Status Quo: Die Albatrosse ziehen weiter ganz oben ihre Kreise. Mit 100:77 dominierte ALBA BERLIN die Neuauflage des letztjährigen Pokalendspiels gegen die HAKRO Merlins Crailsheim, durch den neunten Sieg in Serie und dem 15. Erfolg im 16. Saisonspiel zementierte der Double-Sieger auch zur Saisonhalbzeit die Tabellenführung. Die Erfolgsserie zeigt: Berlin kann sowohl Blowouts (fünf Siege mit mindestens 23 Punkten Differenz) als auch Crunchtime (vier Siege mit höchstens fünf Punkten Differenz).
Enge Partien haben die MLP Academics Heidelberg in dieser Saison auch schon einige absolviert: Acht Spiele gingen mit maximal sieben Zähler Differenz aus, vier davon haben die Heidelberger für sich entschieden. Als enge Spiele kann man auch den 92:83-Erfolg gegen Würzburg sowie den 94:82-Sieg in Frankfurt betrachten: Gegen Würzburg lagen die Academics bei siebeneinhalb Minuten auf der Uhr mit einem Zähler zurück, ehe sie sich durch einen 14:2-Lauf absetzten. Und gegen Frankfurt warf Eric Washington durch acht Punkte innerhalb von 69 Sekunden sein Team in der Crunchtime zum dritten Sieg in Serie.

Duell im Fokus: Bennet Hundt spielte von 2015 bis 2019 für ALBA, sowohl im Nachwuchs als auch in der Saison 2017/18 erstmals für die Profis. Doch der Durchbruch gelang dem Point Guard dort nicht, 2019 verließ Hundt die Albatrosse. Gut vier Jahre später ist er nach Göttingen, Bamberg und Oldenburg in Heidelberg bei seinem vierten Profistopp angelangt. Malte Delow und Jonas Mattisseck gingen einen ähnlichen Weg durch das Berliner Programm – haben sich aber in der Rotation des EuroLeague-Clubs festgesetzt, was sie auch durch ihre bissige Verteidigung geschafft haben. Früher, von 2013 bis 2018, war das auch das Anforderungsprofil von Akeem Vargas bei den Berlinern. Doch während Vargas offensiv nicht so versiert war, mag Hundt anfällig in der Verteidigung (gewesen) sein, und beide Guards verließen Berlin. Hundt ist bislang in zwei Partien für Heidelberg aufgelaufen und nimmt dabei eine etwas größere Rolle als zuletzt in Oldenburg ein, Delow absolvierte gegen Crailsheim mit 13 Zählern einer seiner besten Saisonspiele.
Zahlen, bitte: Berlin erzielt mit 91,1 Zählern die meisten im Schnitt, Heidelberg rangiert mit 87,5 Punkten immerhin auf dem fünften Rang. Während die Albatrosse die Liga auch bei der Quote aus dem Feld anführen (50,0 FG%), stehen die Heidelberger hier nur auf dem 14. Platz (44,7 FG%). Immerhin verschaffen sich die Academics viele zweite Wurfchancen, sie holen die fünftmeisten Offensiv-Rebounds (12,2 ORPG) – jedoch ist Berlin das beste Team beim Defensiv-Rebound (27,1 DRPG).
Das Hinspiel: Wie man es von Erich Washington gewohnt ist, war er auch im Hinspiel gegen Berlin der Crunchtime stark und brachte sein Team zurück. Doch Berlins Topscorer Yovel Zoosman (18 PTS) hatte mit einem Crunchtime-Dreier die Antwort parat. Am Ende behielt Berlin mit 78:70 die Oberhand.
Die ewige Bilanz: So haben die Albatrosse alle sieben Duelle seit der Saison 1983/84 für sich entschieden. In der vergangenen Saison warf Maodo Lo in Heidelberg die Berliner mit einem genau getimten Buzzerbeater zum 83:81-Erfolg.
Am Rande der Bande: Neben dem langzeitverletzten Marcus Eriksson fehlten den Berlinern im EuroLeague-Spiel gegen Monaco auch Maodo Lo (Knieprobleme) und Ben Lammers (muskuläre Probleme am Oberschenkel)
Im Blick des Bundestrainers: Berliner Topscorer gegen Crailsheim (14 PTS), mit 22 Zählern Karrierebestwert gegen Frankfurt, das erste Double-Double der Karriere gegen Ulm (17 PTS, 10 REB): Tim Schneider hat in den vergangenen sechs Spielen aufgedreht. Bei den vielen Gründen, Berliner Spiele zu beobachten, ist für Gordon Herbert ein 2,08 Meter großer hinzugekommen. Doch auf Grund des EuroLeague-Kalenders steht kein Berliner Spieler im DBB-Kader für die letzten zwei WM-Qualifikationsspiele.
Alte Bekannte: Akeem Vargas spielte von 2013 bis 2018 für Jahre in Berlin und gewann mit ALBA zweimal den Pokal (2014, 2016). Er ist neben Hundt der zweite Heidelberger Spieler, der gegen sein Ex-Club antritt. Jaleen Smith verbrachte seine ersten beiden Profijahre in Heidelberg. In seinen anschließenden zwei Jahren in Ludwigsburg war Smith Teamkollege von Lukas Herzog.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Sonntag ab 17.45 Uhr live bei MAGENTA SPORT übertragen, Stefan Koch kommentiert. Es gibt alle Partien in HD - live und on demand hier bei MAGENTA SPORT.
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