der Kampfeswille: Drei Offensivrebounds krallten sie sich in einer Szene und mit dem vierten Wurfversuch gab es dann auch die Punkte zum 66:62 (37.). In der Crunchtime übernahm dann Jordan Geist für die Heidelberger - sieben Punkte gingen auf sein Konto und mit zwei verwandelten Freiwürfen zum 73:68 eine Minute vor Schluss bewies er starke Nerven. Er war es auch, der 24 Sekunden vor dem Ende erneut gefoult an den Strich trat und cool blieb. Wieder tütete er beide Freiwürfe ein und damit auch den Sieg.
Spieler der Partie: Es war die Geisterhand von Jordan, welche die meisten und vor allem die wichtigen Punkte erzielte. 28 Punkte legte Jordan Geist für eine neue persönliche Bestleistung auf, dazu kamen fünf Rebounds und vier Assists in den Boxscore.
Zahlen, bitte: Der Kampf des Spiels lässt sich an den Statistiken ablesen: 16 Offensivrebounds sammelten die Heidelberger in fremder Halle ein. Zudem traten sie 22 Mal an die Freiwurflinie und nahmen von dort 19 Punkte mit (86 Prozent). Gießen griff zehn Rebounds am offensiven Brett ab und ging sogar 23 Mal zum Freiwurf, ließ dort mit 13 Treffern aber Einiges liegen (56 Prozent).
Aller Kampf in einem Bild: Die Gießener John Bryant und Kendale McCullum (links) im Ringen um den Ball mit Heidelbergs Phillip Heyden
Am Rande der Bande: 1.595 Zuschauer fanden sich in der Sporthalle Ost ein und heizten vor allem im zweiten Durchgang gut ein.
Wie geht's weiter: Gießen muss in München aufs Parkett, anschließend ist der MBC zu Gast. Für Heidelberg steht eine Frankenwoche an: Erst in Oberfranken bei Bamberg, danach im Heimspiel gegen die Unterfranken aus Würzburg.