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Home/Newscenter/Saisonvorschau, zweiter Teil: Familienbande allerorten und meisterliche Kontinuität

Kochs NachschlagSaisonvorschau, zweiter Teil: Familienbande allerorten und meisterliche Kontinuität

28. September 2022
Für den Titelkampf erwarten alle Experten erneut einen Zweikampf der beiden deutschen Euroleague-Teilnehmer ALBA BERLIN und FC Bayern München. Ich möchte insbesondere auf den Kader des Titelverteidigers blicken, der mit Oscar da Silva nur einen einzigen Rotationsspieler verloren hat. Im Abschnitt „Familienbande“ geht es um drei Brüderpaare und eine außergewöhnliche Vater-Sohn-Zusammenarbeit auf der Trainerbank. Und auch im Nachschlag geht es um ein Coaches-Duo: Anton Gavel und Tyron McCoy leiten die Ulmer Geschicke und beide sind ehemalige Spieler von mir, denen ich viel zu verdanken habe und die ich als Freunde sehr schätze.

Für den Titelkampf erwarten alle Experten erneut einen Zweikampf der beiden deutschen Euroleague-Teilnehmer ALBA BERLIN und FC Bayern München. Ich möchte insbesondere auf den Kader des Titelverteidigers blicken, der mit Oscar da Silva nur einen einzigen Rotationsspieler verloren hat. Im Abschnitt „Familienbande“ geht es um drei Brüderpaare und eine außergewöhnliche Vater-Sohn-Zusammenarbeit auf der Trainerbank. Und auch im Nachschlag geht es um ein Coaches-Duo: Anton Gavel und Tyron McCoy leiten die Ulmer Geschicke und beide sind ehemalige Spieler von mir, denen ich viel zu verdanken habe und die ich als Freunde sehr schätze.

Meisterliche Kontinuität

Wenn der ruhmreiche FC Barcelona ruft, dann kann man schon einmal die Koffer packen. So hat es Oscar da Silva gemacht und ist vom Deutschen Meister an der Spree in die katalonische Metropole gewechselt. Der Big Man war aber der einzige Leistungsträger, der ging. Kontinuität ist also ein massiver Trumpf beim Titelverteidiger, der sich trotzdem aus meiner Sicht ein wenig anders aufstellt als in der Vorsaison. Mit da Silva ging ein deutscher Top-Spieler und für ihn wurden zwei ausländische Profis hinzugeholt, womit die Zahl der Legionäre auf neun anwächst. Das bedeutet zunächst einmal, dass man in der Euroleague – so man denn will – mit drei deutschen Spielern auskommen kann. Im Umkehrschluss heißt es, dass die einheimischen Akteure ausgeruhter in der nationalen Liga auflaufen können. Das kann nicht schaden, wenn man bedenkt, dass die beiden deutschen Teams in der europäischen Königsklasse addiert bei 68 Hauptrundenpartien landen und insgesamt fünf Berliner bei der EuroBasket im Einsatz waren. Gleichzeitig kann man herauslesen, dass nach drei Deutschen Meisterschaften in Folge den Auftritten auf europäischen Bühnen mehr Bedeutung zukommen soll. Wer sind die Neuen? Gabriele Procida ist ein hochtalentierter Italiener. Der 20-Jährige wurde im Sommer von den Portland Trail Blazers gedraftet. Derzeit liegen seine Rechte bei den Detroit Pistons. Yannick Wetzell ist Neuseeländer und soll wohl einen deutschen Pass erhalten können, was seinen Wert immens vergrößern würde.

Stichworte deutscher Pass und deutsche Spieler. Nachdem es in den vergangenen Jahren immer so war, dass die Berliner auf den nationalen Positionen tiefer aufgestellt waren als ihr großer Konkurrent aus München, arbeiten die Bayern daran, ihre deutsche Basis auszubauen. Nick Weiler-Babb ist mittlerweile deutscher Staatsbürger und lief bei den kontinentalen Titelkämpfen für die Nationalmannschaft auf. Mit den Neuverpflichtungen Niklas Wimberg, Elias Harris und Isaac Bonga ist man damit trotz den Abgängen von Nihad Djedovic, Leon Radosevic und Gavin Schilling beim deutschen Personal besser aufgestellt als 2021/2022. Vor allem Bonga traue ich viel zu. Der 22-Jährige hinterließ im Nationalmannschaftsommer vor seiner Verletzung einen exzellenten Eindruck. Mit „nur“ acht Ausländern haben die Münchner tatsächlich einen weniger im Kader als Berlin. Entwickelt sich da ein Trend, dass sich die Platzhirsche bei der Personalkonzeption einander annähern?

