Die ROSTOCK SEAWOLVES bleiben ein Team der Stunde: Durch einen 77:72-Erfolg nach Verlängerung bei den SKYLINERS holen sich die Rostocker den vierten Sieg in Serie und festigen den sechsten Platz, der die sichere Playoff-Qualifikation bedeuten würde. Zum Matchwinner avanciert Malik Osborne: Der Center rettet per Buzzerbeater-Dreier sein Team in die Extrazeit und legt ein stattliches Double-Double von 17 Punkten und 14 Rebounds auf. Für Frankfurt ist mit der Niederlage ein Klettern bis in die Play-Ins auch rechnerisch nicht mehr möglich, wie unser Tabellenrechner zeigt.
Spielverlauf und Wendepunkt: Jordan Theodore acht, Rostock acht. So lautete der Spielstand nach fünf Minuten, der Frankfurter Point Guard war zu Spielbeginn der Alleinunterhalter seines Teams. Auch die Rostocker haben einen erfahrenen Spielmacher, der unter der Saison zu seinem Team zurückgelehrt war, in ihren Reihen: JeQuan Lewis sorgte für die 18:16-Führung der Gäste zur Viertelpause.
Erst vier Sekunden vor Viertelende verloren die Frankfurter das erste Mal den Ball, zur Pause standen bei den Gastgebern nur vier Ballverluste im Boxscore. Die Gäste traten hingegen nicht so ballsicher auf, zudem präsentierten sie sich alles andere als treffsicher (28,6 FG% zur Pause) – so gingen die Frankfurter mit einer 32:27-Führung in die Kabine, obwohl auch sie bis dahin nur 34,5 Prozent aus dem Feld getroffen hatten.
Nachdem die Rostocker im zweiten Durchgang nur neun Punkte erzielt hatten, kamen die Frankfurter im dritten Viertel auf lediglich zehn Zähler. Mit verbesserter Defensivleistung gingen die Gäste mit einer 44:42-Führung in den Schlussabschnitt. Wo wenig Würfe fallen … bleibt ein Spiel meistens eng. So setzte sich im vierten Viertel kein Team auf mehr als vier Zähler Differenz ab. In der Schlussminute schien Malik Parsons zum Frankfurter Helden zu avancieren: erst ein And-One zur 60:57-Führung, im nächsten Angriff ein Buzzerbeater zum 62:59. Doch mit der Schlusssirene des Viertels rettete Malik Osborne per Dreier Rostock in die Verlängerung.
Dort machte Osborne direkt weiter und erzielte die ersten fünf Punkte der Extrazeit, Pedro Bradshaw ließ einen Dreier für den Rostocker 8:0-Start in die Verlängerung folgen. Die Frankfurter agierten offensiv zu harmlos, um die Gäste noch zu gefährden.

Duell im Fokus: In Frankfurts Jordan Theodore und Rostocks JeQuan Lewis standen sich erfahrene Spielmacher gegenüber, die beide im Saisonverlauf zu ihren Teams zurückgekehrt waren. Beide Point Guards schienen ihr Team im ersten Viertel zu schultern, danach wurde es bei beiden etwas ruhiger – bei Lewis dazu fehlerbehaftet: Sechsmal verlor der Rostocker den Ball, traf dabei nur zwei seiner neun Feldwürfe. Neben seinen acht Punkten legte Lewis immerhin vier Rebounds, vier Assists und drei Steals auf. Theodore trat offensiv nicht mehr so sehr in Erscheinung wie zu Spielbeginn, mit zwölf Zählern, fünf Rebounds und zwei Assists bei „nur“ vier Ballverluste ging das Duell der beiden Spielmacher dennoch an ihn.
Zahlen, bitte: 54 Rebounds sicherten sich die Rostocker, zehn mehr als Frankfurt. Damit verpassten die Gäste den von Ludwigsburg gehaltenen Saisonrekord nur um drei Rebounds. Ganze 18-mal schnappten die Seewölfe am offensiven Brett zu.
Meilensteine: Jordan Theodore knackte mit seinem ersten Dreier die Marke von 100 erfolgreichen Distanzwürfen in seiner Bundesligakarriere.
Rekordverdächtig: Hätte Malik Osborne den Buzzerbeater-Dreier zur Verlängerung nicht getroffen, hätte beide Teams mit dann zusammen 121 Punkten einen Negativrekord in dieser Saison aufgestellt.
Spieler der Partie: Malik Osborne rettete per Buzzerbeater-Dreier Rostock in Verlängerung, erzielte dort die ersten fünf Punkte und beendete die Partie mit einem stattlichen Double-Double von 17 Zählern und 14 Rebounds – genügend Argumente für diese Auszeichnung. Bei Frankfurt hielt vor allem Malik Parsons (19 PTS, 4 REB, 7 AST, 2 STL) dagegen.
Award-Anwärter: Rostocks Topscorer Bryce Hamilton stand zur Pause bei null Punkten, über die gesamte Partie verfehlte er jeden seiner sieben Dreier ... und dennoch schrieb er sich noch 16 Zähler – sowie sechs Rebounds und fünf Assists – in den Boxscore. Starke Offensivspieler übernehmen eben, wenn es darauf ankommt, so bleibt Hamilton in der Diskussion um den besten Offensivspieler der Liga.
Am Rande der Bande: Die Rostocker mussten auf ihr langzeitverletzte Trio Robin Amaize, Dominic Lockhart und D'Shawn Schwartz verzichten, bei Frankfurt stand neben den langzeitverletzten Trey Calvin und Christoph Philipps auch Einaras Tubutis nicht im Aufgebot.
Wie geht’s weiter: Nach drei Heimspielen nacheinander müssen die Frankfurter nun wieder auf Reisen, am Ostersonntag geht es zu ALBA BERLIN. Die Rostocker empfangen am gleichen Tag die Bamberg Baskets.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch auf dem Youtube-Kanal von Dyn und der Liga.