Die BG Göttingen und die ROSTOCK SEAWOLVES sind ungeschlagen in das Duell der Überraschungsteams gegangen. Die weiße Weste wahrt nur der Aufsteiger: Die Rostocker entführen einen 95:92-Erfolg aus Göttingen, weil sie erneut einen Rückstand in der zweiten Hälfte aufholen.
Spielverlauf und Wendepunkt: Die Rostocker suchten zu Beginn häufig ihren Center Selom Mawugbe, der aus dem Abrollen acht der erste 16 Punkte der Gäste erzielte. Auch mit der zweiten Garde kam der Aufsteiger immer wieder zu guten Abschlüssen in der Zone. Bei Göttingen fand bis dahin nur Harald Frey mit zwei Dreiern seinen Rhythmus, die Hausherren lagen nach dem ersten Viertel mit 18:26 zurück.
Im zweiten Durchgang setzte mit Geno Crandall der zweite Göttinger Aufbauspieler Impulse. Doch durch einige Schnellangriffe setzten sich die Rostocker wieder ab – teils in den zweistelligen Bereich (27:37). Offensiv erhielten die Hausherren mit Rayshaun Hammonds danach auch Entlastung von einem Center, elf Punkte erzielte er im zweiten Viertel. Da die Göttinger auch defensiv aggressiver verteidigten, verkürzten sie zur Pause auf 46:49.
Javon Bess besorgte nach zwei Dreiern hintereinander Mitte des dritten Viertels die erste Göttinger Führung seit der Anfangsminute. Mit 27 Punkten im Durchgang lief es für die Gastgeber offensiv rund, Anfang des vierten Spielabschnitts hatten sie sich endgültig das Momentum geholt (82:73, 33. Minute).
Doch schon bei ihren ersten drei Partien hatten die Rostocker mindestens solch hohen Rückstände in der zweiten Hälfte aufgeholt – diesmal erneut: Nach dem 88:88-Ausgleich bei drei Minuten zu spielen ließ Nijal Pearson einen Dreier zum 91:88 folgen. Letztlich der spielentscheidende Wurf, da in den letzten zwei Minuten keine Treffer aus dem Feld fielen. Crandall vergab mit der Schlusssirene den Dreier zum Ausgleich.

Duell im Fokus: Till gegen Till. Sowohl Göttingens Till Pape als auch Rostockss Till Gloger wollen endlich den Durchbruch in der deutschen Beletage schaffen. Bisher gelingt dies Pape recht eindrücklich. Zwar kam der Center diesmal „nur“ auf zehn Punkte, traf aber vier seiner fünf Würfe aus dem Feld. Auf der Gegenseite kam Gloger nicht über eine Einsatzzeit von sechseinhalb Minuten und vier Punkten hinaus.
Zahlen, bitte: Als Gästemannschaft 61,0 Prozent aus dem Feld treffen, ist aller Ehren wert.
Meilensteine: Rostocks Sid-Marlon Theis absolvierte seinen 150. Einsatz in der deutschen Beletage.
Spieler der Partie: Derrick Alston Jr. demonstrierte erneut, dass er das Potential zum Liga-Topscorer hat: Mit 23 Punkten (6/9 FG, 8/9 FT) führte der schlaksige Forward das Wolfsrudel an – das sich aber sehr tief präsentierte. Auch Selom Mawugbe (16 PTS, 7/7 FG, 5 REB), Nijal Pearson (15 PTS, 7/10 FG, 5 REB, 4 AST) und JeQuan Lewis (9 PTS, 7 REB, 13 AST) agierten effektiv, zudem kam Tyler Nelson auf 16 Punkte. Auch die Göttinger präsentierten sich ausgeglichen: Sieben Spieler punkteten zweistellig, dabei stach vor allem Rayshaun Hammonds (18 PTS, 5 REB) heraus.
Die Deutschen: Neben Pape legte mit Harper Kamp auch der zweite deutsche Big Man zehn Zähler auf.
Am Rande der Bande: Bei Göttingen fehlte weiterhin der verletzte Mathis Mönninghoff, bei Rostock stand erneut Chris Carter nicht im Kader.
Wie geht’s weiter: Erneut bekommen es die Göttinger mit einem bis dato ungeschlagenen Team zu tun, am kommenden Samstag gastieren die Veilchen bei den Telekom Baskets Bonn. Das gleiche trifft auf die ROSTOCK SEAWOLVES zu, die tags darauf ALBA BERLIN empfangen.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es hier oben rechts unter dem Punkt „Video“ oder hier bei MAGENTA SPORT.