Familienbande

In der vergangenen Saison hatten wir noch eine Konstellation, bei der ein Vater seine beiden Söhne coachte. Aus den drei „JPs“ in Ludwigsburg sind zwei geworden. John hat nach vielen erfolgreichen Jahren in der Barockstadt eine neue Herausforderung in Japan angenommen, seine Jungs sind geblieben. Ich bin schon häufiger gefragt worden, ob es jetzt unter dem neuen Head Coach Josh King für Johannes und Jacob schwieriger oder leichter werden wird. Ich denke, dass dieser Faktor überbewertet wird. John Patrick ist ein Profi, der seine Söhne weder bevorteilt noch benachteiligt hat.

Die Zwillingsbrüder Nicholas und Brandon Tischler gehen in Braunschweig in ihre zweite Bundesligasaison. In ihrer Debütspielzeit im Oberhaus sorgten sie für viele positive Schlagzeilen. Sollten sie ihr Entwicklungstempo beibehalten, könnte ihre Spielzeit auf über 20 Minuten pro Partie ansteigen.

Joonas Iisalo kennt man in Deutschland als Assistenten seines Bruders Tuomas, den er in Crailsheim und Bonn unterstützte. Allerdings hat der 36-Jährige in Finnland schon erfolgreich als Head Coach gearbeitet. Jetzt nimmt er bei den MLP Academics Heidelberg erstmals in Deutschland auf dem Chefsessel Platz. Am fünften November kommt es in Bonn und am 22. März in Heidelberg zum direkten Duell. Beide Termine dürften schon fett in den Kalendern der Familie Iisalo eingetragen sein.

Ralph Held verfügt über 20 Jahre Erfahrung als Co-Trainer in der Bundesliga und hat mit Trier und Oldenburg Titel gewonnen. Seit dem vergangenen Sommer assistiert er seinem 34-jährigen Sohn Christian in Rostock. Ein Konstrukt, dass es meines Wissens nach noch nie in der Bundesliga gab. Gemeinsam haben sie die Held(en)tat des Aufstiegs vollbracht. Jetzt heißt das Ziel Klassenerhalt.

Kochs Nachschlag

Unbedingter Einsatz und Fleiß, extrem hoher Basketball-IQ, den Teamerfolg immer vor persönliche Interessen setzend – so durfte ich die Spieler Tyron McCoy und Anton Gavel kennenlernen. Die Zusammenarbeit mit ihnen war ein Privileg, das mir später noch einmal drei Jahre bei den Artland Dragons mit Ty als meinem Co-Trainer zuteilwurde. Alles Gute für eure gemeinsame Aufgabe in Ulm, meine Freunde! 

Hier geht es zum ersten Teil der Saisonvorschau: Die Multikulti-Liga mit Veteranen, Zwergen und Riesen!

Stefan Koch war zwei Jahrzehnte lang Headcoach in der ersten Liga und wurde 2000 und 2005 als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Er erreichte mit seinen Teams regelmäßig die Playoffs und trat sieben Mal im Europapokal an. Sechs Mal nahm er am TOP FOUR teil und gewann 2000 mit Frankfurt den Pokal. Zudem war der Hesse drei Mal Headcoach des All-Star-Games.

Koch arbeitet aktuell als Kommentator bei MagentaSport, war früher auch als Experte und Kommentator für SPORT1, Premiere und Sportdigital tätig, sowie als Scout für die NBA. Seine Kolumne „Kochs Nachschlag“ findet sich bei uns regelmäßig hier im News-Center rechts unter der Rubrik "Kochs Nachschlag". Außerdem produziert er gemeinsam mit Oliver Dütschke im Zweiwochentakt den Podcast „Talkin‘ Basketball“, der auf allen gängigen Plattformen abrufbar ist.