Die Telekom Baskets Bonn haben im Spitzenspiel ein Statement gesetzt: Der Tabellenzweite fertigt den Tabellenführer FC Bayern München mit 96:61 ab. Vor ausverkauftem Haus holen sich die Bonner nach der 81:100-Hinspielniederlage auch den direkten Vergleich. Für Bonn ist es der erste Sieg gegen München nach vier Niederlagen in Serie gegen die Bayern.
Spielverlauf und Wendepunkt: Beide Teams versuchten zu Beginn, ihre Stärken auszuspielen. Bonn aus dem Pick-and-Roll und im Fastbreak, München im Halbfeldangriff durch die große Garde in der Zone. Als erstes fanden die Gastgeber ihren Rhythmus, dank eines 10:0-Laufs Ende des Auftaktabschnitts gingen sie mit einer 26:12-Führung in die Viertelpause. Und das, obwohl mit Parker Jackson-Cartwright Bonns MVP-Kandidat nach fünf Minuten bereits zwei Fouls auf dem Konto hatte.
Im Lauf des zweiten Durchgangs spielten sich die Bonner phasenweise in einen Rausch und wurden vom schnellen „PJC“ angetrieben, ackerten aber auch am offensiven Brett. Nach Skyler Bowlins Dreier im Fastbreak hatten sie dreieinhalb Minuten vor der Pause doppelt so viele Punkte erzielt als München (42:21). Diesen Vorsprung behaupteten die Bonner auch dank ihrer Rebound-Überlegenheit zur Pause (48:27).
Eine kurze Drangphase der Bayern konterten die Bonner, durch ihre starke Dreierquote kontrollierten sie weiter die Partie. Nach dem dritten Dreier nacheinander führten die Gastgeber Mitte des dritten Durchgangs mit 66:40, nach einem 12:0-Lauf stand es 72:40! Das ließen sich die Bonner nicht mehr nehmen. Dreieinhalb Minuten vor Spielende setzte Javontae Hawkins mit seinem Baseline-Dunk über zwei Münchener Center dem Bonner Statement-Sieg die Krone auf.

Duell im Fokus: Javontae Hawkins gegen Deshaun Thomas. Beide starteten auf der Vier, Hawinks rutschte auch auf die Drei und fand dort durch Dreier seinen Rhythmus. Am Ende hatte der Forward fünf seiner neun Distanzwürfe versenkt und blieb mit 23 Zählern nur zwei Punkte unter seinem Karrierebestwert. Thomas avancierte mit 14 Punkten zum Münchener Topscorer.
Zahlen, bitte: Es gibt viele Statistiken, die die Bonner Dominanz untermauern, wie die Dreierquote (14/33 vs. 6/19), die Offensiv-Rebounds (13:7) oder die Punkte in der Zone (42:24).
Spieler der Partie: Hinter Hawkins war Parker Jackson-Cartwright (17 PTS, 5 REB, 6 AST) zweitbester Bonner Werfer. Vier weitere Bonner Spieler legten zwischen neun und 14 Zählern auf. Darunter auch Skyler Bowlin (9 PTS), der dank drei Dreiern die Marke von 300 erfolgreichen Distanzwürfen in seiner Laufbahn durchbrochen hat.
Die Deutschen: Michael Kessens präsentierte sich erneut effektiv: Bonns Neu-Nationalspieler kam in knapp 15 Minuten auf neun Punkte (4/5 FG), fünf Rebounds und zwei Assists. Leon Kratzer blockte zwei Würfe und hat damit die Marke von 100 Blocks in seiner Karriere erreicht. Im dritten Spiel nach seinem Comeback stand bei München Paul Zipser immerhin schon wieder für 20:42 Minuten auf dem Feld (2 PTS, 3 REB, 2 AST).
Am Rande der Bande: Bei Bonn setzte Justin Gorham als siebter ausländischer Profi aus. Bei München fehlte Nick Weiler-Babb, zudem waren Nihad Djedovic, Jason George, Augustine Rubit und Corey Walden nicht im Kader. Außerdem stand Andrea Trinchieri zum zweiten Mal in Folge nicht an der Seitenlinie, der Headcoach wurde erneut von seinem Assistenten Demond Greene ersetzt.
Wie geht’s weiter: Für die Bayern ist die Partie gegen Bonn der Auftakt der Spitzenspielwochen: Denn nach dem Zweiten geht es am kommenden Sonntag zum derzeit Tabellendritten aus Ulm. Danach warten im Ligabetrieb Duelle gegen den Sechsten Berlin (die aber wie München erst fünfmal verloren haben) und den Achten Crailsheim. Auch für Bonn geht es gegen ein Playoff-Kaliber weiter: Am kommenden Samstag gastieren die Baskets beim Neunten aus Hamburg.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es hier oben rechts unter dem Punkt „Video“ oder hier bei Magenta Sport.

















