Stand: FC Bayern München (1) - MLP Academics Heidelberg (5) 1-1
Status quo: Nach dem 95:90-Auswärtscoup der Academics schlugen die Bayern mit 90:61 sofort zurück. Unter dem Strich ist bisher also rein ergebnistechnisch nicht viel passiert; außer, dass es jetzt eine "Best-of-three"-Serie mit Heimvorteil für München ist. Der Sieger des dritten Spiels wird 2-1 in Führung gehen und sich einen Matchball zum Finaleinzug sichern.
Die besondere Brisanz: Heidelberg war das erste deutsche Team, das im SAP Garden einen Sieg einfahren konnte. Zuvor war dies auf internationalem Parkett nur Panathinaikos Athen, Virtus Bologna, Anadolu Efes und EuroLeague-Champion Fenerbahce Istanbul gelungen. Zwei Pleiten in Serie gab es für die Bayern im SAP Garden noch nie.

Was wir bereits gelernt haben: Der Meister kann – egal, in welcher Formation er auf dem Parkett ackert – in der Defense anziehen. Im ersten Halbfinale erzielte Heidelberg 95 Punkte, im zweiten nur 61! Sowohl die Feldwurfquote (57,4 zu 34,5 Prozent) als auch speziell die Dreierquote (53,6 zu 28,0 Prozent) des Herausforderers waren drei Tage später und 250 Kilometer nordwestlicher erheblich schwächer. Statt 20 Assists und lediglich zwölf Ballverlusten standen beim zweiten Duell magere acht Assists satten 20 Ballverlusten gegenüber.
Die Defensive ist aber auch ein Kernelement im Gameplan von Danny Jansson. Im Duell am vergangenen Mittwoch ging Heidelberg mit großer Intensität zur Sache, wurde im Laufe des Spiel aber durch die persönliche Foulproblematik einiger Spieler ausgebremst. Das Foulmanagement wird bei der kleinen Rotation, die Jansson aktuell fährt, ein Schlüssel für das dritte Spiel der Serie sein.
Wilde Wechselspiele in der Defense: Es stellt sich auch die Frage, wer wen in der Startformation verteidigen wird, denn in den ersten beiden Spielen wurde doch sehr auf Cross-Matching gesetzt. Beispielsweise wurde Bakary Dibba auf Münchens Edelschützen Andi Obst angesetzt, der wiederum Heidelbergs Einser DJ Horne begleitete, der seinerseits wiederum Münchens Einser Nick Weiler-Babb verteidigte. Der beste Verteidiger der Saison kümmerte sich hingegen phasenweise um Ryan Mikesell. Zudem warf Gordie Herbert im zweiten Spiel zwischendurch auch eine Zonenpresse aufs Spielfeld, wonach die Bayern in eine klassische Zonenverteidigung zurückfielen.
Weise Worte: "Wir hatten in der Offense etwas Probleme, doch die Verteidigung war der Grundstock. Im dritten Viertel lief dann auch unser Angriff, die Spieler haben eine gute Antwort gegeben. Jetzt ist es ein Best-of-three, wir haben den Heimvorteil zurückgeholt. Wir müssen fokussiert bleiben und verstehen, dass auch das nur ein Spiel war", lobte Coach Herbert die Defense seines Teams im Nachgang an das zweite Spiel der Serie.

Duell Im Fokus: Beide Teams müssen Ausfälle auf der großen Position kompensieren. Bei Heidelberg fehlt in Osun Osunniyi der etatmäßige Center, die Bayern verloren am Mittwoch Routinier Elias Harris mit einer schweren Knieverletzung. Der Center wurde nach einem Sehnenriss bereits operiert und wird monatelang ausfallen. Umso größer wird der Fokus auf das Duell zwischen Marcel Keßen und Devin Booker bzw. Johannes Voigtmann sein. Heidelbergs einziger verbleibender Center spielte ein herausragendes erstes Spiel, konnte danach aber nicht mehr an diese Leistung anknüpfen. Dafür trumpfte bei den Bayern Weltmeister Voigtmann auf, der vor allem im zweiten Durchgang der Partie am Mittwoch dem Spiel seinen Stempel aufdrückte.
Am Rande der Bande: Neben Osunniyi und Harris werden auf Münchner Seite auch Oscar da Silva und Carsen Edwards weiterhin ausfallen. Bei den Academics fehlte zuletzt zudem Mateo Seric.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Samstag ab 19:45 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator vor Ort ist Michael Körner, es moderiert Anett Sattler. Als Experte ist Heiko Schaffartzik am Mikro.
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