Status Quo: Die Tendenzen beider Clubs könnten unterschiedlicher nicht sein. Bonn ist mit zwölf Siegen am Stück weiterhin das heißeste Eisen der easyCredit BBL und hat neben der Playoffteilnahme seit dem letzten Wochenende auch den Heimvorteil sicher. Zudem wurde unter der Woche in Straßburg mit 76:66 gewonnen und ein entscheidendes drittes Spiel in der Viertelfinalserie der Basketball Champions League erzwungen.
Die Gäste von medi bayreuth müssen nach jedem in der Nähe befindlichen Strohhalm greifen, um den Klassenverbleib noch irgendwie möglich zu machen. Zuletzt zwei Niederlagen in Folge haben dafür gesorgt, dass das rettende Ufer - lies: Platz 16 - mittlerweile drei Spiele entfernt liegt.
Die besondere Brisanz: Beim Team von Mladen Drijencic scheint das Feuer im Abstiegskampf nach der zweiten Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten fast schon erloschen. Trotz der miserablen Punktausbeute tun sich die Bayreuther in dieser Saison gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte jedoch häufig leichter. München mühte sich vor wenigen Wochen zu einem 80:79-Erfolg, Oldenburg unterlag zwölf Tage später sogar mit 75:85. Einen Überblick über die Geschehnisse im Tabellenkeller hat unlängst Stefan Koch in seiner Kolumne zusammengefasst.
Bonn indes muss zusehen, die Aufgabe ernst zu nehmen (wofür Coach Tuomas Iisalo schon sorgen wird). Immerhin geht es am Dienstag, den 18.4.2023, in der BCL um das Ticket zum Final Four.
Das Hinspiel: Bonn fuhr Ende Januar einen souveränen 94:71-Auswärtssieg bei den Oberfranken ein. TJ Shorts (19 Punkte, 7 Assists) und Michael Kessens (13 Punkte, 9 Rebounds) flirteten mit einem Double-Double und waren mitverantwortlich, dass die Baskets dank eines dominanten dritten Viertels (37:16) zeitig enteilten.
Award-Anwärter: Ein Jahr nach seiner Brustmuskelverletzung, die ihn aus dem Rennen um den MVP-Award warf (auch wenn er mit dem Titel als „bester Offensivspieler“ bedacht wurde), scheint TJ Shorts auf einer Mission zu sein. Durchschnittlich 17,9 Punkte und 7,9 Assists inklusive Nerven aus Stahl machen den Linkshänder in 2022/2023 zum absoluten Favoriten in der Diskussion um den „wertvollsten Spieler“.
Seinen Titel als „Trainer des Jahres“ verteidigen könnte Tuomas Iisalo, der die Rheinländer auf nationaler und internationaler Bühne wieder zu einer echten Größe geformt hat.
Duell im Fokus: Die oberfränkischen Resthoffnungen im Abstiegskampf ruhen auf dem US-Tandem auf der Eins. Sowohl Brandon Childress (18,4 Punkte) als auch der nachverpflichtete Otis Livingston (15,1 Punkte, kam aus Crailsheim) liegen unter den zwanzig besten Schützen der Liga.
Die Baskets schicken ebenfalls ein hochklassiges Aufbau-Duo ins Rennen. Neben MVP-Favorit TJ Shorts (17,9 Punkte) ragte in den vergangenen Partien Sebastian Herrera heraus. Der chilenische Nationalspieler erzielte gegen Oldenburg mit 18 und Straßburg mit 19 Zählern seine Saisonbestleistungen und netzte in den letzten drei Partien 14 von 23 Dreiern ein (60,8 Prozent).

Zahlen, bitte: 13 … Siege daheim für die Telekom Baskets Bonn. Die Rheinländer sind das auf nationaler Ebene vor eigenem Publikum noch einzige ungeschlage Team der easyCredit BBL.
13 … Niederlage auf fremdem Terrein für medi bayreuth. Die Franken sind die einzige Mannschaft, welche bislang noch nie „on the road“ punkten konnte.
Bayreuth (37,4 Prozent) und Bonn (37,1 Prozent) zählen ligaweit zu den fünf treffsichersten Teams von „Downtown". Die Unterschiede der Clubs werden erst bei den Quoten aus dem Zweierbereich sichtbar: Die Rheinländer führen die Liga mit 60,1 Prozent an – Bayreuth (51,7 Prozent) bildet das Schlusslicht.
Die ewige Bilanz: Von insgesamt 32 Partien gingen deren 17 bislang an die Bundesstädter, wobei Bonn erst in der jüngeren Vergangen mit drei Siegen in Folge an Bayreuth vorbeizog.
Im Blick des Bundestrainers: …befindet sich auf Bonner Seite mit Leon Kratzer und Michael Kessens ein bereits DBB-erfahrenes Center-Duo. Bayreuth hat mit Bastian Doreth einen altgedienten DBB-Recken in seinen Reihen, Kay Bruhnke darf sich Gewinner des renommierten Albert-Schweitzer-Turniers nennen.
Meilensteine: Karsten Tadda (Bonn) muss nur noch 13 Rebounds einsammeln, um in seiner illustren satte 1.000 Abpraller gesichert zu haben.
Apropos: Tadda … der Guard muss nur noch fünf Steals einsammeln, um in der ewigen Bestenliste mit dem auf Rang neun liegenden Bernd Kruel (367) Steals gleichzuziehen.
Einer geht noch: Tadda muss nur noch einen Assists verteilen, um mit Reggie Redding (880 Assists, Rang 19) gleichzuziehen.
Alte Bekannte: Leon Kratzer spielt gegen den Club aus seiner Heimatstadt, wo sein Vater Marc Suhr von 1993 bis 1996 für Steiner Bayreuth auflief.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird ab 17:45 Uhr live bei MAGENTA SPORT. Kommentiert wird das Spiel von Chris Schmidt.
Es gibt alle Partien in HD - live und on demand hier bei MAGENTA SPORT.
Aktuelle Wettquoten: Telekom Baskets Bonn vs. medi bayreuth hier auf sportwetten.de.