Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Ein Derby allerdings auch. Und genau so verlief die Partie zwischen MHP RIESEN Ludwigsburg und ratiopharm ulm, in der die Mannen von Trainer Josh King am Ende knapp mit 87:84 die Oberhand behielten. Entscheidenden Anteil daran hatten vor allem Yorman Polas Bartolo und Jonathan Bähre, die in der Crunchtime mit zwei Ballgewinnen jegliche Comebackhoffnungen der Gäste zunichte machten.
Spielverlauf: Wie es sich für ein Derby, ein schwäbisches noch dazu, gehört, war von Beginn an ordentlich Feuer in der Partie. Und reichlich Emotionen. Dies führte zwar phasenweise dazu, dass sowohl Ludwigsburg als auch Ulm beizeiten Ballverluste unterliefen, die unter die Kategorie „untypisch“ fallen, doch machte dies die Angelegenheit grundsätzlich umso spannender (43:42, 20. Minute).
Nach dem Seitenwechsel machte es den Anschein, als ob Ulm die besseren taktischen Anpassungen während der Pause vorgenommen hatte. Die Gäste verschafften sich ob ihres klugen Passspiels minimale Vorteile, die jedoch in einem bis dahin nicht vorgekommenen Sechs-Punkte-Vorsprung resultierten. Auf der Gegenseite ließen sich die Barockstädter davon nicht verunsichern, stellten ihrerseits um und antworteten mit einem viertelübergreifenden 13:0-Run (72:63, 33. Minute). Es passte zur Dramaturgie der Partie, dass Ulm sich auf der Zielgeraden nochmals heran robbte und mit dem vermeintlich letzten Wurf sogar den Sieg hätte erringen können. Doch der dreifacher „Verteidiger des Jahres“ Yorman Polas Bartolo klaute Juan Nunez bei 7,2 Sekunden den Ball, wurde gefoult und verwandelte eine der zwei fälligen Freiwürfe, ehe Jonathan Bähre ebenfalls den Spalding in die Finger bekam, so dass auch er an die Linie geschickt wurde - wo der Forward auch nur einen Versuch versenkte. Ulm blieben anshcließend noch 3,7 Sekunden, um mit einem Dreier zumindest die Verlängerung zu erzwingen, doch der Wurf von Brandon Paul verfehlte sein Ziel.
Zahlen, bitte: Ludwigsburg hatte vor der Partie mit durchschnittlich 32,9 Dreierversuchen durchschnittlich die meisten Würfe von jenseits des Perimeters genommen. Zwar limitierte Ulm die Hausherren von „nur“ 27 Schüssen von Downton, von denen fanden allerdings deren zwölf ihr Ziel (44,4 Prozent).
Spieler der Partie: Auch wenn es am Ende die defensiven Big-Plays von Polas Bartolo und Bähre waren, die den Ludwigsburger Sieg über die Ziellinie brachten, dass die RIESEN überhaupt in diese Situation gekommen waren, hatten sie Isaiah Whitehead zu verdanken. Der Guard setzte sich mit 21 Zählern die Topscorer-Krone auf und erwies sich mit vier Rebounds und sechs Assists zusätzlich als äußerst teamdienlich.

Die Deutschen: Der bereits erwähnte Jonathan Bähre markierte mit zwölf Punkten eine neuen persönliche Bestmarke.
Bei Ulm punkteten mit Robin Christen (13) und Karim Jallow (12) zwei Nationalspieler zweistellig.
Am Rande der Bande: …saßen 4.000 Zuschauer.
Wie geht’s weiter: Beide Teams müssen vor dem Jahreswechsel nochmals ran. Die Mannschaft von ratiopharm ulm empfängt am Freitag, den 30.12.2022, die Basketball Löwen Braunschweig - der Hochball ist für 19:00 Uhr angesetzt. Die MHP RIESEN Ludwigsburg treten im Parallelspiel beim SYNTAINICS MBC an.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es hier oben rechts unter dem Punkt „Video“ oder hier bei www.MagentaSport.de.