Status quo: Wenn die MLP Academics Heidelberg und die HAKRO Merlins Crailsheim am Freitagabend den 16. Spieltag eröffnen, treffen zwei Teams mit ganz unterschiedlichen Tendenzen aufeinander. Die Gäste aus Crailsheim sind nach vier Siegen in Serie auf den vierten Platz vorgerückt. Und es waren nicht irgendwelche Gegner, die die Merlins entzauberten: Zuletzt stoppte die Mannschaft von Headcoach Sebastian Gleim mit einem 81:76-Heimsieg den Erfolgslauf des Tabellenführers aus Bonn, eine Woche davor hatten sie mit dem FC Bayern München bereits den damaligen Spitzenreiter besiegt. Und auch am achten Spieltag schlugen die Merlins mit Hamburg den damaligen Tabellenführer.
Die Heidelberger gingen hingegen in ihren vergangenen neun Partien als Verlierer vom Platz, damit weist der Aufsteiger die längste Niederlagenserie der Liga auf. Am vergangenen Wochenende hatte die Truppe von Headcoach Frenkie Ignjatovic spielfrei; die jüngste Niederlage datiert vom 30. Dezember, als sich die Heidelberger in Chemnitz mit 82:92 geschlagen geben mussten. Vielleicht Zeit genug, zu evaluieren, warum sich die Mannschaft so häufig nicht belohnen kann, obwohl sie lange Zeit auf Augenhöhe mit ihren Gegnern ist.
Duell im Fokus: Wenn an dieser Stelle sonst die Topscorer oder auffälligsten Spieler aufgeführt werden, so wird diesmal der Blick auf zwei klassische Rollenspieler geworfen: Fabian Bleck (28 Jahre, 2,00 Meter, 96 Kilo) und Max Ugrai (26, 2,01, 104) spielen beide auf der Vier, schaffen es selten bis nie in die Top Ten, sind als harte Arbeiter aber beide wichtig für ihre Mannschaften. Wie war noch mal der neudeutsche Fachausdruck für solche Spieler? Ach ja: Glue Guys!
Zahlen, bitte: Die entgegengesetzten Trends zeigen sich auch statistisch. Während die Merlins (87,2 PPG) die zweitmeisten Punkte pro Spiel auflegen, rangieren die Heidelberger (76,1 PPG) hierbei auf dem vorletzten Platz. Was im Abstiegskampf generell allerdings für die Heidelberger spricht, ist die gute Verteidigung, denn sie sind mit deutlichem Abstand das beste Defensivteam unter den Kellerkindern, was der Blick auf die durchschnittlich zugelassenen Punkte verdeutlicht: Heidelberg: 78,9 PPS / Frankfurt: 83,2 PPG / Oldenburg: 84,3 PPG / Gießen: 85,4 PPG / Würzburg: 87,1 PPG / Weißenfels: 92,5 PPG.
Kochs Nachschlag: In der neuen Ausgabe seiner Kolumne schaut Stefan Koch auf den besonderen Weg über den es Crailsheims Sebastian Gleim in die easyCredit BBL schaffte, wo er derzeit der einzige in Deutschland geboren Headcoach ist.
Die ewige Bilanz: In der deutschen Beletage stehen sich beide Teams zum ersten Mal gegenüber. In der zweiten Liga trafen beide Clubs häufiger aufeinander, dabei zuletzt in der Saison 2017/18. Damals gingen beide Derbys an Crailsheim.
Meilensteine: Für zwei Merlins-Spieler stehen beim Kampf an den Brettern Meilensteine an. Fabian Bleck fehlen vier Rebounds, um in seiner Karriere die Marke von 800 Rebounds zu erreichen; Bogdan Radosavljevic benötigt noch sechs Rebounds, um auf die 900 zu kommen.
Alte Bekannte: Heidelbergs Max Ugrai und Crailsheims Maurice Stuckey waren drei Jahre lang Teamkollegen in Würzburg (2013/14, 2015-2017).
Am Rande der Bande: Crailsheims Shooting Guard Elias Lasisi hat sich im vergangenen Spiel verletzt, Diagnose: Der Belgier zog sich eine Sprunggelenksverletzung zu und wird den Zauberern voraussichtlich vier Wochen fehlen.
Am Rande der Bande: Aufgrund der Beschlüsse der Bundesregierung und der Ministerpräsidenten zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie gibt es im Profisport für Arenen und Stadien je nach Bundesland verschiedene Vorgaben. Die Heidelberger können aktuell mit bis zu 500 Zuschauern planen.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Freitag ab 20:15 Uhr live bei MAGENTA SPORT übertragen, Stefan Koch kommentiert. Es gibt alle Partien in HD - live und on demand hier bei MAGENTA SPORT.
Aktuelle Wettquoten: MLP Academics Heidelberg vs. HAKRO Merlins Crailsheim hier auf sportwetten.de.
