Die besondere Brisanz: Seit 28 Jahren spielen die Telekom Baskets Bonn im Oberhaus, nur fünf Mal waren sie nicht in den Playoffs. Alleine in den letzten drei Jahren gab es je eine Teilnahme an Viertel-, Halb- und Finale. Will sagen: Die Postseason gehört zur Identität der Rheinländer, die deshalb in den verbleibenden sieben Spielen Siege brauchen, um auch in dieser Saison wieder nach dem Ende der Hauptrunde noch Spiele zu haben. Da bietet sich Frankfurt an: Abgesehen von den punktgleichen Berlinern sind sie der einzige Gegner der Baskets in der restlichen Hauptrunde, der hinter ihnen steht.
Status quo: Aber dass die Frankfurter, die ihrerseits nach oben und unten keine großen Ambitionen mehr hegen in dieser Saison, gefährlich sind, haben sie gerade erst am Mittwoch bewiesen: Da gab es nämlich ein 83:72 gegen Oldenburg im eigenen Haus. Den gleichen Gegner schlugen am vergangenen Wochenende allerdings auch die Bonner.
Am Rande der Bande: In Klaus Perwas in Frankfurt und Marko Stankovic in Bonn stehen zwei Cheftrainer an der Seitenlinie, die zu Saisonbeginn noch Assistant Coach ihres Teams waren, wobei Perwas bei den SKYLINERS schon mehrfach ausgeholfen hat und danach in seinen natürlichen Lebensraum des Cotrainertums zurücksiedelte. Allerdings: Dieses Mal traut er sich auch zu, längerfristig als Cheftrainer an der Bande zu bleiben.
Alte Bekannte: Perwas lief außerdem zu aktiven Zeiten für die Bonner auf und gehörte zum Aufstiegskader von 1996.

Das Hinspiel: … in Bonn am 19. Januar ging mit 77:70 an kampfstarke Frankfurter, wobei Malik Parsons (22 Punkte, sieben Rebounds und drei Assists) die Ausfälle der Guards Booker Coplin, Trey Calvin und Jordan Theodore kompensierte. Bonn dagegen enttäuschte zu Hause als Team und traf nur magere 33 Prozent aus dem Feld (23/70).
Duell im Fokus: Bei beiden Teams sind die Topscorer US-Guards: Malik Parsons war nicht nur im Hinspiel bester Werfer, sondern verbucht 16,8 Punkte im Schnitt, Darius McGhee liegt mit 17,0 Zählern auf dem selben Niveau. Vielleicht liegt es daran, dass beide Spieler am Anfang des Spiels noch eine kleine Pause haben: Obwohl beide Topscorer sind, startete Parsons nur vier, McGhee nur sechs Mal.
Zahlen, bitte: Bonn nimmt mit 32,0 Dreierversuchen pro Spiel ligaweit die meisten, Frankfurt mit 24,3 die zweitwenigsten, hat aber mit 37,4 Prozent die zweitbeste Quote hinter Ulm (38,1), während Bonn nur 33,8 Prozent von Downtown trifft. Dafür produziert Frankfurt 16,8 Ballverluste im Schnitt, mehr als jedes andere Team der Liga.
Die ewige Bilanz: 59 Duelle gab es zwischen beiden Teams bislang, 32-mal gewannen die Rheinländer, 27-mal die Hessen.
Meilensteine: Rihards Lomazs (Bonn) fehlen noch 3 Punkte bis 500.
Rekordverdächtig: Gut 1.000 Fans machen sich mit den Bonnern auf den Weg die A3 runter nach Frankfurt – das dürfte eine der größten Auswärtsfangemeinden dieser Saison sein.
Big Ball in Bonn: Die easyCredit BBL wird oft als Guard-Liga mit viel Small Ball bezeichnet, und die letzten sechs MVP-Awards gingen auch an US-Guards, aber Bonn startete zuletzt unter Stankovic eher mit einer klassischen Aufstellung: Phlandrous Fleming (1,95 Meter) auf der Eins, Sam Griesel und Bodie Hume (jeweils 2,00 Meter) auf dem Flügel sowie Jonathan Bähre (2,08) und Thomas Kennedy (2,06) auf den großen Positionen. Nur ein echter Ballhandler, dafür insgesamt viele Zentimeter – bleibt abzuwarten, wie Frankfurt darauf reagiert.
M/W/D – German Basketball is mad sexy: Mit den Bonnern (Champions League-Sieger 2023) und den Frankfurtern (FIBA Europe Cup-Sieger 2016) treffen zwei Teams aufeinander, die schon einmal einen europäischen Titel gewonnen haben. Oh lá lá!
Sonstiges: Frankfurts Nachverpflichtung Duke Deen könnte gegen Bonn debütieren, wobei die Frankfurter das in ihrem Vorbericht ebenso als fraglich betiteln wie eine Teilnahme von Jacob Knauf, der an einer Achillessehnenreizung laboriert. Neben Chris Philipps (Fraktur am Schienbeinkopf) wird den SKYLINERS auch Trey Calvin bis zum Saisonende fehlen, da er an der Leiste operiert wird.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird Samstag ab 18:15 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator vor Ort ist Chris Schmidt. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League und des FIBA Europe Cups aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.