– Horst Schneider
Die dritte Europapokalwoche bietet zum ersten Mal in dieser Saison ein volles Programm mit Spielen in allen vier Wettbewerben (incl. eines ersten Doppelspieltags in der EuroLeague). Bayern München (in der Turkish Airlines EuroLeague gegen Panathinaikos) und ratiopharm ulm (im 7DAYS EuroCup gegen Monaco) spielen schon am Dienstag in eigener Halle. In der Basketball Champions League müssen Bonn (nach Saloniki) und Bayreuth (nach Straßburg) am Dienstag reisen.
Diese Woche in Europa:
Dienstag, 18:30: PAOK Saloniki - Bonn (BCL)
Dienstag, 19:30: Ulm – AS Monaco (EC)
Dienstag, 20:30: München – Panathinaikos Athen (EL)
Dienstag, 20:30: SIG Strasbourg – Bayreuth (BCL)
Mittwoch, 18:00: Rytas Vilnius – Frankfurt (EC)
Mittwoch, 18:00: CSM CSU Oradea – Würzburg (FEC)
Mittwoch, 20:00: Ludwigsburg – Sidigas Avellino (BCL)
Mittwoch, 20:00: Bamberg – JDA Dijon (BCL)
Mittwoch, 20:30: CSP Limoges – Berlin (EC)
Donnerstag, 21:00: FC Barcelona – München (EL)
Vor allem Meister Bayern München will sich natürlich am Dienstag in eigener Halle teurer verkaufen als fünf Tage zuvor beim 71:90 gegen Efes Istanbul. Aber mit dem griechischen Meister Panathinaikos kommt ein Gegner in den Audi Dome, der noch stärker eingeschätzt wird als die Türken. Auch ratiopharm ulm, das in der Vorwoche den einzigen deutschen Euro-Sieg verbuchte, spielt erneut in eigener Halle und begrüßt dabei mit Ian Hummer wieder einen ehemaligen Ulmer im Gästeteam des AS Monaco.
Champions League: PAOK Thessaloniki – Telekom Baskets Bonn (Di, 18:30 Uhr)
Status quo: Vieles spricht dafür, dass die Bonner mit ihrer Auftaktniederlage beim Gruppenfavoriten Teneriffa das schwierigste Spiel in der Gruppe B schon hinter sich gebracht haben. Jetzt können die Baskets in der 8.500 Zuschauer fassenden PAOK Sports Arena beim aktuell etwas angeschlagenen letztjährigen BCL-Achtelfinalisten und Dritten der griechischen Meisterschaft ausloten, was in der Gruppe B geht. PAOK hat zum Auftakt beim anderen Gruppenfavoriten Venedig 59:69 verloren.
Gegner: Die großen neunziger Jahre, als PAOK 1991 den Saporta Cup gewann, 1992 griechischer Meister wurde, 1993 das Final Four der Europaliga erreichte und 1994 den Korac Cup gewann, sind lange her. Aber im Windschatten von Panathinaikos und Olympiakos zählt PAOK heute immer noch zu den heißesten Kandidaten auf den dritten Platz in Griechenland und will auch in dieser Saison zumindest vor dem Lokalrivalen Aris landen.
Stars: Trainer Ilias Papatheodorou, der in der vergangenen Saison mit PAOKs frischem Offensivbasketball für Furore sorgte, setzt auch 2018/19 auf eine sehr ausgeglichen und tief besetzte Mannschaft, in der neben US-Point Guard Phil Goss (Video hier) und Antonis Koniaris (Video rechts) jetzt auch der Rückkehrer Will Hatcher zusätzliche Impulse setzt. US-Forward Jamal Jones kam aus der zweiten italienischen Liga zu PAOK. Der Angolaner Yanick Morreira und Darius Garrett bilden das neue Center-Duo.
Aktuelle Form: PAOK war am Samstag am zweiten Spieltag der griechischen Liga bei AEK Athen chancenlos und verlor trotz 15 Punkten von William Hatcher 71:91. Allerdings fehlten mit Phil Goss, Jamal Jones und Darrius Garrett auch drei verletzte Leistungsträger. Goss soll am Dienstag sein Comeback geben können, Jones wird definitiv weiter fehlen und Garrett ist fraglich.
