Die FIT/One Würzburg Baskets trotzen erneut dem Verletzungspech und fahren mit einem 83:75-Erfolg über die Telekom Baskets Bonn ihren fünften Sieg in Serie ein. Mit dem 17. Saisonerfolg machen die Franken einen großen Schritt Richtung Playoffs. Vor den Augen von Bundestrainer Alex Mumbru bestimmen die Würzburger die zweite Hälfte, Nachwuchstalent Hannes Steinbach wird effektivster Spieler der Partie.
Spielverlauf und Wendepunkt: Nach vier Minuten erlebten die Würzburger eine Schrecksekunde, als Hannes Steinbach aus dem Schnellangriff nach seinem Poster-Dunk über Bodie Hume vom Ring abrutschte und mit dem Rücken auf das Parkett aufschlug. Drei Minuten nach seiner Auswechslung kehrte das Nachwuchstalent aber zurück. Kurz zuvor hatten die Bonner ihren Topscorer Darius McGhee mit dessen zweitem Foul auf die Bank verloren – dann übernahm eben dessen Stellvertreter Phlandrius Fleming: Mit einem persönlichen 9:0-Lauf innerhalb von 71 Sekunden – durch zwei Dreier und ein And-One – besorgte er die zweistellige Führung (11:21).
Im Lauf des zweiten Durchgangs wachte dann auch McGhee auf, innerhalb von 131 Sekunden traf er drei Dreier, alle vom Main. Dank der besseren Quote von außen behaupteten die Gäste zunächst eine zweistellige Führung, setzten sich auf bis zu 15 Zähler Differenz ab, gingen aber „nur“ mit einem Sechs-Punkte-Vorsprung in die Kabine …
… und kamen ohne Rhythmus aus dieser. Die Würzburger ließen erst nach fünf Minuten den ersten Treffer aus dem Feld zu, durch einen 9:2-Start in die zweite Hälfte holten sich die Gastgeber das Momentum. Absetzen konnten sich die Würzburger zunächst nicht, da die Bonner dank Till Pape im dritten Viertel acht Offensiv-Rebounds abgriffen und sich so viele zweite Wurfchancen erarbeiteten.
Doch noch Ende des dritten Durchgangs holten sich die Gastgeber dank Mike Lewis das Momentum zurück, Aubrey Dawkins stopfte sechs Minuten vor Spielende Würzburg zum 10:0-Lauf und zur ersten zweistelligen Führung (74:63). Dazu stand die Verteidigung, erst bei zweieinhalb Minuten auf der Uhr traf Bonn das erste Mal im vierten Viertel aus dem Feld – da war die Partie aber schon zu Gunsten Würzburgs entschieden (81:67).

Award-Anwärter im Duell im Fokus: In Würzburgs Jhivvan Jackson und Bonns Darius McGhee duellierten sich zwei Scorer, die in den Top Ten der meisten Punkte in einem Spiel gleich fünf Plätze einnehmen. Doch beide Spielmacher taten sich zu Beginn schwer, beide sahen in Small Forwards größere Verteidiger gegen sich. Im zweiten Durchgang zeigten sie aber ihr Potential, McGhee traf dort drei Dreier, Jackson zwei. Nach diesem heißen zweiten Viertel kühlte McGhee nach der Pause ab und punktete in der zweiten Hälfte gar nicht mehr. Auch Jackson blieb nach der Pause blass, seine Teamkollegen übernahmen aber. So konnten weder Jackson (10 PTS, 2/8 FG, 8 AST) noch McGhee (12 PTS, 4/8 3P, 2 AST) ihrem Bewerbungsschreiben für Awards etwas Stichhaltiges hinzufügen.
Spieler der Partie: Aubrey Dawkins avancierte mit 17 Zählern in 17:35 Minuten nicht nur zum Topscorer des Spiels, in den letzten elf Minuten erzielte der Würzburger Flügelspieler elf Punkte, dabei war er wichtigster Akteur eines 19:6-Laufs. Dawkins holte sich zudem vier Rebounds und traf vier Dreier.
Die Deutschen: Effektivster Spieler der Partie war aber Hannes Steinbach. Das 18-jährige Nachwuchstalent füllte den Boxscore mit zwölf Punkten, acht Rebounds, drei Steals, einem Assist sowie einem Block – und das vor den Augen von Bundestrainer Alex Mumbru, der bei einer solchen Vorstellung sicherlich gerne in die Zukunft blickt. Steinbach darf als Award-Anwärter derweil weiter einen Blick auf die Trophäe des besten Nachwuchsspielers werfen. Bei Bonn stemmte sich Till Pape (12 PTS, 8/8 FT, 7 REB, 2 AST, 2 STL) gegen die Niederlage.
Zahlen, bitte: Würzburg verlor nur neunmal den Ball, Bonn hingegen doppelt so oft (18 TO).
Am Rande der Bande saßen bei Würzburg neben den langzeitverletzten Julius Böhmer und Nelson Philipps auch Owen Klassen und Davion Mintz. Klassen hatte schon gegen Berlin pausieren müssen, in eben jenem Spiel verletzte sich Mintz. Bei Bonn stand Angelo Allegri nicht im Aufgebot. Als Zuschauer war niemand geringeres als Bundestrainer Alex Mumbru vor Ort, DBB-Nachwuchstrainer Alan Ibrahimagic begleitete ihn. Der hatte – zusammen mit Hannes Steinbach – im vergangenen Jahr den Titel bei der U18-Europameisterschaft gefeiert.
Wie geht’s weiter: Die Würzburger gastieren am kommenden Donnerstag in Frankfurt, die Bonner empfangen tags zuvor Braunschweig.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch auf dem Youtube-Kanal von Dyn und der Liga.