Es gibt Tage, da ist der Wurm drin. Da in der Arena die Lichtanlage streikt, beginnt die Partie zwischen ALBA BERLIN und den MHP RIESEN Ludwigsburg erst um 15:24 Uhr. Was die Gäste nicht davon abhält, einen Start-Ziel-Sieg einzufahren. Dabei profitieren die Gäste von einem ausgeglichenen Scoring - gleich vier Ludwigsburger punkten zweistellig - während die Spreestädter mit ihrer Dreierquote hadern und mit dem 60:74 ihre bereits sechste Saisonniederlage hinnehmen müssen.
Spielverlauf und Wendepunkt: Schon vor dem (verspäteten) Tipoff sorgten einige Personalien für Spannung. Bei den Gastgebern standen mit Martin Hermannsson und Matt Thomas zwei zuletzt Angeschlagene wieder im aktiven Kader, zudem feierte David McCormack sein Debüt in der easyCredit BBL. Das Trio konnte jedoch nicht verhindern, dass Ludwigsburg deutlich besser aus den Startlöchern kam und von Beginn an das Tempo diktierte. Der für den erkrankten John Patrick an der Seitenlinie stehende Lars Masell nutzte jedes taktische Mittel, um den Druck auf die Hausherren permanent hoch zu halten. Die defensive Rechnung ging insofern komplett auf, als dass von den Berliner Startern vor dem Gang in die Kabine einzig Matteo Spagnolo (2pts) für Zählbares sorgte (17:20, 20. Minute).
Zwar stemmten die Hauptstädter sich nach dem Seitenwechsel mit etwas mehr Energie und Wille gegen die Barockstädter, doch eine unterirdische Dreierquote vereitelte jegliches Comeback. Zudem setzten Joel Scott oder auch Ezra Manjon (je 14 Punkte) immer genau dann offensiv Akzente, wenn Berlin mit seltenen Einzelaktionen gerade ein wenig Momentum aufnahm - und zementierten damit den 26. Erfolg im 93. Aufeinandertreffen.

Duell im Fokus: Nach der Pause war es bei ALBA BERLIN vor allem Matteo Spagnolo, der offensiv aufdrehte - und so dafür sorgte, dass Ludwigsburg nicht überdeutlich davonzog. Der Guard ging am Ende mit 14 Zählern vom Feld, wobei er fünf seiner neun Würfe aus dem Feld traf und an der Linie tadellos blieb (4/4). Der Italiener lieferte sich einen spannenden Schlagabtausch mit Ezra Manjon, der ebenfalls 14 Zähler markierte, ohne dabei einen richtig guten Touch aus der Distanz zu haben (2/7, 28,6 Prozent).
Zahlen, bitte: Wie gut die Ludwigsburger Verteidigung war? Die Gäste erlaubten Berlin nur vier von 22 Dreier (18,2 Prozent Trefferquote). Insgesamt gestatte Ludwigsburg den Hausherren nur 53 Wurfversuche aus dem Feld, während die RIESEN selbst satte 69 Abschlussversuche vorweisen konnten.
Spieler der Partie: Er wurde bereits 2021/2022 zum „besten Verteidiger“ in der easyCredit BBL ausgezeichnet - und stellte an diesem Nachmittag abermals unter Beweis, dass er in der Verteidigung nach wie vor exzellent zu Werke geht. Justin Simon heimste gegen Berlin satte drei Steals ein, zeigte sich darüber hinaus mit drei Rebounds und fünf Assists auch an anderer statistischer Stelle mannschaftsdienlich. Inklusive seiner 13 erzielten Punkte ergab sich daraus kumuliert einen Effektivitätswert von 16 (teaminterner Bestwert).

Die Deutschen: Bei den Gastgebern wusste Tim Schneider mit zehn Zählern und sieben Rebounds zu gefallen.
Für Ludwigsburg kam Jonas Wohlfarth-Bottermann bei seiner Rückkehr an alte Wirkungsstätte auf je vier Zähler und Rebounds.
Weise Worte: „Wir haben nicht den Basketball gespielt, den wir selber von uns sehen wollen“, gestand Matt Thomas nach dem Spiel, fügte allerdings selbstbewusst an: „Niemand bei uns in der Kabine ist deswegen beunruhigt. Wir wissen, dass wir schon bald ein anderes, ein besseres Team sein werden.“
Am Rande der Bande: …saßen 6.417 Zuschauer.
So geht’s weiter: Am Mittwoch, den 04.12.2024, tritt ALBA BERLIN in der Euroleague bei Vitus Bologna an - der Tipoff bei den Italienern ist auf 20:45 Uhr angesetzt. Die MHP RIESEN Ludwigsburg bekommen es am selben Tage in der „Round of 16“ des FIBA EuropeCup daheim mit Anwil Wloclawek zu tun (Spielbeginn: 19:30 Uhr).
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch auf dem Youtube-Kanal von Dyn und der Liga.