Wie die anderen deutschen Vertreter in der Champions League und in der Turkish Airlines EuroLeague kommt zum Abschluss der ersten großen Europapokalwoche auch ALBA BERLIN in den Genuss eines Heimspiels. Vor sicher von viel Balkan-Atmosphäre geprägter großer Kulisse kommt am Freitag Partizan Belgrad mit der Trainerlegende Zeljko Obradovic in die Berliner Mercedes-Benz Arena.
Autor: Horst Schneider
Diese Woche in Europa:
Dienstag, 20:00: Ludwigsburg – Bakken Bears (BCL)
Mittwoch, 20:00: Bonn – Reggio Emilia (BCL)
Donnerstag 20:30: München – Fenerbahce Istanbul (EL)
Freitag, 20:00: Berlin – Partizan Belgrad (EL)
Kein anderer Trainer hat mehr Europaliga-Trophäen gewonnen als Obradovic, der nach seiner aktiven Karriere 1991/92 auf die Trainerbank wechselte und mit Partizan auf Anhieb sensationell das Final Four gewann. In der folgenden Saison wurde Partizan (wegen der Sanktionen gegen Jugoslawien) vom Spielbetrieb ausgeschlossen und Obradovic zog nach Spanien weiter, wo er auch mit Joventut Badalona (1994) und Real Madrid (1995) die Europaliga gewann. Von 1999 bis 2013 wurde er mit Panathinaikos fünfmal Europaliga-Champion und 2017 führte er Fenerbahce zum ersten EuroLeague-Titel. Unter dem Strich sind das neun Titel mit fünf verschiedenen Clubs. Mit dem erneuten Engagement bei Partizan schließt für den mittlerweile 62-jährigen Trainer jetzt der Kreis.
Turkish Airlines EuroLeague: ALBA BERLIN – Partizan NIS Belgrad (Fr, 20:00 Uhr)
Status quo: Im Vorjahr stellten die Berliner noch das jüngste Team in der EuroLeague. In dieser Saison hat Partizan ALBA diesbezüglich den Rang abgelaufen. Umso wichtiger wird für beide Teams, denen fast alle Experten nur Außenseiterchancen auf die Playoffs einräumen, dieses Duell gegen einen Gegner auf Augenhöhe für den ersten Sieg zu nutzen.
Gegner: Partizan, das sich in Belgrad seit jeher ein Dauerduell mit Roter Stern liefert und dabei mit 21 Meistertiteln im früheren Jugoslawien bzw. Serbien die Nase vorne hat, musste dem Erzrivalen seit 2014 den Startplatz in der EuroLeague überlassen. Mit der Rückkehr von Trainer Zeljko Obradovic und verstärkten Investitionen signalisierte Partizan aber schon im Vorjahr seine Ambitionen und war damit in der ersten Reihe, als die EuroLeague nach dem Ausschluss der russischen Clubs Wild Cards verteilte. Die Euphorie in Belgrad ist vor dem Comeback mit bereits 11.500 verkauften Dauerkarten riesig.
Stars: Zeljko Obradovic setzt nach Verletzungen von Aleksa Avramovic und Alen Smailagic mit Uros Trifunovic und Center Balsa Koprivica verstärkt auf zwei andere ebenfalls noch junge Nationalspieler. Im Frontcourt startete zuletzt zudem der talentierte Tristan Vujcevic (19 Jahre). Zu Kevin Punter und Mathias Lessort (im Vorjahr Partizans Topscorer bzw. Top-Rebounder) und dem jungen israelischen Spielmacher Yam Madar gesellen sich in dieser Saison mit dem Australier Dante Exum (kam aus Barcelona), Danilo Andjusic (Monaco), James Nunnally (Maccabi) und Ioannis Papapetrou (Panathinaikos) namhafte Neuzugänge.
Aktuelle Form: Partizan hat eine Einladung zum Supercup der russischen Liga genutzt, um sich mit Spielen gegen Lokomotiv Kuban (92:70), Zenit St. Petersburg (65:81) UNICS Kazan (77:83) auf die EuroLeague einzustimmen. Am Sonntag hatte Partizan am ersten Spieltag der Adria Liga beim 105:81-Sieg in Zagreb gegen Cibona wenig Mühe. Kevin Punter, Uros Tripkovic und Tristan Vukcevic waren mit je 14 Zählern die Topscorer.
Alte Bekannte: Center Mathias Lessort spielte in der Saison 2019/20 zusammen mit Maodo Lo für den FC Bayern München. Seit der vergangenen Saison begeistert der Franzose die Fans in Belgrad mit seinen spektakulären Aktionen.
Livestream / TV: Alle Spiele der Turkish Airlines EuroLeague werden live auf MagentaSport übertragen. Alexander Frisch kommentiert das Spiel aus der Mercedes Benz Arena ab 19:45 Uhr. Pascal Roller ist der Experte und Arne Malsch führt die Interviews.