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Home/Newscenter/Fragen-Feuerwerk der Fans: Europapokal, Stefan Peno, Jenas Abstiegskampf und strauchelnde Riesen

Kochs NachschlagFragen-Feuerwerk der Fans: Europapokal, Stefan Peno, Jenas Abstiegskampf und strauchelnde Riesen

08. Februar 2019
Normalerweise bespreche ich die Inhalte für den „Nachschlag“ mit meinem geschätzten Kollegen Sven Simon von der easyCredit BBL. Dieses Mal haben wir mit „Fragen und Antworten“ jedoch nur einen Rahmen vorgegeben, den ihr mit Inhalten gefüllt habt. Herzlichen Dank für euer Interesse an diesem Format! Ich bitte um Verständnis, dass ich natürlich nicht alle eingereichten Fragen beantworten kann. Schluss mit der Vorrede, los geht’s.

– Stefan Koch

Normalerweise bespreche ich die Inhalte für den „Nachschlag“ mit meinem geschätzten Kollegen Sven Simon von der easyCredit BBL. Dieses Mal haben wir mit „Fragen und Antworten“ jedoch nur einen Rahmen vorgegeben, den ihr mit Inhalten gefüllt habt. Herzlichen Dank für euer Interesse an diesem Format! Ich bitte um Verständnis, dass ich natürlich nicht alle eingereichten Fragen beantworten kann. Schluss mit der Vorrede, los geht’s.

Europapokal:

Gibt es zu viele internationale Wettbewerbe im europäischen Basketball?

Ja! Vier internationale Vereinswettbewerbe sind definitiv zu viele. Angesichts der Tatsache, dass immer mehr Teams das Interesse entwickeln, auch europäisch zu spielen, brauchen wir aber auf jeden Fall drei, um die Nachfrage sättigen zu können. Natürlich wäre es schön, wenn diese drei Wettbewerbe von nur einem Ausrichter organisiert würden, aber das ist momentan illusionäres Wunschdenken. Dabei steht es außer Frage, dass die derzeitige Konstellation mit FIBA- und ULEB-Wettbewerben nicht nur die Terminplaner der nationalen Ligen vor riesige Herausforderungen stellt, sondern auch der Akzeptanz unserer Sportart in der Öffentlichkeit im Wege steht. Es ist eine fast unlösbare Aufgabe, einem Nichtbasketballer die Ursachen dieser Konstellation und die Wertigkeit der einzelnen Wettbewerbe zu erklären. Natürlich ist die Euroleague das Flaggschiff des europäischen Vereinsbasketballs, aber mit der Erweiterung auf 18 Teams stößt dieses Format endgültig an seine Grenzen. Ich kann nur hoffen, dass die Verantwortlichen dies genauso sehen.

Stefan Penos Verletzung:

Was bedeutet Stefan Peno für Berlin und welche Konsequenzen hat sein Ausfall für das Team?

Stefan Peno hat sich in dieser Spielzeit deutlich gesteigert im Vergleich zu seiner Premierensaison 2017/18 in Deutschland. Er ist abgeklärter geworden und trifft bessere Entscheidungen. Sein Ausfall ist für die Berliner extrem bitter. Der junge Serbe ist ein verlässlicher Vorbereiter und hat ALBA als Spielmacher eine Post-up-Option gegeben, über die Peyton Siva, Martin Hermannsson und Joshiko Saibou nicht verfügen. Natürlich macht Jonas Mattisseck seine Sache immer gut, wenn Coach Aíto ihn in den Ring wirft, aber der Youngster wäre qualitativ und quantitativ überfordert, diese Aufgabe für den Rest der Saison europäisch und national zu übernehmen. Da Siva und Saibou aktuell verletzt sind (und dies nicht das erste Mal in dieser Saison), müssen die Berliner aus meiner Sicht auf dieser Position noch einen Akteur verpflichten, um ihre Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen.

Jena im Abstiegskampf:

Hält Jena mit dem aktuellen Kader die Klasse? Und wenn ja: Sollte nächste Saison ein Umbruch stattfinden?

