Die MLP Academics Heidelberg gewinnen das Nachholspiel des 16. Spieltags der easyCredit BBL mit 81:66 gegen die NINERS Chemnitz und überholt in der Tabelle die Sachsen. Nach 50 kassierten Punkten in der ersten Halbzeit zieht das Team von Danny Jansson in der Verteidigung merklich an und fährt einen wichtigen Sieg im Kampf um einen Platz unter den Top 4 der Tabelle ein. Bester Werfer des Abends ist Michael Weathers mit 19 Punkten.
Spielverlauf und Wendepunkt: Das Duell der Tabellennachbarn hielt von Beginn an, was man sich von ihm versprach: ein enges Duell auf Augenhöhe. Heidelberg und Chemnitz kamen gut ins Spiel und fanden zügig offensiven Rhythmus. Die NINERS wurden von Kevin Yebo angeführt, der mit 14 Punkten erheblich dazu beitrug, dass sein Team mit einer Acht-Punkte-Führung in die Halbzeit gehen konnte (50:42).
Osun Osunniyi eröffnete den zweiten Durchgang mit zwei Punkten per Korbleger, doch Jonas Richter konterte prompt mit fünf schnellen Zählern. Heidelberg hielt weiter dagegen, ackerte in der Verteidigung deutlich intensiver und kam durch sechs Punkte in Serie von Marcel Keßen bis auf 57:59 vor den letzten zehn Minuten heran. Michael Weathers, Ryan Mikesell und DJ Horne brachten Heidelberg zu Beginn des Schlussviertels mit einem 13:0-Start erstmals in der zweiten Halbzeit in Führung. Auch zwei Auszeiten von Rodrigo Pastore konnten den Lauf nicht stoppen, und die Academics bogen nach einem Fastbreak-Dunking von Osunniyi endgültig auf die Siegerstraße ein.
Zahlen, bitte: Heidelberg haderte in der ersten Halbzeit massiv mit seiner Dreierquote, denn nur drei von 16 Versuchen fanden ihr Ziel. In Anbetracht dieser Ausbeute konnte man fast froh sein, dass das Defizit zur Pause nur acht Punkte betrug. Das lag auch daran, dass Chemnitz allein im ersten Durchgang sage und schreibe zehn Freiwürfe liegen ließ (9/19 FT). Die Ausbeute von Downtown blieb für Heidelberg auch im zweiten Durchgang katastrophal (1/10), aber nur 16 zugelassene Punkte in den zweiten 20 Minuten waren letztlich der Schlüssel zum Sieg.
Duell im Fokus: Kevin Yebo und DJ Horne bekleiden zwar nicht die gleiche Position, zählen aber zu den formstärksten Spielern der aktuellen Saisonphase. Rückkehrer Yebo funktioniert auf Anhieb wie in alten Zeiten und zählt mit seinen bisherigen Statistiken im NINERS-Trikot zu den effektivsten Spielern der Liga. Dies stellte er mit 16 Punkten, sechs Rebounds und vier Assists erneut unter Beweis. Horne hingegen lenkt im Spielaufbau die Geschicke der Academics, zeigte sich zuletzt aber auch im Scoring sehr gefährlich. In sechs der sieben letzten Spiele scorte Horne mehr als 20 Punkte und trug so einen erheblichen Teil dazu bei, dass Heidelberg dabei fünf Siege verbuchen konnte. Dass es diesmal "nur" zwölf Punkte waren, dürfte den Point Guard nicht weiter gestört haben.
Award-Anwärter: Ryan Mikesell darf getrost zum engeren Kreis der MVP-Anwärter gezählt werden. Gegen Chemnitz blieb er aber über weite Phase des Spiels blass und hatte am Ende fünf Punkte und fünf Rebounds im Boxscore stehen. Apropos Awards: Stefan Koch hat in seiner neusten Kolumne alternative Auszeichnungen vergeben.
Sonstiges: Durch den klaren Erfolg haben die Academics nach der 65:72-Hinspielniederlage auch den direkten Vergleich in der Tasche.
Wie geht's weiter: Für Heidelberg geht es am Sonntag mit einem Gastspiel im Bonner Telekom Dome weiter. Chemnitz spielt am Samstag um 16 Uhr das Ost-Duell gegen den SYNTAINICS MBC.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch auf dem Youtube-Kanal von Dyn und der Liga.
