Durch einen 101:90-Heimerfolg nach Verlängerung gegen ALBA BERLIN bleibt ratiopharm ulm das heißeste Team der Liga und der ärgste Verfolger des Tabellenführers aus München. Den vierten Sieg in Serie sichert sich das Team von Ty Harrelson dank eines 13:0-Starts in die Extrazeit, dort glänzt Noa Essengue, der einen Karrierebestwert markiert. Die Ulmer holen sich zudem den direkten Vergleich gegen die Albatrosse. Für Berlin endet der Lauf von drei Siegen nacheinander.
Spielverlauf und Wendepunkt: Nelson Weidemann führte Ulm an und erzielte acht der ersten zehn Punkte seiner Mannschaft. Die Hausherren verloren zwar häufig den Ball, lagen nach dem ersten Viertel dank der besseren Quote aus dem Feld aber mit 17:16 vorne. Kurz vor der Halbzeit holten sich jedoch die Berliner das Momentum: Die Albatrosse beendeten die erste Hälfte mit einem 13:2-Lauf und setzten sich zur Pause auf 49:37 ab, dabei platzte offensiv der Knoten: 23 Punkte erzielten die Gäste in den letzten viereinhalb Minuten, dabei präsentierten sie sich sehr ausgeglichen.
Diesen Offensivfluss konnten die Albatrosse über die Pause nicht aufrechterhalten, nach 33 Punkten im zweiten Durchgang erzielten sie nur 13 Zähler im dritten Viertel. Jedoch behaupteten sie ihre Führung, die sie im vierten Viertel leicht auf 74:67 ausbauen konnten. Dann kam Ulm zurück, forcierte drei Ballverluste nacheinander und ging dank Justinian Jessup und durch einen 9:0-Lauf mit 76:74 in Führung. Elf Sekunden vor Ende des vierten Viertels lagen die Gäste mit 81:86 zurück ... dann stopfte Tim Schneider trotz Foul, vergab zwar seinen Bonus-Freiwurf, doch nach Justin Beans Offensiv-Rebound glich Matt Thomas per Dreier aus – und erzwang die Verlängerung.
Auch dort forcierten die Ulmer drei Ballverluste in Serie und punkteten zweimal aus dem Schnellangriff. 84 Sekunden vor Spielende ließ Philipp Herkenhoff Noa Essengue fliegen, neben Essengue setzte in Tobias Jensen ein weiterer Jungspund Akzente. Letztlich kassierten die Ulmer erst zwölf Sekunden vor Spielende die ersten Gegenpunkte der Extrazeit.

Duell im Fokus: Dass Ulms Justinian Jessup und Berlins Matt Thomas zu den gefährlichsten Schützen der Liga zählen, bewiesen die beiden Dreierexperten im vierten Viertel: Während Jessup dort zweimal von Downtown erfolgreich war und großen Anteil am 9:0-Lauf hatte, war Thomas in jenem Durchgang mit drei Dreiern zur Stelle – inklusive dem Dreier, der die Verlängerung erzwang. Am Ende hatte Thomas mit 17 Punkten (4/7 3P) das bessere Händchen als Jessup (13 PTS, 3/9 3P).
Zahlen, bitte: 13:0-Start in die Verlängerung, 15:4 in den letzten fünf Minuten – die Ulmer hatten den längeren Atem in der Extrazeit.
Spieler der Partie: Ulms Noa Essengue markierte mit 20 Zählern einen persönlichen Karrierebestwert. Dabei traf das 18-jährige französische Talent sieben seiner zehn Feld- und jeden seiner sechs Freiwürfe. Mit sieben Zählern war Essengue auch in der Extrazeit entscheidend.
Die Deutschen: Auch Karim Jallow überzeugte in der Verlängerung, mit 17 Zählern (7/11 FG), neun Rebounds und drei Assists folgte der Flügelspieler hinter Essengue. Nelson Weidemann spielte mit 14 Zählern (5/6 FG), fünf Rebounds und drei Assists ebenfalls stark. Bei Berlin war Tim Schneider (14 PTS, 5 REB) hinter Thomas zweitbester Werfer.
Am Rande der Bande saßen bei Ulm die langzeitverletzten Tommy Klepeisz und Isaiah Roby, Letztgenannter wird in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen. Bei Berlin fehlte Louis Olinde.
Sonstiges: Die Ulmer Legende Per Günther, dessen Trikot mit der Nummer sechs unter Hallendecke hängt, war in seinem alten Wohnzimmer zu Gast.
Wie geht’s weiter: Die Ulmer gastieren am kommenden Freitag in Vechta. Für Berlin geht es am Donnerstag mit einem EuroLeague-Heimspiel gegen Baskonia weiter, im Ligabetrieb steht am kommenden Sonntag ein Auswärtsspiel in Braunschweig an.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch auf dem Youtube-Kanal von Dyn und der Liga.