Die Abgänge von Ike Iroegbu und Jamar Abrams zeigen, dass bei Science City bezüglich der Chemie nicht alles gepasst hat. Ronald Roberts und Reggie Williams haben ermutigende Debüts hingelegt, aber entscheidend wird sein, ob sie mit den anderen Spielern eine verschworene Gemeinschaft im Abstiegskampf bilden werden. Als nicht mehr ganz junges Team müsste Jena eigentlich über gute Wurfquoten kommen, aber genau in diesem Bereich hapert es unter anderem. Die Tatsache, dass Jena nach der Halbzeit häufig abbaut, könnte zudem auf konditionelle Defizite hindeuten. Fazit: Es wird vermutlich richtig eng werden. In der nächsten Saison muss dann unabhängig von der Liga auf jeden Fall ein Umbruch stattfinden.

Der Ludwigsburger Basketball:

Warum sehen wir in dieser Saison nicht den typischen Ludwigsburger Basketball? Ist dies aufgrund der Kaderzusammenstellung so gewollt oder den Verletzungen geschuldet?

Es ist definitiv nicht so gewollt. Nach der besten Saison der Vereinsgeschichte der MHP RIESEN Ludwigsburg liegt die Messlatte aber auch extrem hoch. John Patrick ist ein Coach, der seinen Prinzipien treu bleibt. Er sucht Spieler, die sich durch mentale und physische Härte sowie unbedingten Verteidigungswillen auszeichnen. Dass er diese Typen nicht immer auf Anhieb findet, zeigen seine jährlichen Personalrochaden. In dieser Spielzeit war die Zahl der suboptimalen Verpflichtungen wahrscheinlich ein wenig größer. Dazu kommen die Verletzungen: Malcolm Hill war bis zu seinem Ausscheiden bester Spieler der Mannschaft, und mit Karim Jallow fehlt ein deutscher Akteur, der Qualität und Energie liefert. Außerdem braucht Ludwigsburg Jordon Crawford unbedingt offensiv, weil ansonsten der Rhythmus mächtig ins Stocken gerät. Defensiv ist mit ihm das „System Patrick“ aber nur bedingt umzusetzen, da ihm einfach physische Voraussetzungen (zum Beispiel die Armspannweite) fehlen.

Kochs Nachschlag:

Es war Svens unbedingter Wunsch, dass ich aus Eurem Fragenkatalog zumindest auch eine der persönlichen Fragen beantworte, was ich hiermit gerne tue.

Was ist deine schönste Basketball-Erinnerung?

Natürlich gibt es Erfolge, an die ich mich gerne erinnere. Aber ich merke immer mehr, dass das wirklich Wertvolle und Bleibende die Beziehungen sind, die ich zu besonderen Menschen aufbauen konnte. Mir gibt es sehr viel, wenn ich einen meiner früheren Spieler oder einen ehemaligen Co-Trainer treffe und wir über alte Zeiten plaudern. Dabei geht es in der Regel nicht um sportliche Themen, sondern um Anekdoten am Rande, über die wir uns auch Jahre später noch amüsieren können. Die meisten davon sind allerdings nicht geeignet, um hier in der Kolumne ausgebreitet zu werden - What happens in Vegas stays in Vegas.

Von links: Stefan Koch, Calvin Oldham, Michael Koch.

Zur Person:

Stefan Koch war zwei Jahrzehnte lang Headcoach in der ersten Liga und wurde 2000 und 2005 als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Er erreichte mit seinen Teams regelmäßig die Playoffs und trat sieben Mal im Europapokal an. Sechs Mal nahm er am TOP FOUR teil und gewann 2000 mit Frankfurt den Pokal. Zudem war der Hesse drei Mal Headcoach des All-Star-Games.

Koch arbeitet aktuell als Kommentator bei MagentaSport, war früher auch als Experte und Kommentator für SPORT1, Premiere und Sportdigital tätig, sowie als Scout für die NBA. Seine Kolumne „Kochs Nachschlag“ erscheint regelmäßig auf der Homepage der easyCredit BBL.