Hier kommen die Fundamentals - in aller Kürze das Wichtigste zum 27. Spieltag. Dort gewinnen Berlin gegen Ludwigsburg und Chemnitz gegen Bonn die Spitzenspiele von Playoff-Teams deutlich. Weiter unten überrascht Crailsheim das Überraschungsteam Vechta, während Rostock den Abstiegsgipfel gegen Tübingen für sich entscheidet und seine Negativserie von 13 Niederlagen am Stück stoppt. Würzburgs Otis Livingston II schreibt die nächste MVP-Bewerbung.
Am heutigen Montag treten noch die Veolia Towers Hamburg und MLP Academics Heidelberg an, das Spiel wird ab 19.45 Uhr hier live auf Dyn übertragen. Fahren heiße Heidelberger bei Angstgegner Hamburg den nächsten Sieg ein? Alle Infos gibt es hier im Vorbericht.

Crailsheim überrascht Vechta und gibt die rote Laterne ab
Aufatmen in Crailsheim: Ein Abstiegskandidat überrascht das Überraschungsteam! Die HAKRO Merlins Crailsheim feiern einen 102:93-Heimerfolg über RASTA Vechta und übergeben nach ihrem sechsten Saisonsieg die rote Laterne an die Tigers Tübingen. Durch einen 12:0-Lauf Mitte des dritten Viertels setzten sich die Zauberer auf 69:57 ab, diesmal brachen sie nicht ein. Auch, weil Maurice Stuckey (20 PTS, 6/9 3P, 4 REB, 5 AST) und Keandre Cook (23 PTS, 5/7 FG, 10/11 FT) offensiv überzeugten.
„Ich sagte vor dem Spiel, dass wir unter meiner Führung noch keine vollen 40 Minuten Basketball gespielt haben“, sagte Merlins-Trainer Jussi Laakso, „aber diesmal hat mein Team den Fokus über vier Viertel gehalten und sich gegen einen sehr guten Gegner durchgesetzt.“ Zum ersten Mal in dieser Saison gewannen die Merlins gegen ein Playoff-Kaliber.
Rostock gewinnt Abstiegsgipfel und stoppt Niederlagenserie
Aufatmen in Rostock: Die Tigers Tübingen fielen deshalb auf den letzten Tabellenplatz, weil sie sich mit 75:92 zuhause den ROSTOCK SEAWOLVES geschlagen geben mussten. Damit fuhren die Seewölfe ihren ersten Sieg seit dem 26. Dezember 2023 und 13 Niederlagen in Serie ein. Der von Rostock nachverpflichtete Augustine Rubit war zwar in der Halle, spielte gegen seinen ersten Profiklub aber noch nicht.
Durch einen 10:0-Lauf zu Spielbeginn holten sich die Rostocker die Führung, dominierten fortan und setzten sich auf bis zu 31 Zähler Differenz ab. Beim Aufgalopp fand Tyler Nelson mit acht seiner insgesamt 23 Punkten früh seinen Rhythmus. Während die Seewölfe Zähne zeigten, wirkten die Tigers zahnlos, was auch die Fans dem Team wissen ließen: „Für mich war es zum ersten Mal, dass das Heimpublikum gepfiffen hat. Und es war gerechtfertigt“, gestand Tigers-Trainer Danny Jansson.
Berlin und Chemnitz gewinnen Spitzenspiele und bleiben Bayern auf den Fersen
Zwei Partien zwischen zwei derzeitigen Playoff-Teams standen am 27. Spieltag an, beide Male setzte sich die Heimmannschaft durch, beide Male in überzeugender Manier, um dem Tabellenführer FC Bayern München auf den Fersen zu bleiben.
Dominanz von der Bank: Die zweitplatzierten NINERS Chemnitz lagen bei ihrem 80:66-Erfolg über die Telekom Baskets Bonn kein einziges Mal hinten und führten mit bis zu 16 Zählern Differenz (Highlights). Ein Schlüssel: die starke Bank, Jonas Richter, Kaza Kajami-Keane und Co. lieferten 46 Punkte. Ein anderer Erfolgsgarant: die starke Verteidigung, die Chemnitzer gestatteten nur eine Wurfquote von 37,1 Prozent aus dem Feld und forcierten 16 Ballverluste, in keinem anderen Ligaspiel erzielten die Bonner so wenige Punkte wie gegen die NINERS.
