Nach den EuroLeague-Playoffs steht am Wochenende noch ein anderer Europapokal-Höhepunkt auf dem Programm. Beim Final Four in Bilbao kämpfen Holon (Israel), Teneriffa, Manresa (beide Spanien) und die MHP RIESEN Ludwigsburg um den Titel in der Basketball Champions League.
Autor: Horst Schneider
Diese Woche in Europa:
Dienstag, 20:00: FC Barcelona - München (EL)
Freitag, 21:00: BAXI Manresa – Ludwigsburg (BCL-F4 in Bilbao)
Sonntag, 17/20 Uhr: Holon/Teneriffa – Ludwigsburg (BCL-F4 in Bilbao)
Nach der 2000 vollzogenen Gründung der unabhängigen EuroLeague, die sich mit dem ULEB Cup (heute EuroCup) einen eigenen Unterbau geschaffen hat, hält der Weltverband FIBA mit verschiedenen Wettbewerbsmodellen im europäischen Vereinsbasketball dagegen. Weder die FIBA Europe League (bis 2005), der FIBA EuroCup (bis 2009), die 2010 von der BG Göttingen gewonnene EuroChallenge (bis 2015) noch der 2015/16 als FIBA-Top-Wettbewerb fungierende und von Frankfurt gewonnene FIBA Europe Cup konnten dabei aber mit dem Niveau des EuroCups, geschweige der EuroLeague konkurrieren.
Erst die 2016 ins Leben gerufene Basketball Champions League (BCL) kommt mittlerweile zumindest an das Niveau des EuroCups heran, was man auch an den Namen der Titelträger ablesen kann: 2017 gewann Teneriffa den ersten BCL-Titel. 2018 folgten AEK Athen (Ludwigsburg wurde in Athen Vierter) und 2019 Virtus Bologna (Bamberg wurde in Antwerpen Vierter). In den den letzten beiden Jahren gewann das spanische Burgos die BCL. Ein Ludwigsburger Erfolg wäre deshalb auch sportlich höher zu bewerten als z. B. der Gewinn der EuroChallenge 2010 durch die (damals ebenfalls von John Patrick trainierten) Göttinger.
Champions League: BAXI Manresa – MHP RIESEN Ludwigsburg (Fr, 21:00 Uhr)
Status quo: Nach dem ersten Halbfinale zwischen dem in der Round of 16 ungeschlagenen Teneriffa und dem in der Gruppe I zweimal gegen Ludwigsburg erfolgreichen Holon ermitteln Manresa und die MHP RIESEN den zweiten Finalisten. Die Katalanen bringen aus dem 600 km entfernten Manresa ca. 2.000 Fans in die Bilbao Arena (10.000 Plätze) mit.
Gegner: Manresa ist seit jeher hinter dem FC Barcelona und Joventut Badalona die dritte katalanische Kraft in der spanischen Liga und feierte mit dem Pokal 1996 und der Meisterschaft 1998 zwei legendäre Erfolge. Seitdem musste Manresa schon dreimal absteigen, stieg jedoch jeweils nach nur einem oder zwei Jahren 2002, 2007 und zuletzt 2018 sofort wieder auf. In der BCL startet Manresa erst zum zweiten Mal und qualifizierte sich in den Playoffs mit 2:0 gegen Malaga für das Final Four.
Die Stars: Trainer Pedro Martinez hat im April durch Verletzungen von Dani Garcia, Dani Perez und Sylvain Francisco alle drei Spielmacher verloren, hofft aber, Francisco (12,0 PPG und 3,3 APG) und Perez (5,0 APG) bis Freitag wieder fit zu bekommen. Ansonsten müsste Shooting Guard Joe Thomasson (13,0 PPG und 3,9 APG) weiter im Spielaufbau einspringen. Die Forwards Jean Pablo Vaulet (6,9 PPG) und Elias Valtonen runden den Backcourt ab. Im Frontcourt ist der von der BCL gerade als April-MVP ausgezeichnete Nigerianer Chima Moneke (13,2 PPG und 5,6 RPG) Manresas große Attraktion. An seiner Seite startet der belgische Center Ismael Bako (9,2 PPG und 6,8 RPG). Die Back-ups sind Luke Maye (11,9 PPG) und Yankuba Sima (5,0 RPG).
Aktuelle Form: Die spanischen Final-Four-Teilnehmer standen sich am vergangenen Samstag in der spanischen Liga gegenüber. Die Gastgeber Teneriffa bezwang dabei Manresa mit 17/31 Dreiern 94:83. Beim weiter ohne ihre drei verletzten Spielmacher angetretenen Manresa überragte Chima Moneke mit 25 Punkten und zwölf Rebounds. Die Katalanen sind durch diese dritte Niederlage in Folge auf den sechsten Tabellenplatz (19:12 Siege) zurückgefallen.
Pressespiegel: Es berichten sowohl die Ludwigsburger Kreiszeitung (klick und klick) als auch die Stuttgarter Nachrichten (klick) ausführlich und aktuell über das Final Four in Bilbao und die Verfassung von John Patricks Team vor dem Halbfinale.
Livestream / TV: MAGENTA SPORT überträgt alle Spiele des Final Fours live. Das Spiel aus Bilbao wird ab 21:00 Uhr von Michael Körner kommentiert.