Livestream / TV: Livestream und Wiederholung auf Abruf gibt es (kostenpflichtig) hier bei DAZN.
EuroCup: ratiopharm ulm – AS Monaco (Di, 19:30 Uhr)
Status quo: Werden die Ulmer auch gegen den französischen Vizemeister und Liga-Cup-Gewinner der letzten drei Jahre Überstunden machen müssen? Ein Sieg über die ebenfalls 1:1 Siege aufweisenden Monegassen (vor einer Woche 63:66 gegen Roter Stern) würde die Ulmer TOP16-Chancen um einiges verbessern.
Gegner: Seit der basketballverrückte ukrainische Banker Sergey Dyadechko, der einst auch in seiner Heimat den BC Donezk groß machte, 2013 den damaligen Drittligisten übernommen hat, geht es mit dem AS Monaco nur noch aufwärts. Angesichts des Fernziels EuroLeague ist nach zwei Final4-Teilnahmen in der Champions League der Start im EuroCup der logische nächste Schritt für den (nach Steuern) reíchsten Klub der französischen Liga.
Stars: Der vom türkischen Banvit ins Steuerparadies gekommene slowenische Startrainer Saso Filipovski hat mit Gerald Robinson, dem Nationalspieler Paul Lacombe, dem vielseitigen Billy Ouattara, dem athletischen (aber gerade von einer Verletzung genesenen) Amara Sy und dem langen Elmedin Kikanovic (Video rechts) den Kern des Vorjahresteams übernommen. Derek Needham und Lazeric Jones sind die neuen US-Spielmacher. US-Forward Jarod Jones soll den nach Gran Canaria gelockten Chris Evans ersetzen.
Aktuelle Form: Der „Small Ball plus Kikanovic“ des Vizemeisters will in der französischen Liga noch nicht funktionieren. Die am Samstag (5. Spieltag) in Gravelines erlittene 65:74-Niederlage war schon die dritte, so dass Monaco sich mit 2:3 Siegen im unteren Tabellendrittel wiederfindet. Auch 9 Punkte und 11 Rebounds von Paul Lacombe sowie 11 Punkte und 13 Rebounds von Jarrod Jones konnten die Niederlage in Gravelines nicht verhindern.
Alte Bekannte: Mit Ian Hummer (Video hier) kehrt auch in diesem zweiten Spiel ein ehemaliger Ulmer (2014) in die ratiopharm arena zurück. 2016 spielte der Power Forward zudem in Göttingen. Elmedin Kikanovic spielte von 2015 bis 2017 für ALBA und hatte dabei in Berlin Gerald Robinson an seiner Seite. Derek Needham war 2015/16 Braunschweigs US-Point Guard.
Livestream / TV: Bei Telekom Sport kommentiert Chris Schmidt das Spiel ab 19:15. Es gibt alle Euro-Cup-Partien mit deutscher Beteiligung in HD - live und on demand hier bei Telekom Sport.
EuroCup: FC Bayern München – Panathinaikos Athen (Di, 20:30 Uhr)
Status quo: Nach dem verpatzten Auftakt gegen Efes wird es für die Bayern im zweiten Heimspiel nicht einfacher. Mit dem griechischen Meister und letztjährigen EuroLeague-Fünften kommt eine aus der letzten Saison eingespielte Mannschaft in den Audi Dome, der viele Beobachter in dieser Saison das Erreichen des Final Fours zutrauen.
Gegner: Finanziert vom Milliardär Pavlos Giannakopoulos wurde der 37-fache griechische Meister mit sechs Europaliga-Titeln in den neunziger und nuller Jahren zum erfolgreichsten Klub des Kontinents. Ab 2012 ging die Vormachtstellung indes verloren – wegen der Finanzkrise, aber auch, weil der Sohn Dimitris Giannakopoulos die Geschäfte übernahm und sich darin verzettelte, Gegner, Referees und auch die EuroLeague öffentlich zu beleidigen. Als die EuroLeague deshalb ein Hallenverbot gegen ihn verfügte, drohte Giannakopoulos im Vorjahr sogar mit dem Wechsel in die Champions League der FIBA. Im Sommer – nach dem Tod seines Vaters - machte er aber einen Rückzieher und entschuldigte sich bei der EuroLeague.
