Lange sieht es so aus, als sollte medi bayreuth endlich den ersten Auswärtserfolg der Saison einfahren können - und dadurch dem rettenden Ufer ein Stück näher kommen. Doch die HAKRO Merlins Crailsheim finden im letzten Viertel mit einem 16:1-Lauf ihr offensives Mojo und haben in Edon Maxhuni (23 Punkte) den Mann mit den stärksten Nerven in ihren Reihen. Der Finne macht in den letzten 40 Sekunden acht Zähler in Folge und schiebt die Hohenloher damit im Alleingang über die Ziellinie - und dadurch dem Klassenverbleib ein Stück näher.
Spielverlauf: Bayreuth, mit erstmals zwei Siegen in Serie auf der Habenseite, startete konzentriert und präsentierte sich vom Hochball weg als die offensiv aggressivere Mannschaft (14:20, 10. Minute). War zunächst Rückkehrer Otis Livingston der fränkische Aktivposten, schaltete Brandon Childress im zweiten Viertel einen Gang höher, übernahm im Angriff Verantwortung und sorgte nahezu im Alleingang für eine konstant hohe Führung (36:44, 20. Minute).
Hatte Bayreuth schon im zweiten Viertel kurz zweistellig geführt, schafften die Wagnerstädter nach dem Seitenwechsel genau diese magische Marke dauerhaft zu knacken und das Tempo der Begegnung mehr denn je zu kontrollieren (50:61, 30. Minute). Dann schlug die große Stunde der magischen Comeback-Kids aus Crailsheim, die mit einem langgestreckten 16:1-Lauf das Ruder schneller herumrissen, als Mladen Drijencic seine Auszeiten nehmen konnte (66:62, 35. Minute). Plötzlich fehlten den Franken die zuvor dargebotene Leichtigkeit im Angriff, dafür sorgten sie über bissige Verteidigung dafür, dass die Bühne für eine spannende Crunchtime bereitet war (70:70, 39. Minute). In dieser avancierte Edon Maxhuni für die Hausherren zum Matchwinner auf, während die anfänglich heißen Bayreuther Händchen abzukühlen schienen. Der Finne verwandelte erst einen schweren Sprungwurf, um kurz darauf an der Linie eiskalt zwei Boni zu verwandeln (74:70, 40. Minute). Bayreuth blieben nur noch 26,5 Sekunden, um den Sieg oder zumindest eine Auszeit zu erzwingen, doch außer drei Freiwürfen von Childress produzierten die Gäste nichts Zählbares mehr. Stattdessen mussten sie taktisch foulen, um zusätzliche Ballbesitze zu generieren, doch Maxhuni zeigte sich auch bei seinen zwei weiteren Trips an die Linie abgebrüht und veredelte so schließlich das Hohenloher Comeback.

Zahlen, bitte: 14 von 15 Freiwürfen verwandelten die Merlins als Mannschaft (93,3 Prozent), was in dieser am Ende eng geführten Begegnung den Unterschied ausmachte (Bayreuth: 12/16, 75,0 Prozent).
Spieler der Partie: Edon Maxhuni agierte lange unscheinbar, ehe er in der wichtigsten Phase der Partie die Verantwortung schulterte und traf, als er musste. Der finnische Nationalspieler lieferte mit 23 Zählern und sechs Assists einmal mehr eine beeindruckende Vorstellung ab - inklusive der letzten acht Crailsheimer Punkte, die den Gastgebern (vielleicht endgültig) den Klassenverbleib sicherten.
Die Deutschen: Maurice Stuckey zeigte sich mit neun Zählernoffensiv produktiv, musste allerdings Ende des dritten Viertel mit einer Oberschenkelblessur vom Feld.
Meilensteine: Bogdan Radosavljevic fehlen nur noch vier Rebounds, um die Marke von 1.000 gesicherten Abprallern zu erreichen..
Am Rande der Bande: …saßen 2.384 Zuschauer.
Wie geht’s weiter: Für medi bayreuth geht es am kommenden Samstag, den 8.4.2023, auswärts zu den Basketball Löwen Braunschweig - der Hochball ist für 18:00 Uhr angesetzt. Die HAKRO Merlins Crailsheim spielen am selben Abend um 20:30 Uhr bei den MHP RIESEN Ludwigsburg.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es hier oben rechts unter dem Punkt „Video“ oder hier bei www.MagentaSport.de.