Schlüsselspiel um den Playoff-Heimvorteil
Status quo: Vor dem Sonntags-Schlager München – Berlin ist dies am Samstag das Topspiel des 30. Spieltags, in dem viel auf dem Spiel steht. Die Oldenburger können mit einem Sieg ihren vierten Platz festigen und würden nicht nur dem Playoff-Heimvorteil einen großen Schritt näher kommen, sondern (am Verlierer des Sonntags-Topspiels vorbei) auf den dritten Platz vorrücken. Gewinnt hingegen Ulm am Samstag sein fünftes Spiel in Folge, werden die Karten bezüglich des vierten Platzes noch einmal neu gemischt, denn nicht nur die Ulmer, sondern auch Crailsheim und Hamburg würden dann – bei eigenen Siegen – den Oldenburgern wieder auf die Pelle rücken. Verlieren die Ulmer, können sie das Thema „Heimvorteil“ indes endgültig zu den Akten legen.
Duell im Fokus: 7418 Punkte hat Rickey Paulding in der easyCredit BBL erzielt, 739 davon gegen Ulm. Der US-Forward hat seit 2007 kein Oldenburger Spiel gegen Ulm verpasst und in insgesamt 44 Spielen gegen die Ulmer im Schnitt 16,8 Punkte erzielt. „Ich glaube, es gibt für ihn keinen anderen Club, gegen den er lieber spielt“ warnte Ulms Sportdirektor Thorsten Leibenath seine Mannschaft schon vor Jahren als Trainer vor Paulding. Welcher Ulmer soll diesen Dauerbrenner, der auch mit 38 Jahren noch Topscorer der EWE Baskets ist (15,8 PPG), in seiner „Pauldingburg“ stoppen? Trainer Jaka Lakovic hat mit Cameron Clark, Demetrius Conger, dem defensivstarken Rekonvaleszenten John Petrucelli und Patrick Heckmann gleich vier Optionen. Aber ein Ulmer muss sich ja auch noch um den Dreier-König Keith Hornsby kümmern.
Zahlen, bitte: ratiopharm ulm nimmt in der Liga die wenigsten Würfe aus dem Feld (57,4 pro Spiel) und Oldenburg die viertmeisten (64,9 pro Spiel). Nur wenige der zusätzlichen 7,5 Würfe pro Spiel verdienen sich die Oldenburger durch Offensivrebounds (Ulm 8,2 und Oldenburg 8,8 pro Spiel) und durch Steals (Ulm 7,1 und Oldenburg 7,7 pro Spiel). Stärker ins Gewicht fällt hingegen, dass deutlich mehr Ulmer Angriffe an der Freiwurflinie enden, wo sich die Ulm 24,4 Freiwürfe pro Spiel verdient (Liga-Topwert), die Oldenburger hingegen nur 18,8 (Platz 14 in der Liga).
Die ewige Bilanz: In der seit der Saison 1998/99 geführten digitalen Datenbank führt Oldenburg mit 31:19 Siegen (31:15 seit dem Ulmer Wiederaufstieg 2006). Das Hinspiel am 26. Dezember in Ulm war bis zum letzten Wurf offen, doch Troy Caupain vergab und Oldenburg siegte mit je 16 Punkten von Keith Hornsby und Rickey Paulding 89:86. Rickey Paulding war auch Oldenburgs Topscorer in allen fünf Spielen des legendären Playoff-Halbfinales, das in der Fabelsaison 2016/17 die damaligen Ulmer Titelträume brutal zerstörte. Die EWE Baskets verloren Spiel eins in Ulm, rissen aber Spiel zwei in Oldenburg nach einem 27-Punkte-Rückstand noch sensationell aus dem Feuer, gewannen später auch die Spiele drei und fünf und damit die Serie.
Alte Bekannte: Karsten Tadda und Braydon Hobbs spielten in jener Saison 2016/17 noch zusammen für Ulm. Noch länger her sind die Jahre 2013 bis 2015, in denen Philipp Schwethelm das Ulmer Trikot trug.
Im Blick des Bundestrainers: Ein verlässlicher Schütze würde dem Nationalteam im Sommer gut stehen. Der Ulmer Topscorer Andreas Obst (11,7 PPG) hat sich dem Bundestrainer in den letzten drei Spielen mit im Schnitt 18,7 Punkten und 10/15 Dreiern in Erinnerung gerufen.
Am Rande der Bande: Aufgrund der Beschlüsse der Bundesregierung und der Ministerpräsidenten zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie sind im Profisport in Arenen und Stadien Zuschauer aktuell nicht erlaubt.
Fernsehen / Livestream: Bei MAGENTA SPORT kommentiert Holger Sauer das Spiel ab 17:45 Uh. Holger Speckhahn führt die Interviews. Es gibt alle Partien in HD - live und on demand hier bei MAGENTA SPORT.
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