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Zahlen bitte!Hinrunde: Die besten deutschen Scorer / Chemnitz, Würzburg und Vechta überraschen / Mehr Punkte, mehr Auswärtssiege

25. Januar 2024
Hier gibt es jede Woche interessante Zahlen, historische Einordnungen und nerdiges Angeberwissen aus dem Statistik-Dschungel zum aktuellen Spieltag und generell zur Saison 2023/24 der easyCredit BBL. In dieser Ausgabe schauen wir auf die besten deutschen Scorer der Hinrunde, die bisherigen Überraschungsmannschaften sowie die hohe Punkteausbeute und die Bedeutung des Heimvorteils.

Hier gibt es regelmäßig interessante Zahlen, historische Einordnungen und nerdiges Angeberwissen aus dem Statistik-Dschungel zum aktuellen Spieltag und generell zur Saison 2023/24 der easyCredit BBL. In dieser Ausgabe schauen wir zum Ende der Hinrunde auf die besten deutschen Scorer, die bisherigen Überraschungsmannschaften sowie die gestiegene Punkteausbeute und die Bedeutung des Heimvorteils.

Autor: Johnny Dinsel

Deutsche Scorer: Kevin Yebo überragt

Kevin Yebo führt mit durchschnittlich 16,2 Punkten in dieser Saison die Liste der deutschen Scorer an. Yebo hat sich im Vergleich zur starken Vorsaison nochmal gesteigert, ist der achteffektivste Spieler der Liga (17,2 EFF) und schließt weiterhin sehr hochprozentig ab (67,6 FG%). Außerdem steht niemand häufiger an der Freiwurflinie als das Arbeitstier der NINERS Chemnitz (8,0 FTA).

Kevin Yebo war in der Hinrunde der beste deutsche Scorer (Foto: Jan Stimpel)

Auf dem zweiten Platz der deutschen Scorer folgt Karim Jallow, der in dieser Spielzeit eine noch größere Rolle beim Deutschen Meister ratiopharm ulm einnimmt. Insbesondere im Fastbreak ist Jallow kaum zu stoppen und schließt häufig per Dunk ab. Der Flügelspieler ist in seiner achten BBL-Saison längst einer der prägenden Gesichter der Liga, sodass er vor wenigen Wochen von Paul Gudde für „Dyn 360“ in Ulm besucht wurde:

Die mit Abstand meisten Würfe aller deutschen Spieler nimmt Tübingens Mateo Seric (12,0 FGA), welcher sich nach dem Aufstieg im vergangenen Sommer als Leistungsträger in der höchsten deutschen Spielklasse etabliert hat. Seric trifft nur unterdurchschnittlich von Downtown (23,6 3P%), die Tendenz zeigte in den vergangenen fünf Partien mit 37,5 Prozent aber deutlich nach oben. Diese Leistungen muss Seric weiterhin bestätigen, denn nach fünf Niederlagen in Folge sind die Tigers Tübingen im Abstiegskampf angekommen. Weltmeister Johannes Thiemann steht nur knapp 21 Minuten pro Partie auf dem Feld, ist in dieser Zeit aber die erste Option im Berliner Angriff. Vor allem mit dem Rücken zum Korb kreiert Thiemann viel für sich (13,7 PPG), setzt aber auch seine Mitspieler in Szene (2,3 APG). Die gegnerischen Mannschaften bereiten sich daher intensiv auf Thiemann vor, unter anderem doppelte Bonn den 29-Jährigen zuletzt konsequent. Martin Breunig ist ebenfalls im Lowpost nur schwer zu stoppen und legte in den vergangenen drei Partien im Schnitt 15,0 Punkte auf. Damit verhalf Breunig dem SYNTAINICS MBC zu zwei wichtigen Siegen im Abstiegskampf gegen Tübingen und Heidelberg. Allgemein setzt sich in dieser Spielzeit der Trend fort, dass deutsche Spieler mehr Verantwortung in ihren Mannschaften übernehmen. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren war Anton Gavel mit im Schnitt 12,4 Punkten bereits bester deutscher Scorer in der easyCredit BBL. Damit würde der heutige Ulmer Cheftrainer nur den fünften Platz in dieser Liste belegen. Auch in der Breite haben sich mehr deutsche Spieler größere Rollen erarbeitet. Während 2013/14 nur elf deutsche Spieler auf einen Effektivitätswert von 9,0 oder mehr kamen, sind es in dieser Saison bereits 22. Im Vergleich zur Vorsaison hat jedoch die Zahl der deutschen Akteure, die zweistellig scoren, abgenommen. In dieser Hinsicht waren insbesondere die Abgänge von David Krämer, dem Topscorer aller deutschen Spieler in der Vorsaison (17,6 PPG), und Joshua Obiesie ins Ausland ein Rückschlag.