Dominanz an den Brettern: Das drittplatzierte ALBA BERLIN lag bei seinem 100:91-Sieg über die MHP RIESEN Ludwigsburg ab der siebten Spielminute in Führung und zog auf bis zu 17 Zähler Differenz davon. Beeindruckend: Die Albatrosse fuhren ihren neunten Ligasieg in Serie mit einer Achter-Rotation ein, sechs Rotationsspieler inklusive Weltmeister Johannes Thiemann fielen aus. Aus diesem kleinen, aber feinen Kollektiv stach Sterling Brown mit 21 Zählern, fünf Rebounds, fünf Assists und drei Steals heraus, zudem dominierten die Berliner die Bretter mit 45:20.
Statline des Spieltags: der dritte 30er
Die Hauptrunde biegt auf die Zielgerade ein, damit drängen sich auch noch mehr die Fragen nach den Award-Anwärtern auf. Otis Livingston II dürfte sowohl im MVP-Rennen als auch bei der Auszeichnung zum besten Offensivspieler mehr als ein Wörtchen mitreden. Der jüngste 75:67-Erfolg der Würzburg Baskets bei der BG Göttingen lieferte den nächsten Beweis. Der Point Guard erzielte 30 Punkte, vier Rebounds, fünf Assists und zwei Steals, traf dabei 13 seiner 20 Würfe aus dem Feld und knackte zum dritten Mal in dieser Saison die Marke von 30 Zählern (Highlights).
Unsere Nationalspieler im Fokus
Jonas Richter: 16 Punkte, 7/9 FG, acht Rebounds
Offensiv nimmt Jonas Richter bei den NINERS Chemnitz in dieser Spielzeit eine kleinere Rolle ein, dafür ist der Center mit seiner starken Verteidigung umso wichtiger. Beim besagten Heimsieg über Bonn zeigte der 26-Jährige aber doch mal, wie effizient er offensiv auftreten kann: 16 Punkte sowie acht Rebounds legte er in 17:36 Minuten auf, dabei traf er sieben seiner neun Würfe aus dem Feld und blieb nur einen Zähler unter seinem Saisonbestwert.
Len Schoormann: 22 Punkte, 9/11 FG
Während der Verletzungsmisere der EWE Baskets Oldenburg war Len Schoormann so etwas wie ein Gewinner, machte der Guard doch das Beste aus seiner größeren Rolle. Nachdem sich das Lazarett gelichtet hatte, fiel die Rolle des 21-Jährigen wieder etwas kleiner aus – bis zum jüngsten 95:88-Erfolg gegen den SYNTAINICS MBC: Mit 22 Punkten stellte Schoormann einen neuen Karrierebestwert auf, dank einer starken Quote von neun von elf Würfen aus dem Feld.
Karim Jallow: 21 Punkte, 9/13 FG, drei Rebounds, drei Assists, drei Steals
Mittlerweile fünf 20er hat Karim Jallow in dieser Saison auf dem Konto, beim 106:90-Heimerfolg über die Bamberg Baskets folgte für den Flügelspieler von ratiopharm ulm der erste seit dem 6. Januar dieses Jahres. Jallow traf neun seiner 13 Würfe aus dem Feld, um 21 Punkte zu erzielen, zudem füllte er den Boxscore mit drei Rebounds, drei Assists und drei Steals.
Filip Stanic: 17 Punkte, sechs Rebounds
Auf der Gegenseite machte Filip Stanic eine ordentliche Figur gegen den Ulmer MVP-Kandidaten Trevion Williams. Der Bamberger Center legte 17 Punkte und sechs Rebounds auf, die sechs Ballverluste waren dabei allerdings ein kleiner Makel.
Tim Schneider: Acht Punkte und 13 Rebounds
Fast makellos tritt Tim Schneider dieser Tage auf: erstes Double-Double der Saison, Karrierebestwert von 24 Punkten und nun Karrierebestwert von 13 Rebounds – das alles in vier Wochen. Schneider kompensiert das Fehlen von Johannes Thiemann, sofern man einen Weltmeister ersetzen kann, ganz gut. Beim Heimsieg gegen Ludwigsburg waren vor allem seine sechs Offensiv-Rebounds beeindruckend. Acht Punkte kamen hinzu.
Must Watch: WOW Zone mit den Towers
Kürzlich feierten die Veolia Towers Hamburg ihr zehnjähriges Jubiläum, zur Feier spielten die Hanseaten vor 12.000 Zuschauern in der Barclays Arena gegen den FC Bayern München. Doch ein guter Anlass, um für die nächste Ausgabe der WOW Zone zwei Hamburger Spieler einzuladen. Die Hosts Phil Onyema und Fabrice Kao begrüßen am Mittwoch Aljami Durham und Leif Möller, der Twitch-Stream startet hier um 19 Uhr.
Die Fundamentals bei Euch in der Mailbox:
