Die BG Göttingen hat als sechstes Team der Liga das Playoff-Ticket gelöst. Mit 92:74 setzen sich die Veilchen bei den Würzburg Baskets durch. Damit steht die BG zum ersten Mal seit 2011 wieder in den Playoffs. Die Franken verpassen es durch die dritte Niederlage nacheinander, selbst einen Schritt in Richtung Endrundenteilnahme zu machen.
Spielverlauf und Wendepunkt: Die Würzburger starteten mit einigen Ballverlusten, woraus die Göttinger immer wieder Schnellangriffe starteten. Stan Whittaker nahm den Ball in die Hand, gab ihn einfach nicht mehr her, operierte aus seiner Wohlfühloase der Mitteldistanz und erzielte acht der ersten 14 Würzburger Punkte. Dank einer auch kollektiv hervorragenden Quote von 76,9 Prozent aus dem Feld führten die Hausherren nach dem ersten Viertel mit 26:22.
Die Göttinger erarbeiteten sich viele zweite Wurfchancen und drehten im zweiten Durchgang so die Partie: Zur Pause hatten sie sich mehr Offensiv-Rebounds gesichert als die Würzburger Defensiv-Rebounds. Am Korb agierte auch Till Pape stark, die Veilchen setzten sich dank 30 Punkten im zweiten Viertel zur Halbzeit auf 52:44 ab.
So stark Würzburgs Whittaker und Göttingens Mark Smith agierten, ihre Co-Partner im Backcourt Cam Hunt bzw. Harald Frey fanden nicht so recht ihren Wurfrhythmus. Dafür richteten es im dritten Viertel bei den Veilchen die Spieler im Frontcourt, allen voran Pape. Da die Gastgeber an der Linie wackelten, lagen sie nach Ende des dritten Durchgangs mit 59:72 zurück.
Auch im vierten Spielabschnitt konnten die Würzburger ihren Rückstand zunächst nicht in den einstelligen Bereich drücken, dann wachte Hunt auf, erzielte sieben Würzburger Punkte in Serie und brachte sein Team auf 72:79 heran. Doch Frey antwortete mit seinem zweiten Dreier in der Schlussphase – nach einem vom Parkplatz einen mit Brett, mit dem Treffer zum 82:72 zweieinhalb Minuten vor Spielende stoppte Frey das Würzburger Comeback.
Duell im Fokus: Während Whittaker zu Spielbeginn übernahm und alle vier Feldwürfe im ersten Viertel traf, kam Mark Smith diesmal von der Bank ins Spiel – setzte aber direkt nach seiner Einwechslung Impulse und war der Initiator, um das Momentum zu holen. Beide Guards hatten zur Pause bereits zweistellig gepunktet. Am Ende stellte Whittaker mit 23 Zählern den Topscorer, fünf Rebounds, drei Assists und zwei Steals schrieb sich der Würzburger zudem in den Boxscore. Smith war dank 19 Punkten, zwölf Rebounds, zwei Assists und zwei Steals der effektivste Akteur der Partie.
Zahlen, bitte: Die Göttinger trafen 23 ihrer 26 Freiwürfe (88,5 FT%) und bestätigten, warum sie das zweitreffsicherste Team von der Linie sind. Würzburg hingegen bestätigte mit elf Fehlwürfen bei 33 Versuchen (66,7 FT%), warum sie an der Linie die zweitschwächste Mannschaft sind.
Meilensteine: Göttingens Mathis Mönninghoff klaute Würzburg einmal den Ball und hat damit die Marke von 150 Steals in seiner Bundesligakarriere erreicht.
Spieler der Partie: Neben Smith kam auch Till Pape auf 19 Punkte, mit neun Rebounds verfehlte er knapp ein Double-Double. Geno Crandall füllte den Boxscore mit 13 Zählern, fünf Rebounds und sechs Assists.

Viktor Meshko).
Award-Anwärter: Stanley Whittaker knackte zum 14. Mal in dieser Saison die Marke von 20 Zählern, ein weiteres Bewerbungsschreiben, um zumindest im Dunstkreis der besten Offensivspieler der Liga zu sein.
Am Rande der Bande: Göttingen musste auf Rob Edwards verzichten, der an Rückenproblemen laboriert. Max Besselink fehlte krankheitsbedingt. Die Würzburger mussten weiterhin auf die langzeitverletzten C.J. Bryce und Philipp Hartwich verzichten.
Wie geht’s weiter: Die Göttinger empfangen am Sonntag den FC Bayern München, dann steht für den Sechsten gegen den Dritten eine mögliche Generalprobe für ein Playoff-Duell an. Die Würzburger treten tags darauf bei den FRAPORT SKYLINERS an und könnten im Nachbarschaftsduell für den Abstieg der Frankfurter sorgen.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es hier oben rechts unter dem Punkt „Video“ oder hier bei MAGENTA SPORT.