Die besondere Brisanz: Als ALBA BERLIN 1997 in die brandneue Max-Schmeling-Halle umzog, war das durchaus ein Schritt ins Risiko, denn bis dato war Basketball eher von kleinen Turn-, bestenfalls Sporthallen und kleineren Orten geprägt. Und nun, eine große Arena, für Spiele gegen Gießen, Oberelchingen und Co.? 1999 kamen allerdings die SKYLINERS mit der Lizenz aus Rhöndorf nach Frankfurt, und fortan hatte die Bundesliga ein Metropolen-Derby. Berlin gegen Frankfurt hatte auch sportlich sofort seinen Reiz. Gleich in der ersten Saison schlugen die damals von unserem heutigen Experten Stefan Koch trainierten Frankfurter ALBA sensationell im Pokalfinale. 2004 lösten die SKYLINERS unter Gordon Herbert sogar (mit Bamberger Schützenhilfe im Halbfinale) den Serienmeister Berlin ab. Nach dem Abstieg 2023 sind die Frankfurter nun zurück im Großstadtrevier.
Status Quo: Als Aufsteiger waren die Hessen durchaus im Keller der Tabelle erwartet worden; dass die Berliner sich allerdings dazugesellen würden, ist überraschend. Daran ändert auch der Sieg der Albatrosse gegen München nichts. Die Frankfurter können davon ein Lied singen: Nach dem überraschenden Erfolg gegen Ulm zur Weihnachtszeit folgten drei Niederlagen nacheinander, und die Berliner warten in dieser Spielzeit noch auf zwei aufeinander folgende Siege in der Liga.

Duell im Fokus: Veteranen sind wichtig, und das vor allem in Teams, die jung und unerfahren sind. Jungs, an denen sich die Küken aufrichten können, weil die anderen Kerle schon alle Schlachten geschlagen haben und nun mit aller Seelenruhe auch gegen drei Gegenspieler den Gamewinner versenken können, weil … „damals, 2008 gegen so ein Team in grünen Trikots, oder waren sie lila, egal, jedenfalls da hab ich schon mal so einen getroffen, war quasi genau das gleiche.“ Diesen Part übernimmt in Frankfurt der kürzlich bis zum Saisonende verpflichtete Jordan Theodore, seines Zeichens immerhin schon 2016 FIBA-Europe-Cup-Sieger mit den Hessen. In Berlin ist es der kürzlich zurückgekehrte Martin Hermannsson, seines Zeichens immerhin schon 2019 EuroCup-Finalist mit den Albatrossen. Schönes Duell der Einser also.
Zahlen, bitte: Mag uns das mal einer erklären, bitte? Frankfurt (48,1 Prozent) und Berlin (47,3 Prozent) haben hinter Ulm die besten Feldwurfquoten in der easyCredit BBL – trotzdem rangieren sie am Tabellenende. Vielleicht liegt es daran, dass es sich lohnt, beide Teams per Foul zu stoppen: Die SKYLINERS sind an der Linie mit 61,1 Prozent Liga-Schlusslicht, die Berliner mit 71,7 Prozent Viertletzter.
Die ewige Bilanz: 81-mal gab’s das Metropolen-Duell bereits in der Beletage des deutschen Basketballs, mit 29 Frankfurter und 52 Berliner Siegen. Kurios: Die beiden Klubs trafen im Viertel- und Halbfinale der Playoffs aufeinander, im Pokal in Qualifikationsrunde, Achtel-, Viertel- und Halbfinale – aber ein Finale Frankfurt gegen Berlin gab es bislang weder im Pokal noch in der Meisterschaft.
Am Rande der Bande: Martin Hermannsson ist zurück und feierte unter der Woche bei der Euroleague-Niederlage gegen Fenerbahce sein Comeback im Trikot der Berliner. Auch bei Justin Bean steht es gut um den Genesungsprozess, der Amerikaner sollte bald wieder ins Spielgeschehen eingreifen können. Anders dagegen die Lage bei Louis Olinde: Der hat weiterhin Probleme mit dem Fuß und fällt auf unbestimmte Zeit aus. Dafür haben sich die Berliner bei der deutschen Rotation verstärkt, in Michael Kessens einen amtierenden EuroCup-Champ aus Paris geholt. Einzig: Gegen Frankfurt fehlt der Center noch. 2023, damals noch in Diensten der Telekom Baskets, wurde er nach dem zweiten Spiel der Finals für drei Spiele gesperrt. Zwei Spiele saß er in der Serie noch ab, danach gab es den Wechsel nach Frankreich – macht noch ein Spiel Rest. Bei Frankfurt fehlt Trey Calvin (Leiste), Booker Coplin kehrt nach überstandener Krankheit in den Kader zurück.
Alte Bekannte: Lorenz Brenneke, gebürtiger Berliner, reifte in der ALBA-Jugend zum U18- und U20-Nationalspieler, gewann mit ALBA 2018 die NBBL (zusammen mit Malte Delow, Jonas Mattisseck und Franz Wagner) und wurde mit ALBA 2021 und 2022 Deutscher Meister. Anschließend wechselte er nach Frankfurt, wo er seit 2023 Kapitän ist. Will McDowell-White und Patrick Heckmann spielten zusammen von 2017 bis 2018 in Bamberg.
M/W/D – German Basketball is mad sexy: Okay, sind wir ehrlich: Basketball ist immer sexy. Aber in so ‘ner großen, geilen Arena … ist nochmal was anderes als in der örtlichen Turnhalle. Und Frankfurt gegen Berlin klingt auch schon irgendwie nice. Aber nichts, wirklich gar nichts macht das Ding so sexy wie die Tatsache, dass Gordon Herbert – der WELTMEISTERTRAINER! – sowohl in Frankfurt als auch schon in Berlin an der Seitenlinie stand. Mad sexy!
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird Sonntag ab 17:45 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator vor Ort ist Christoph Knieper. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League und des FIBA Europe Cups aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.