Status Quo: Zweiter gegen Siebten – klingelt da was? Natürlich: Die Playoffs rücken näher! Doch bevor sich die NINERS Chemnitz und die Telekom Baskets Bonn in einem möglichen Viertelfinale wiedersehen, sind noch acht Spieltage. Zwar haben die NINERS mit ihrer Bilanz von 21:5 Siegen laut unserem Tabellenrechner rechnerisch einen Platz in den Play-Ins sicher und bei fünf Siegen Vorsprung vor dem Siebten Bonn (16:10 Siege) sind auch die Playoffs kaum noch zu verfehlen. Ansonsten ist aber acht Spieltage vor dem Ende der Punktrunde auch auf dem zweiten Platz noch Luft - sowohl nach oben als auch nach unten. Mehr unter Erfolgsdruck stehen die Telekom Baskets, wenn sie noch ein Team von den sicheren Playoff-Rängen verdrängen wollen, um den riskanten Play-Ins aus dem Weg zu gehen.
Die besondere Brisanz: Dass Bonn und Chemnitz sich vergangene Saison im Playoff-Viertelfinale gegenüberstanden, sollte beiden helfen, sich nach dem Europapokal-Mittwoch schnell wieder auf die easyCredit BBL zu konzentrieren. In Bonn gab es vor einem Jahr zwei klare Siege, aber in Chemnitz benötigten die Baskets einen TJ Shorts in MVP-Form, um den Sweep zu vollenden.
Status Quo international: Beide Teams sind noch international unterwegs. Die Telekom Baskets Bonn haben vergangenen Mittwoch in der FIBA Champions League ihr erstes Viertelfinalspiel gewonnen – trotz großer Aufregung um einen Feueralarm vor dem ersten Sprungball. Gegen GS Peristeri aus Griechenland gab es in der Best of Three-Serie ein 89:78. Damit stehen sie als Titelverteidiger einen Sieg vor der erneuten Teilnahme am Final Four. Die NINERS Chemnitz sind im FIBA Europe Cup schon einen Schritt weiter: Trotz ihrer zweiten Niederlage in dem Wettbewerb (73:82 – im 16. Spiel!) reichte der direkte Vergleich aus Hin- und Rückspiel gegen Surne Bilbao Basket (Spanien), um sich fürs Finale zu qualifizieren. Dort geht es – ebenfalls in Hin- und Rückspiel – nun gegen den türkischen Klub Bahçeşehir College um den Titel.
Weise Worte: Den bisherigen Erfolg auch auf internationaler Ebene nimmt Rodrigo Pastore ziemlich nüchtern hin, denn es sei für ihn „kein Grund den Champagner zu öffnen“, wie er der Freien Presse sagte. In der Redaktion von BLICK.de sind sie allerdings mit einem Augenzwinkern schon bereit, ihm und den NINERS ein Wahrzeichen ihrer Stadt anzupassen, wie zu lesen ist.
Duell im Fokus: Bonns Big Man Thomas Kennedy legte zu Beginn der Hauptrunde nur 4,6 Punkte im Schnitt auf, explodierte im Hinspiel gegen Chemnitz dann aber plötzlich mit 26 Punkten und 15 Rebounds (beides Saison- und persönliche Bestleistungen). Da musste sich sogar MVP-Kandidat Kevin Yebo beim Gastspiel in seiner Heimatstadt mit zehn Punkten und acht Rebounds hintenanstellen.

Das Hinspiel: Beim Hinspiel im Telekom Dome triumphierten am Ende trotzdem die NINERS dank Aher Uguak (22 Punkte) und Jeff Garrett (18), welche die Chemnitzer Dreierquote beim 85:77-Sieg auf 41 Prozent schraubten.
Zahlen, bitte: Im Saisonschnitt treffen die Bonner bei nahezu gleicher Anzahl der Versuche (rund 10 Dreier pro Spiel) ihre Dreier mit 37,1 Prozent ein wenig besser als Chemnitz mit 36,0 Prozent. In der Verteidigung an der Dreierlinie sind die NINERS allerdings mit nur 30,6 Prozent getroffener gegnerischer Distanzwürfe das defensiv zweitbeste Team in der Liga und Bonn mit 39,9 Prozent das zweitschwächste. Und wir erinnern uns an das Hinspiel (siehe oben): schon da war die Wurfquote von der Dreierlinie ein wichtiger Faktor.
Alte Bekannte: Kevin Yebo ist gebürtiger Bonner, lief aber nie im Magenta-Trikot in Bonn auf. Sein Trainer Rodrigo Pastore allerdings schon. Unter seinen drei Stationen in Deutschland als aktiver Spieler war nämlich 1999 / 2000 auch eine Saison als Spieler der Telekom Baskets.
Im Blick des Bundestrainers: Bei Bonn steht dort an erster Stelle natürlich der Bronze-Medaillen-Gewinner von 2022, Christian Sengfelder (33 Länderspiele). Aber auch Benedikt Turudic ist immer mal wieder einer, der sich hervortun kann. Aktuell schafft das auf Bonner Seite vor allem Sam Griesel. In seinem ersten Profijahr nach dem College gewinnt der große Flügelspieler immer mehr an Selbstvertrauen und legte zuletzt beim 80:77-Sieg gegen RASTA Vechta 14 Punkte auf. Bei Chemnitz sind mit Jonas Richter (zwei Länderspiele) und Dominic Lockhart (acht) zwei Spieler unterwegs, die bereits Erfahrung im Trikot des Nationalteams gesammelt haben.
Award-Anwärter: Neben Yebo als MVP-Kandidat bewerben sich bei Chemnitz weitere Akteure um Auszeichnungen. Rodrigo Pastore ist auf gutem Weg Trainer des Jahres zu werden und mit Jeff Garrett und Aher Uguak sind zwei Spieler aus einem der defensivstärksten Teams der Liga auch Kandidaten für den Verteidiger des Jahres.
Bewegte Bilder: Über die eben erwähnte starke Leistung von Bonn gegen Vechta und auch Award-Anwärter sprechen Bastian Doreth und Stefan Koch in der aktuellen Folge von Captain & Coach.
Ewige Bilanz: Mit 7:3 Siegen liegt das Team aus Bonn klar in Führung, auch weil eben das letztjährige Viertelfinale klar an sie ging. Zwei der eigenen drei Siege holten die NINERS dafür in eigener Halle.
Es ist alles Gold, was glänzt: Im Team der Telekom Baskets Bonnbefinden sich aktuell zwei Spieler, die Bronze bei einer Europameisterschaft gewonnen haben. Wusstet Ihr das? Natürlich ist da Christian Sengfelder, der 2022 bei der EM in Berlin seine Medaille gewann und dazu Sam Griesel. Griesels Erfolg ist schon etwas länger her. Das war 2019 und dazu eine U20-Europa-Meisterschaft. Damals schon sein Teamkollege: Lars Thiemann, der seit Kurzem nun auch in Bonn seine ersten Spiele als Profi macht. Und auch wenn das irgendwie unterhaltsam wäre, ist Thiemann natürlich weder verwandt noch verschwägert mit seinem Namensvetter Johannes von ALBA BERLIN. Doch der Name ist vielleicht ein gutes Omen, denn ALBAs Johannes Thiemann hat mit dem Nationalteam ebenfalls schon eine Medaille gewonnen – und zwar die goldene vergangenes Jahr, denn da wurde er mit Deutschland … Weltmeister.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird ab 19:45 Uhr live bei Dyn übertragen, Christoph Knieper kommentiert. Dyn ist das neue Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League aus. Das umfangreiche Live-Programm im Basketball wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist seit Anfang August über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.