Die ROSTOCK SEAWOLVES gewinnen auch ihr erstes Auswärtsspiel nach dem Aufstieg in die easyCredit Basketball Bundesliga. Sie drehen das Spiel bei den MHP RIESEN Ludwigsburg in der zweiten Halbzeit mit Aufholjagd und den stärkeren Nerven.
Spielverlauf: Keine drei Minuten dauerte es, da hatte Ludwigsburg schon drei Dreier versenkt, die Rostocker lag 2:11 zurück und forderte die erste Auszeit ein (dritte Minute). Danach schlossen sie sich offensiv dem Spiel der Gastgeber an; beide Teams trafen im ersten Viertel über 50 Prozent ihrer Dreier (Ludwigsburg sechs von elf, Rostock vier von sieben), die Führung blieb mit 32:24 aber in Händen der Ludwigsburger. Und deren Offensivschwung bekam Rostock nicht gebremst. Bereits Mitte des zweiten Viertels machte Justin Johnson per Freiwurf die 50 Punkte für Ludwigsburg voll (50:37, 15.). Zwar knackte auch Rostock bis zur Halbzeit die 50er-Marke, verkürzte den Rückstand aber nicht (52:64).
Die Aufholjagd hatten sich die SEAWOLVES aufgespart für die zweite Halbzeit: Derrick Alston Jr. verkürzte in der 24. Minute per Dreier auf 63:64, Selom Mawugbe baute den Lauf auf 12:0 aus und glich zum 64:64 aus. Von da an waren die Gäste gut im Spiel, übernahmen kurze Zeit später mit 72:70 erstmals die Führung (27.). Die holte Jeff Roberson aber zurück, indem er mit zwei erfolgreichen Dreiern für die RIESEN das Viertel beendete (76:74). In einem engen letzten Abschnitt übernahmen drei Minuten vor Schluss die beiden Aufbauspieler der SEAWOLVES: Tyler Nelson schoss Rostock mit einem Dreier 93:89 in Front (37.), JeQuan Lewis legte fünf Punkte in Folge nach - 98:91 (38.). Ludwigsburg zeigte sich klar bemüht, vergab aber zu viele einfache Chancen am Brett.
Duell im Fokus: Die Aufbau-Duos lieferten auf beiden Seiten Punkte. Jhonathan Dunn und Prentiss Hubb führten mit 16 und 18 Punkten die Punkteliste der RIESEN an. Zusammen ließen sie 21 Dreier auf den Ring los (Hubb elf Dreier, Dunn zehn), je vier konnten beide versenken.
Bei Rostock reihte sich Tyler Nelson mit 20 Zählern als zweiterfolgreichster Scorer seines Teams ein, vor JeQuan Lewis, der 17 beisteuerte. Lewis übernahm vor allem in der Schlussphase und verteilte zudem sieben Vorlagen.
Spieler der Partie: War neben den beiden Rostocker Einsern Derrick Alston Jr.: Er stockte mit 29 Punkten seine persönliche Bestleistung fast auf das Doppelte auf (zuvor 15 Punkte gegen ratiopharm ulm). Dazu sammelte er fünf Rebounds ein und klaute zweimal den Ball.
Zahlen, bitte: Rostock zeigte sich aggressiver beim Attackieren: 27 Fouls zogen die SEAWOLVES, die RIESEN nur 16. Das erklärt auch 36 Freiwürfe, von denen die Gäste 33 trafen (92 Prozent). Ludwigsburg verwarf sogar nur einen einzigen Freiwurf, stand aber gegenüber Rostock auch nur zwölf Mal an der Linie (elf von zwölf Freiwürfe), kam somit ebenso auf 92 Prozent.
Am Rande der Bande: Das Duell der jungen Trainer ging an Christian Held (34 Jahre), der drei Jahre jünger ist als sein Gegenüber Josh King (37).

📸: Eibner-Pressefoto
Wie geht's weiter: Ludwigsburg hat ein straffes Programm: Innerhalb von acht Tagen folgt auf das Gastspiel in Hamburg im Achtelfinale des MagentaSport BBL Pokals ein Auswärtsspiel bei Hapoel Jerusalem in der Champions League, bevor es in der Liga zuhause gegen Bamberg geht. Rostock lässt es etwas ruhiger angehen, ist als Aufsteiger nicht im Pokal vertreten, hat dann Braunschweig zu Gast und ist anschließend in Göttingen auf dem Parkett.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es hier oben rechts unter dem Punkt „Video“ oder hier bei MAGENTA SPORT.