Statistiken Hinrunde:

  1. Kevin Yebo (Chemnitz): 21:56 MPG, 16,2 PPG, 6,1 RPG, 1,0 APG, 17,2 Effektivität
  2. Karim Jallow (Ulm): 26:34 MPG, 14,8 PPG, 3,4 RPG, 1,0 APG, 13,8 Effektivität
  3. Mateo Seric (Tübingen): 28:05 MPG, 14,4 PPG, 4,4 RPG, 1,9 APG, 13,3 Effektivität
  4. Johannes Thiemann (Berlin): 20:43 MPG, 13,7 PPG, 4,7 RPG, 2,3 APG, 15,3 Effektivität
  5. Martin Breunig (Weißenfels): 24:52 MPG, 12,0 PPG, 5,3 RPG, 1,3 APG, 14,4 Effektivität

Mehr Siege für die Gastteams

In den bisherigen 149 Hauptrundenpartien der Saison 2023/24 setzte sich 77-mal die Heimmannschaft und 72-mal die Gastmannschaft durch (48,3 Prozent Auswärtssiege). Am vergangenen Spieltag feierte sogar nur Ludwigsburg einen Heimerfolg gegen Vechta (77:74), die anderen acht Partien gewann jeweils das Auswärtsteam, was die Sportbild zu der Frage veranlasste, was der Heimvorteil noch wert sei? Zum Vergleich: In der BBL-Hauptrunde 2022/23 gewannen die angereisten Teams nur 41,8 Prozent der Spiele (306 Hauptrundenspiele, 178 Heimsiege, 128 Auswärtssiege). Während in der aktuellen Saison der FC Bayern München (7:0 Siege) als einzige Mannschaft zuhause noch ungeschlagen ist, sind die MLP Academics Heidelberg (0:9 Siege) im heimischen SNP dome sogar noch sieglos.

Serge Ibaka und der FC Bayern München sind als einziges Team zuhause noch ungeschlagen (Foto: Christina Pahnke)

Überraschungsmannschaften: Tabellenführer Chemnitz, Playoff-Kandidaten Würzburg und Vechta

Nach einer starken Hinrunde stehen die NINERS Chemnitz an der Tabellenspitze der easyCredit BBL und auch im FIBA Europe Cup haben sich die Sachsen bereits vorzeitig fürs Viertelfinale qualifiziert. Chemnitz lässt die wenigsten Punkte der Liga zu (75,3 PPG) und erzwingt die meisten Ballverluste (15,9 TOPG). Im Angriff scoren gleich fünf Spieler zweistellig und Forward Aher Uguak verpasst diese Marke nur knapp (9,7 PPG). Trainer Rodrigo Pastore setzt zumeist auf eine Neunerrotation, wobei mit DeAndre Lansdowne, Jeff Garrett und Uguak gleich drei Spieler durchschnittlich knapp 30 Minuten auf dem Parkett stehen. Bislang unterlagen die Sachsen nur den Spitzenteams aus Ulm, München und Berlin. Die Mannschaft von Trainer Rodrigo Pastore dürfte somit in der Rückrunde noch einige Rechnungen offen haben.

