Ein Spiel, dass erst mit dem letzten Wurf entschieden, wird bringt München die 2:0-Führung in der Serie. Damit haben die Süddeutschen die Chance, mit einem Sieg in eigener Halle ins Finale einzuziehen. Bonn liefert eine starke Team-Leistung. Karsten Tadda zeigt seine Klasse und vertritt über weite Strecke den foulbelasteten MVP Parker Jackson-Cartwright.
Stand: (2) Telekom Baskets Bonn - (3) FC Bayern München 0-2
Spielverlauf: München blieb im ersten Viertel ohne Dreier, traf keinen der fünf Versuche vom Perimeter. Für Bonn hingegen war klar, dass es gerade von dort besser laufen musste als in Spiel eins. Und das tat es: Die Telekom Baskets netzten vier ihrer sechs Versuche ein und führten nach zehn Minuten 25:21. Schon in der 13. Minute holte sich MVP Parker Jackson-Cartwright sein drittes persönliches Foul ab und saß bis zur Halbzeit fast nur noch auf der Bank. Für ihn übernahm vor allem Karsten Tadda den Spielaufbau. München nutzte diese Umstellung und hielt Bonns Offensive besser unter Kontrolle, glich erst zum 33:33 aus (15. Minute) und übernahm danach mit 38:35 die Führung; Trainer Tuomas Iisalo bestellte seine Mannschaft zur Auszeit ein (17.). Die Bayern hielten ihren Vorsprung auch aufgrund dessen, dass die Gastgeber im zweiten Viertel nur einen Dreier nachlegten; 49:44 hieß es zur Halbzeit aus Sicht der Bayern.
Nach der Pause legte Bonn dann nach, und Karsten Tadda fand sich in seiner Rolle als Aufbauspieler immer mehr zurecht. Er besorgte die erneute Führung für Bonn - per Dreier zum 57:56 (27.) - und erhöhte mit zwei Freiwürfen auf 59:56. Zu Beginn des Schlussviertels war die Ausgangslage mit 64:64 wieder offen.
Das Spiel war dann hektisch, aber blieb ausgeglichen. In der Schlussminute versenkte Tadda den Dreier aus der Ecke zum 79:79. Den Korb von Othello Hunter egalisierte Javontae Hawkins mit 24 Sekunden Restzeit auf der Uhr; Auszeit München (81:81). Im letzten Angriff, drei Sekunden vor der Sirene, wurde Hunter gefoult. Den ersten Freiwurf verwarf er, der zweite fiel. Also: Auszeit Bonn (81:82). Der letzte Wurf von Javontae Hawkins endete als Airball.
Duell im Fokus: Das erwartete Duell PJC gegen Nick Weiler-Babb fiel aus, weil PJC foulbelastet viel Zeit auf der Bank verbrachte. Für ihn übernahm Karsten Tadda. Und statistisch schlug sich das für Tadda in 16 Punkten und vier Assists nieder. Wichtiger aber: Er hielt die Fäden der Bonner Offensive sicher in der Hand. Weiler-Babb findet sich eine Kategorie weiter unten ...
Spieler der Partie: Nick Weiler-Babb war mit 18 Punkten erfolgreichster Werfer des Spiels. Dazu sammelte er neun Rebounds ein und gab zwei Vorlagen. Seine starke Defensive ließ sich aus der Statistik nicht ablesen, aber auf dem Feld sehen.
Zahlen, bitte: Obwohl das erste Viertel für Bonn aus der Distanz gut begann (vier von sechs Dreier), steht nach dem Spiel ein Wurfquote von 35 Prozent im Boxscore (acht von 23), es kam zu wenig nach. München traf im ersten Abschnitt keinen Wurf aus der Distanz (null von fünf) und kam in Summe mit sieben von 32 auch nur auf 22 Prozent.
Die Deutschen: Andreas Obst traf für 17 Punkte (darunter vier Dreier), war damit zweiterfolgreichster Werfer des Abends und griff sich vier Rebounds.
Am Rande der Bande: Auch zum zweiten Spiel gegen die Bayern waren 6.000 Zuschauer im Dome auf dem Hardtberg - auf den Rängen wurde also alles getan für den Heimvorteil. Darunter war auch der Kumpel von Bonns Center Michael Kessens, der französische National- und NBA-Spieler Rudy Gobert.
Wie geht's weiter: Das dritte Spiel der Serie steigt am Samstag, dann geht es im Audi Dome in München aufs Parkett.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es hier oben rechts unter dem Punkt „Video“ oder hier bei MAGENTA SPORT.
