In einem über die komplette Spielzeit eng umkämpften Spiel setzt sich ratiopharm ulm mit 86:78 (20:18, 17:14, 27:24, 22:22) gegen stark kämpfende EWE Baskets Oldenburg durch. 1500 Fans sehen das wahrscheinlich letzte Aufeinandertreffen zwischen den Liga-Legenden Per Günther und Rickey Paulding.
Spielverlauf und Wendepunkt: Ulm erwischte den besseren Start ins Spiel. Bereits nach etwas mehr als zwei Minuten nahm Oldenburgs Trainer Ingo Freyer die erste Auszeit (8:3, 3. Minuten). Die anberaumte Teambesprechung zahlte sich aus. Mit einem 6:0-Lauf waren die Gäste im Spiel angekommen und übernahmen sogar kurzzeitig die Führung (8:9, 4.). Ulm gelang es jedoch weitestgehend, die schnelle Spielweise der Oldenburger zu unterbrechen und lag dadurch nach dem ersten Viertel – wenn auch nur knapp – in Front (20:18, 10.).
Das zweite Viertel begann zerfahren auf beiden Seiten, bevor Per Günther mit einem eigenen Dreier und einem Assist für einen erfolgreichen Distanzwurf durch Sindarius Thornwell die Ulmer Offensive ans Laufen brachte (26:21, 13.). Bei Oldenburg fanden auch teilweise gut herausgespielte Würfe nicht das gewünschte Ziel, während Ulm mit dem nächsten Dreier den Vorsprung erhöhen konnte (31:23, 16.). Die Gäste nahmen jedoch den Abstiegskampf an, in dem sie sich aktuell befinden. Und mit diesem Kampf verkürzte Oldenburg den Rückstand wieder (31:29, 18.). Die Oberhand zur Halbzeitpause behielten aber die Hausherren (37:32, 20.).
Nachdem Phil Pressey mit fünf Punkten in Folge die Oldenburger zu Beginn der zweiten Hälfte erneut näher an die Gastgeber heranbrachte (39:37, 22.), zog Ulm abermals etwas weiter davon (46:39, 24.). Und so ging es im dritten Viertel auch weiter. Der höchste Ulmer Vorsprung betrug dabei zehn Punkte (64:54, 29.). Oldenburg ließ sich nicht komplett abschütteln (64:56, 30.).
Im Schlussviertel verkürzte Oldenburg sogar mehrmals noch auf nur zwei Punkte Rückstand, so auch knapp drei Minuten vor Schluss, als Alen Pjanic einen Dreier traf (74:72, 37.). Im nächsten Angriff hatten die Gäste dann sogar die Chance, durch einen weiteren Pjanic-Dreier in Führung zu gehen, der Distanzwurf drehte sich aber aus dem Korb wieder heraus. Symptomatisch für das ganze Spiel erhöhte Ulm aber mit fünf Punkten in Folge inklusive eines Dreiers des stark spielenden Philipp Herkenhoff wieder den Vorsprung (79:72, 38.). Mit aggressiver Verteidigung über das ganze Feld gab Oldenburg nochmal alles und erarbeitete sich bis kurz vor Schluss noch eine Siegchance (81:78, 39.). Die aggressive Verteidigung resultierte allerdings auch in einigen Fouls, welche Ulm in erfolgreiche Freiwürfe ummünzte. Letztlich gewannen die Hausherren mit 86:78 ihr sechstes Spiel in Folge und kletterten damit auf den zweiten Tabellenplatz.
Zahlen, bitte: 77:57. Oldenburg nahm 20 Würfe mehr aus dem Feld als Ulm, dafür standen die Hausherren bedeutend häufiger an der Freiwurflinie (28:16). Ulm verlor 19 Bälle, Oldenburg verzeichnete nur acht Turnover.
Meilensteine: Per Günther zog mit seinem 482. Bundesliga-Spiel mit Steffen Hamann auf dem achten Platz der meisten Einsätze in der Beletage seit der digitalen Datenerfassung in der Saison 1998/99 gleich. Bernd Kruel (484 Spiele) und Chris Ensminger (485) sind auch nicht mehr weit entfernt für die Ulmer Legende.

Spieler der Partie: Sindarius Thornwell stand fast die gesamte Spielzeit auf dem Parkett. In 37:20 Minuten erzielte der Flügelspieler ein Double-Double aus 19 Punkten und 13 Rebounds.
Die Deutschen: Alen Pjanic und Martin Breunig für Oldenburg, sowie Philipp Herkenhoff und Per Günther für Ulm, zeigten jeweils eine gute Performance. Während Breunig mit 15 Punkten sogar Oldenburgs Topscorer war, zeigte Pjanic besonders mit seinem unbändigen Einsatz, jedoch auch mit acht eigenen Zählern, eine beeindruckende Partie. Herkenhoff traf für die Hausherren wichtige Würfe und beendete das Spiel mit 16 Punkten und neun Rebounds bei einer Quote von 67 Prozent aus dem Feld. Günther kam auf neun Punkte.
Am Rande der Bande: Im womöglich letzten Legendenduell zwischen Per Günther und Rickey Paulding bekam letzterer von den Ulmer Fans ein Handtuch und ein T-Shirt mit dem Gesicht von Per Günther aufgedruckt geschenkt.
Oldenburgs Trainer Ingo Freyer wäre ein Auswärtssieg als Geschenk wohl deutlich lieber gewesen, trotzdem gratulieren wir dem nun 51-Jährigen zu seinem Geburtstag!
Sonstiges: Ulm spielte ohne Christiano Felicio, Karim Jallow und Christoph Philipps. Für Oldenburg stand Sebastian Herrera zwar im Aufgebot, der Flügelspieler war jedoch angeschlagen und nahm daher nicht am Spielgeschehen teil.
Wie geht’s weiter: Bereits am Mittwoch geht es für Ulm weiter im EuroCup gegen Ljubljana (09.02.). In der Bundesliga folgt ein Auswärtsspiel in Göttingen (12.02.) und dann ein Heimspiel gegen Braunschweig (15.02.). Auch Oldenburg muss schon am Mittwoch wieder ran, jedoch mit einem Bundesliga-Nachholspiel in Frankfurt (09.02.). Danach hat Oldenburg zuhause zweimal die Chance, Punkte im Abstiegskampf einzufahren. Zunächst gegen den MBC (13.02.), dann gegen Bayreuth (16.02.).
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es hier oben rechts unter dem Punkt „Video“ oder hier bei MAGENTA SPORT.