Stars: Der spanische Trainer Xavi Pascual hat Panathinaikos seit 2016 ein attraktives und erfolgreiches neues Gesicht gegeben. Dabei fungiert Point Guard Nick Calathes (14 Assists beim Auftaktsieg gegen Maccabi) als sein verlängerter Arm auf dem Spielfeld. In der Zone sorgen Power Forward James Gist und der junge Nationalcenter Kostas Mitoglou für Kontinuität. Die wichtigsten Neuzugänge sind der aus China zurückhekehrte korbgefährliche Shooter Keith Langford, der offensivstarke US-Forward DeShaun Thomas (von Maccabi), der defensivstarke Center Stephane Lasme (aus Kazan) und natürlich der bei Olympiakos abgeworbene Nationalspieler Ioannis Papapetrou (Forward).
Alte Bekannte: Der 33-jährge Center Ian Vougioukas (Video rechts), der 2015 mit Ulm vier Monate in der BBL imponierte, spielt bei Pana die Rolle des erfahrenen Jokers für Spezialaufgaben.
Aktuelle Form: Panathinaikos ist mit einem 89:84-Heimsieg über Maccabi erfolgreich in die EuroLeague gestartet und landete am Samstag in der griechischen Liga mit 84:70 bei Aris Saloniki seinen ersten Auswärtssieg. DeShawn Thomas (15) und Keith Langford (14) kombinierten als Topscorer 6/9 Dreier.
Livestream / TV: Bei Telekom Sport kommentiert Michael Körner das Spiel ab 20:15. Jan Lüdeke führt die Field-Interviews und Anton Gavel ist der Experte. Es gibt alle Euro-Cup-Partien mit deutscher Beteiligung in HD - live und on demand hier bei Telekom Sport.
Champions League: SIG Strasbourg – medi Bayreuth (Di, 20:30 Uhr)
Status quo: Nach dem verlorenen Heimauftakt muss Bayreuth am zweiten Spieltag bei einem anderen Favoriten aus der Gruppe D antreten. SIG Strasbourg gewann zum Auftakt 81:71 beim slowenischen Meister Ljubljana und ist in seiner Rhenus Arena mit im Schnitt 5.800 Besuchern Zuschauer-Krösus der französischen Liga.
Gegner: SIG wurde zwar erst einmal französischer Meister (2005), ist aber in einer Liga, die jedes Jahr einen neuen Überraschungs-Champion kürt, als Vizemeister der Jahre 2013 – 2017 und letztjähriger Halbfinalist (und Pokalsieger) eine echte Konstante. Auch international sorgten die Straßburger mit dem Einzug ins EuroCup-Finale 2016 für Furore. Eine geplante neue Großarena beflügelt auch in Straßburg die Europaliga-Träume der Basketballer.
Stars: Trainer Vincent Collet (in Personalunion auch Frankreichs Nationaltrainer) konzentriert eine enorme Qualität in seiner ersten Fünf. So führte Point Guard Mike Green im Vorjahr AEK Athen zum Gewinn der Champions League. Quentin Serron ist belgischer und Jeremy Nzeulie kamerunischer Nationalspieler. Der NBA-erfahrene Mardy Collins kam vom EuroCup-Finalisten Krasnodar nach Strasbourg. Als Königstransfer warb SIG dem Meister Le Mans den senegalesischen Center Youssoupha Fall (2,21 Meter) ab.
Alte Bekannte: Der mittlerweile 33-jährige Center Ali Traore (Video rechts), der im Februar 2013 ALBA BERLIN für den Rest der Saison verstärkte, spielt aktuell in der Form seines Lebens und ist nach fünf Spieltagen mit 19,6 PPG zweitbester Scorer der französischen Liga.
Aktuelle Form: Strasbourg hat sich in der französischen Liga am Sonntag mit einem 81:61 über Limoges auf 3:2 Siege und den fünften Tabellenplatz verbessert. Ali Traore kompensierte mit 17 Zählern einmal mehr das Fehlen von Youssoupha Fall, der noch bis November verletzt ausfällt.
Livestream / TV: Livestream und Wiederholung auf Abruf gibt es (kostenpflichtig) hier bei DAZN.
