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Home/Newscenter/Saisonvorschau, erster Teil: Die Multikulti-Liga mit Veteranen, Zwergen und Riesen

Kochs NachschlagSaisonvorschau, erster Teil: Die Multikulti-Liga mit Veteranen, Zwergen und Riesen

28. September 2022
Eigentlich haben wir es noch gar nicht geschafft, die starken Eindrücke der EuroBasket zu verarbeiten, da klopft schon die neue Bundesliga-Saison an die Tür. Insgesamt 16 EM-Teilnehmer, darunter sechs deutsche Bronzemedaillengewinner, werden wir auf dem Parkett bewundern dürfen. Es wäre großartig, wenn die Fans die Stimmung aus Köln und Berlin weitertragen würden. Zwei Elder Statesmen hätten dies besonders verdient, denn 2022/23 könnte zu ihrer Abschiedstournee werden.

Eigentlich haben wir es noch gar nicht geschafft, die starken Eindrücke der EuroBasket zu verarbeiten, da klopft schon die neue Bundesliga-Saison an die Tür. Insgesamt 16 EM-Teilnehmer, darunter sechs deutsche Bronzemedaillengewinner, werden wir auf dem Parkett bewundern dürfen. Es wäre großartig, wenn die Fans die Stimmung aus Köln und Berlin weitertragen würden. Zwei Elder Statesmen hätten dies besonders verdient, denn 2022/23 könnte zu ihrer Abschiedstournee werden.

Die nimmermüden Veteranen

Die vergangene Spielzeit war die Farewell-Saison von drei großen Spielern, welche die Liga mehr als eine Dekade lang mitgeprägt hatten. Rickey Paulding, Alex King und Per Günther beendeten ihre großartigen Karrieren. Für Tremmell Darden hingegen scheint es kein (Alters-)Limit zu geben. Im Dezember wird der Amerikaner seinen 41. Geburtstag begehen. Mit seinen 194 Zentimetern half er in den letzten Jahren immer wieder auf den großen Positionen aus und blockte dabei munter Würfe. Letzte Saison legte er in Ludwigsburg für ein Halbfinalteam noch 11,1 Punkte auf! Jetzt ist der Vorzeigeprofi zum SYNTAINICS MBC zurückgekehrt, der nicht nur aufgrund seiner Verpflichtung eine bessere Rolle als in der Vorsaison spielen sollte. 

Auch bei Quantez Robertson wird spekuliert, ob die kommende Spielzeit sein letzte sein könnte. Der im Mai 2021 unterzeichnete Zweijahresvertrag läuft 2023 aus. Ich kann mir gut vorstellen, dass dann sein Trikot in einer emotionalen Abschiedszeremonie unter das Hallendach gezogen werden wird. Der 37-Jährige hat als Profi nur für die SKYLINERS gespielt, die kommende Spielzeit wird seine vierzehnte sein. Damit ist „Tez“ der dienstälteste Spieler der Liga. Bleibt zu hoffen, dass der Linkshänder nicht erneut gegen den Abstieg spielen muss.

Länge oder Schnelligkeit?

Welcher Basketballfan kennt nicht die legendären Fotos von Muggsy Bogues und Manute Bol? Beide standen gemeinsam im Team der Washington Bullets, die längst ihren unpassenden Namen – nicht nur wegen der hohen Kriminalitätsrate in der US-Hauptstadt – in Wizards geändert haben. Bogues maß als kleinster NBA-Spieler aller Zeiten nur 160 Zentimeter, Bol hingegen satte 229. In der Bundesliga liegen zwischen den kürzesten (TJ Shorts und Yago dos Santos, beide 1,75 Meter) und den längsten (Christ Koumadje und Matt Harms, beide 2,21 Meter) Akteuren 46 Zentimeter. 

Die vergangene Spielzeit war eine Renaissance der kleinen Point Guards, die mit Parker Jackson-Cartwright auch den MVP stellten. TJ Shorts, der jetzt sein Nachfolger in Bonn geworden ist, wäre wohl sein härtester Konkurrent im Kampf um die Auszeichnung gewesen, wenn er sich nicht verletzt hätte. Harms hatte ein solides erstes Jahr in Frankfurt, fällt aber zu Saisonbeginn aus. Koumadje war ein wichtiger Faktor für den Berliner Titelgewinn und hat bewiesen, dass es trotz vieler Unkenrufe auch im modernen Basketball noch Platz für einen klassischen Brettspieler gibt. Lange Spieler können durch Training schneller und beweglicher werden, kleinere Akteure aber keine zusätzlichen Zentimeter gewinnen. Nur in wenigen Ausnahmefällen (zum Beispiel Giannis Antetokounmpo) bekommst Du beide Bestandteile auf höchstem Niveau im Paket.

Länge oder Schnelligkeit, das ist keine Grundsatzfrage wie Tee oder Kaffee, Gemüse oder Fleisch. Letztendlich kannst Du weder mit fünf 1,75 Meter großen Guards noch mit einer Handvoll 2,21 Meter großen Centern eine erfolgsversprechende Formation stellen. 

Dagegen kann man jederzeit mit fünf Linkshändern gleichzeitig agieren. Warum sollte das auch nicht funktionieren, wenn es doch mit fünf Rechtshändern möglich ist? Und tatsächlich gibt es eine Mannschaft, die in der neuen Saison eine solche Aufstellung auf das Parkett zaubern könnte. Brose Bamberg verfügt mit Justin Wright-Foreman, Vaidas Kariniauskas, Spencer Reaves, Jaromir Bohacik und Gabriel Chachashvili tatsächlich über fünf „Lefties“. Zwar sind vier dieser Neuzugänge Guards, aber da zwei zumindest über ordentliche 1,98 Meter verfügen, wäre es eine denkbare Smallball-Aufstellung für besondere Gelegenheiten.

Kochs Nachschlag

Wir freuen uns aber nicht nur auf Veteranen, (vermeintliche) Zwerge, Riesen, Rechts- und Linkshänder, sondern auch auf die verschiedenen Ethnien und Nationen, die in der BBL vertreten sind. Akteure aus sage und schreibe 35 Ländern werden dabei sein, die 18 Head Coaches stammen aus elf Ländern. Die easyCredit BBL hat mehr als nur einen sportlichen Stellenwert. Die Liga bringt Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammen und kann damit Toleranz und Verständigung fördern. Es liegt an jedem Einzelnen von uns, seinen Beitrag dazu zu leisten.

Hier geht es zum zweiten Teil der Saisonvorschau: Familienbande allerorten und meisterliche Kontinuität!

Stefan Koch war zwei Jahrzehnte lang Headcoach in der ersten Liga und wurde 2000 und 2005 als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Er erreichte mit seinen Teams regelmäßig die Playoffs und trat sieben Mal im Europapokal an. Sechs Mal nahm er am TOP FOUR teil und gewann 2000 mit Frankfurt den Pokal. Zudem war der Hesse drei Mal Headcoach des All-Star-Games.

Koch arbeitet aktuell als Kommentator bei MagentaSport, war früher auch als Experte und Kommentator für SPORT1, Premiere und Sportdigital tätig, sowie als Scout für die NBA. Seine Kolumne „Kochs Nachschlag“ findet sich bei uns regelmäßig hier im News-Center rechts unter der Rubrik "Kochs Nachschlag". Außerdem produziert er gemeinsam mit Oliver Dütschke im Zweiwochentakt den Podcast „Talkin‘ Basketball“, der auf allen gängigen Plattformen abrufbar ist.