Die besondere Brisanz: Siebter gegen Fünfzehnter: Das wäre vor der Saison nicht zwingend der erste Tipp darauf gewesen, wer bei diesem Duell am 21. Spieltag aufeinandertrifft. Noch viel weniger allerdings hätte man wohl erwartet, dass die ROSTOCK SEAWOLVES dieser Siebte und ALBA BERLIN dieser Fünfzehnte sind! Mit 10-8 Siegen liegen die Ostseestädter nach zuletzt drei Siegen in Folge wieder auf Play-In- respektive Playoffkurs, während ALBA mit 8-10 noch eine ordentliche Aufholjagd vor sich hat, um die Saison über den 32. Spieltag hinaus zu verlängern. Ein Erfolg in Rostock wäre von großem Wert, um das eigentlich Undenkbare nicht noch ein weiteres Stück vorstellbarer werden zu lassen …
Status quo: Dass die Berliner das Siegen nicht verlernt haben, zeigte ihr jüngster Auftritt gegen die Veolia Towers Hamburg. Letztlich ungefährdet setzten sich die Hauptstädter am Ende einer harten EuroLeague-Woche mit gleich zwei Spielen mit 92:77 durch. Die ROSTOCK SEAWOLVES wiederum sorgten bei den FIT/One Würzburg Baskets für ein Highlight: Sie kämpften sich nach einem zwischenzeitlichen 22-Punkte-Rückstand noch zurück und feierten einen 97:93-Erfolg.
Duell im Fokus: Garant für den jeweiligen Sieg vor dem direkten Aufeinandertreffen war beiderseits ein Shooting Guard. Während Matt Thomas für ALBA gegen Hamburg auf 22 Punkte (bei 7/11 aus dem Feld) kam, avancierte Bryce Hamilton für Rostock zum Spieltags-MVP. Seine 28 Punkte und acht Rebounds waren ein weiterer Nachweis für seine Relevanz im SEAWOLVES-Kader. Wer hat am Mittwoch die Nase vorn?

Award-Anwärter: Hamilton hat sich mit seiner Leistung gegen Würzburg noch einmal nachhaltig ins Gespräch gebracht, wenn es um die Suche nach dem besten Offensivspieler der Saison geht. Seine 17,8 Punkte im Schnitt sind vor dem 21. Spieltag immerhin der fünftbeste Wert in der easyCredit BBL.
Zahlen, bitte: Die Rostocker sollten Berlin vor allem im Zweier-Bereich mit intensiver Verteidigung begegnen, denn ALBA führt die Liga mit seinen 58,8 Prozent an (zum Vergleich: Rostock ist 13. mit 52,1 Prozent). Bei den Dreiern sieht es ganz anders aus: Die SEAWOLVES verwandeln durchschnittlich 36,8 Prozent ihrer Versuche (3.), ALBA nur 30,2 Prozent (16.). Und auch bei den Assists gibt es markante Unterschiede: Berlin verteilt ligaweit die meisten (20,3), Rostock die zweitwenigsten (14,1).
Die ewige Bilanz: Seit 2022 gab es fünf Vergleiche zwischen den beiden Clubs, viermal setzte sich Berlin durch. In der laufenden Saison sorgten die Rostocker allerdings für einen Coup, denn an Silvester entschieden sie …
… das Hinspiel für sich! Beim 96:85 war Bryce Hamilton der gefeierte Mann, als er mit seiner persönlichen Bestmarke von 37 Punkten die Weichen in Richtung Sieg stellte.
Am Rande der Bande: Gegen Hamburg spielte Berlin ohne Gabriele Procida, Louis Olinde und Justin Bean, Matteo Spagnolo saß lediglich auf der Bank. Die Rostocker mussten in Würzburg im Verlauf der Partie aufgrund von Verletzungen erst auf Robin Amaize und danach auf Philipp Hartwich verzichten. Die "Ostsee-Zeitung" fragt sich, ob beide möglicherweise ausfallen.
Alte Bekannte: Es gibt gleich zwei gebürtige Berliner im Rostocker Trikot: Oshane Drews (23) und Elias Baggette (22) lernten ihr Basketball-Einmaleins bis 2017 bzw. 2018 beim TuS Lichterfelde. Drews fand seinen Weg an die Ostsee über die Stationen Stahnsdorf, Braunschweig, Rhöndorf und Paderborn. Baggette setzte seine Entwicklung ab 2018 in der Bamberger Jugend fort und kam über Bremerhaven und Crailsheim nach Rostock.
Meilensteine: Berlins Louis Olinde fehlen noch zwei Rebounds bis 750, sein Teamkollege Jonas Mattisseck benötigt neun Assists, um die 250 zu erreichen. Diesen Wert könnte Rostocks JeQuan Lewis bereits mit zwei weiteren Assists knacken.
Weise Worte: „In der ersten Halbzeit haben wir teilweise im Zombie-Modus gespielt. Wir waren langsam und haben uns zu viel beschwert. Aber diese Krankheit kann passieren, wenn man ein paar Spiele hintereinander gewonnen hat. Wir hatten dann ein sehr gutes Gespräch in der Halbzeitpause“, erklärte Rostocks Trainer Przemyslaw Frasunkiewicz nach dem Sieg in Würzburg.
Sonstiges: Für beide Mannschaften steht nach der Partie eine ungewohnt lange Pause auf dem Programm. Sowohl Rostock als auch Berlin sind nicht beim VIMODROM TOP FOUR um den BBL Pokal 2025 dabei. Die SEAWOLVES sind erst wieder am 1. März bei den Telekom Baskets Bonn gefordert, ALBA muss am 28. Februar in der EuroLeague bei Anadolu Efes in Istanbul antreten.
M/W/D – German Basketball is mad sexy: Die Pause gilt allerdings nicht für alle Spieler, denn Bundestrainer Alex Mumbru hat für die beiden anstehenden EM-Qualifikationsspiele gleich vier Akteure von ALBA BERLIN nominiert: Malte Delow, Jonas Mattisseck, Louis Olinde und Tim Schneider. Sie sollen in Montenegro und gegen Bulgarien mithelfen, den Grundstein für einen erfolgreichen Sommer zu legen. Bei der letzten EM gewann Deutschland bekanntlich die Bronzemedaille, beim diesjährigen Turnier soll die Erfolgsgeschichte des amtierenden Weltmeisters fortgesetzt werden. German Basketball, daran sei einmal mehr erinnert, ist halt mad sexy!
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Mittwoch ab 18:15 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator vor Ort ist Arne Malsch, es moderiert Richard Bielau. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League und des FIBA Europe Cups aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.