Die NINERS Chemnitz stehen nach der Hinrunde an der Tabellenspitze (Foto: Jan Stimpel)

Auch RASTA Vechta (11:6 Siege) und die Würzburg Baskets (11:5 Siege) gehören zu den Überraschungsmannschaften dieser Spielzeit, denn beide Teams kämpfen um die direkten Playoffplätze. Als Aufsteiger startete Vechta fulminant in die Saison und ist vor allem zuhause schwer zu schlagen (6:2 Siege). Zuletzt bewiesen die Rastaner in Ulm (102:106 Sieg), dass sie auch den Topteams gefährlich werden können. Mit Tommy Kuhse (19,9 PPG, 7,1 APG) hat Trainer Ty Harrelson einen heißen MVP-Kandidaten in seinen Reihen. Außerdem verteilt Vechta die drittmeisten Minuten an deutsche Spieler (44,49 Prozent): Joschka Ferner netzt starke 41,1 Prozent seiner durchschnittlich 6,3 Versuche von Downtown pro Partie und legte in den vergangenen drei Partien im Schnitt 15,7 Punkte auf. Joel Aminu und Spencer Reaves entlasten Kuhse auf den Guard-Positionen. Youngster Johann Grünloh spielt eine überragende Saison und ist ein heißer Anwärter auf die Auszeichnung als bester Nachwuchsspieler. Mit nur 18 Jahren ist Grünloh bereits siebtbester Rebounder der Liga (6,2 RPG) und räumt vor allem am offensiven Brett ab. Zuletzt stellte Grünloh mit zehn Offensiv-Rebounds den bisherigen Saisonrekord von Rostocks Chevez Goodwin ein.

Würzburg stand bereits in der vergangenen Saison lange Zeit auf einem Playoffplatz, jedoch setzte es damals an den abschließenden fünf Spieltagen fünf Niederlagen. In der aktuellen Spielzeit stellten die Franken mit sieben Siegen in Folge sogar die längste Siegesserie in ihrer Vereinsgeschichte auf. Otis Livingston II. ist mit im Schnitt 19,2 Punkten und 5,6 Assists der zentrale Kreativspieler im Würzburger Angriff. Der Point Guard legte mit 42 Punkten gegen Tübingen einen neuen Saisonrekord auf. Außerdem reißt Livingston (32:08 MPG) zusammen mit Teamkollege Javon Bess (32:13 MPG) die meisten Minuten der Liga ab. Mit der Rückkehr von Zachary Seljaas verteilt sich die Scoringlast nun aber wieder auf mehr Schultern.

Mehr Punkte, mehr Versuche von Downtown:

Diese Saison bestätigt den Trend, dass es in der easyCredit BBL immer mehr Punkte gibt: Bereits ganze 46-mal erzielte in dieser Spielzeit eine Mannschaft mehr als 100 Punkte. Der Deutsche Meister ratiopharm ulm führt die Liga mit im Schnitt 93,4 Punkten an – seit der digitalen Datenerfassung ab der Saison 1998/99 erzielte nur ALBA BERLIN in der durch die Corona-Maßnahmen abgebrochenen Saison 2019/2020 ebenfalls diesen Wert! Aktuell sind die Ulmer die effizienteste Mannschaft aus dem Zweierbereich (61,5 2P%) und verteilen ligaweit die meisten Assists (23,1 APG). Insgesamt legen sechs Mannschaften durchschnittlich 90 oder mehr Punkte auf, in der vergangenen Saison waren die Telekom Baskets Bonn noch mit im Schnitt 89,5 erzielten Punkten Spitzenreiter. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren reichten dem FC Bayern München sogar nur 86,5 Punkte pro Partie, um die Liga in dieser Kategorie mit großem Abstand anzuführen. Dieser Wert wäre heute gleichbedeutend mit dem zwölften Platz. Außerdem hat sich das Spiel weiter nach draußen verlagert: Während die BBL-Teams vor zehn Jahren im Schnitt 22,1-mal pro Partie von Downtown abdrückten, sind es in dieser Saison durchschnittlich 27,4 Versuche von jenseits der Dreierlinie.